Gewinne brechen weiter ein – Audi baut 7500 Stellen ab

Der Ingolstädter Autobauer Audi steht vor massiven Einschnitten. Der Gewinn sank 2024 um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Bereits im Vorjahr hatte es einen deutlichen Rückgang gegeben. Deshalb plant das Unternehmen, bis zu 7500 Stellen in Deutschland abzubauen. Ziel ist eine erhebliche Kostensenkung in den kommenden Jahren. Die Einsparungen sollen in den Milliardenbereich gehen (finanzen100: 18.03.25).

Wirtschaftliche Herausforderungen und Absatzprobleme

Audi kämpft mit einer schwachen Nachfrage, insbesondere in China. Gleichzeitig wächst das Angebot. Der Konkurrenzdruck durch chinesische Hersteller nimmt zu. Dazu kommen anhaltende Probleme in der Lieferkette, insbesondere bei größeren Motoren. Diese Faktoren beeinflussen das Geschäft erheblich.

Umsatzrückgang und Absatzprobleme führen bei Audi zu sinkenden Gewinnen – Autobauer streicht 7500 Stellen

Hohe Rückstellungen für die Schließung des Werks in Brüssel belasten die Bilanz zusätzlich. Der Umsatz sank um knapp acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. Neben Audi gehören auch Bentley, Lamborghini und Ducati zum Konzern. Während die Kernmarke schwächelt, konnten die kleineren Marken ihre Ergebnisse verbessern.

Luxushersteller als Stabilitätsfaktor

Bentley, Lamborghini und Ducati zeigen sich robuster. Sie steigern ihre operative Rendite deutlich. Besonders Lamborghini hebt sich mit einer Marge von 27 Prozent hervor. Zum Vergleich: Audi liegt bei lediglich 4,6 Prozent. Die Premium- und Sportwagenhersteller stabilisieren somit das Gesamtergebnis des Konzerns.

Finanzvorstand Jürgen Rittersberger betont die Bedeutung der profitablen Marken für den Gesamtkonzern. Ohne diese positiven Effekte hätte sich der Rückgang bei Audi noch stärker ausgewirkt. Dennoch bleibt die Situation für den Ingolstädter Autobauer schwierig.

Neue Modelle als Hoffnungsträger

Für 2025 erwartet Audi eine Erholung. Absatz, Umsatz und Rendite sollen steigen. Doch die Herausforderungen bleiben groß. „Die Märkte bleiben wettbewerbsintensiv“, betont Rittersberger. Besonders in China bleibt die Lage angespannt. Dort erwartet Audi lediglich eine Seitwärtsbewegung beim Absatz.

Neue Modelle sollen den Umschwung bringen. 2025 und 2026 plant Audi über 20 Neuvorstellungen. Die Modelloffensive soll den Absatz ankurbeln und die Marke stärken. Ob diese Strategie aufgeht, bleibt jedoch abzuwarten.

Risiken durch Zollpolitik der USA

Ein weiteres Problem stellt die aktuelle Zollpolitik der USA dar. Kurzfristig stehen Audi hier nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Preissteigerung in den USA könnte notwendig sein. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich beeinträchtigen.

Die kommenden Jahre werden für Audi eine Bewährungsprobe. Hohe Investitionen, ein herausfordernder Markt und die Notwendigkeit von Kostensenkungen erfordern eine klare Strategie. Ob das Unternehmen die Trendwende schafft, wird sich zeigen.

Lesen Sie auch:

Audi plant Elektroautos wegen höherer Subventionen in den USA zu bauen

Audi plant Produktionsverlagerung nach Mexiko und China

Geringe Nachfrage nach E-Autos – drohender Jobabbau bei Volkswagen

Audi in der Krise – Gewinneinbruch und Spekulationen über Entlassungen

Der Beitrag Gewinne brechen weiter ein – Audi baut 7500 Stellen ab erschien zuerst auf .

EU-Kommission will E-Lkw und E-Busse stärker fördern

Die EU-Kommission hat einen Aktionsplan vorgestellt, um die europäische Autoindustrie zu unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von emissionsfreien Nutzfahrzeugen. Geplant sind Maßnahmen wie Mauterleichterungen und harmonisierte Typgenehmigungen für E-LKWs und E-Busse. Auch die Ladeinfrastruktur soll verbessert werden. Die Kommission betont, dass der Straßengütertransport zügig elektrifiziert werden muss. Noch handelt es sich um Vorschläge, die das Parlament und der Rat genehmigen müssen (electrive: 06.03.25).

Längere Mautbefreiung und neue Gewichtsklassen

Die Eurovignetten-Richtlinie könnte geändert werden, um E-Lkw länger von der Maut zu befreien. Aktuell gilt in Deutschland, dass diese bis Ende 2025 mautfrei fahren. Danach sollen 25 Prozent der Maut für Infrastrukturkosten erhoben werden. Die EU plant, diese Frist zu verlängern.

Die EU-Kommission plant Maßnahmen zur Förderung von E-Lkw und E-Bussen, durch Mauterleichterungen und Ladeinfrastruktur-Ausbau

Ein weiterer Vorschlag betrifft Anhänger mit elektrischem Antrieb. Hier könnte eine reduzierte Maut greifen. Besonders E-Trailer, die den Antrieb eines Lkw unterstützen, sollen profitieren. Zudem soll die Nutzlastparität mit Diesel-Lkw gesichert werden. Höhere Gesamtgewichte und zusätzliche Abmessungen könnten helfen, den Platzbedarf für Batterien oder Brennstoffzellen zu kompensieren. Dadurch soll der Umstieg auf emissionsfreie Antriebe attraktiver werden.

Vereinfachung der Typgenehmigungen für Busse

Im Bussektor sind zwei konkrete Maßnahmen vorgesehen. Die Kommission hält die Nachrüstung konventioneller Busse mit elektrischen Antriebssträngen für sinnvoll. Ein elektrischer Umbau könnte kosteneffizient zur Dekarbonisierung beitragen. Dafür will die EU die Typgenehmigung solcher Fahrzeuge vereinfachen.

Um globale Standards zu schaffen, plant die EU eine Kooperation mit der UNECE. Eine entsprechende Verordnung könnte sicherstellen, dass nachgerüstete Fahrzeuge in mehreren Staaten einfacher zugelassen werden.

570 Millionen Euro für Ladeinfrastruktur

Für den Ausbau der Ladeinfrastruktur stellt die EU 570 Millionen Euro bereit. Der Fokus liegt auf schweren Nutzfahrzeugen. Die Mittel kommen aus dem AFIR-Förderinstrument und sollen 2024 und 2025 abgerufen werden. Ein zusätzlicher „Sustainable Transport Investment Plan“ könnte weitere Finanzierungshindernisse beseitigen.

Auch Netzanschlüsse stehen im Mittelpunkt. Ein geplanter Leitfaden soll Genehmigungsverfahren beschleunigen und Anschlüsse priorisieren. Gerade E-Lkw und E-Busse benötigen hohe Ladeleistungen, was schnelle Netzanschlüsse erfordert. Entsprechend sollen neue Maßnahmen diese Verfahren vereinfachen.

Initiative für saubere Verkehrskorridore

Im dritten Quartal 2025 startet die „European Clean Transport Corridor Initiative“. Zusammen mit den Mitgliedstaaten will die EU saubere Verkehrskorridore entlang der TEN-V-Logistikrouten schaffen. Dabei geht es um den technischen Aufbau von Ladepunkten, die Optimierung von Genehmigungsverfahren und die Mobilisierung von Finanzmitteln.

Ein beschleunigter Netzausbau steht ebenfalls auf der Agenda. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie erlaubt es den Mitgliedstaaten bereits, Netze prioritär auszubauen. Die Clean Transport Corridor Initiative soll nun diesen Status erhalten. Das Ziel: Engstellen vermeiden und Ladeinfrastruktur schneller realisieren.

CO2-Vorgaben für Lkw und Busse bleiben

Die 2024 festgelegten CO2-Standards für Nutzfahrzeuge ändert die Kommission nicht. Die aktuellen Ziele bleiben bestehen. Lkw-Emissionen müssen bis 2030 um 45 Prozent, bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent sinken. Basis ist das Niveau von 2019. Für Stadtbusse gilt: Bis 2030 sollen 90 Prozent emissionsfrei sein, bis 2035 dann 100 Prozent.

Im Vergleich zum Pkw-Sektor gibt es Unterschiede. Die EU hat bereits angekündigt, dass Autohersteller ihre CO2-Ziele flexibler erreichen können. Die Werte bleiben zwar bestehen, können aber über drei Jahre gestreckt werden. Eine solche Lockerung ist für den Lkw- und Bussektor nicht vorgesehen.

Lesen Sie auch:

Biodiesel statt Strom? Bus und Bahn stoßen an die Grenzen der Elektromobilität

EU-Kommission will CO2-Emissionen von Lkw bis 2040 um 90 Prozent verringern

Oberleitungs-LKW – ein Millionenschwerer Irrweg

Elektro-Lkw-Hersteller Nikola vor dem Zusammenbruch: Konkurs scheint unvermeidbar

Der Beitrag EU-Kommission will E-Lkw und E-Busse stärker fördern erschien zuerst auf .

Bundesbank warnt vor Problemen bei der Versorgung mit Bargeld

Viele Bürger stehen vor der Herausforderung, Bargeld abzuheben, da Bankfilialen und Geldautomaten zunehmend verschwinden. Zudem geben immer mehr Menschen an, dass der Zugang zu Bargeld mühsamer wird. Die Zahl der Geldautomaten und Bankschalter schrumpft rapide. Die Bundesbank sieht die bisherige flächendeckende Versorgung in Gefahr (ntv: 17.03.25).

Zugang zu Bargeld wird komplizierter

Die Bundesbank äußert Zweifel daran, dass Bargeld auch in Zukunft für alle gleichermaßen leicht zugänglich bleibt. Immer weniger Filialen und Automaten erschweren die Abhebung von Bargeld. Gleichzeitig steigt der Anteil der Menschen, die den Aufwand für eine Bargeldversorgung als hoch empfinden. Im aktuellen Monatsbericht stellt die Bundesbank fest, dass die bisherigen Strukturen zunehmend unter Druck geraten.

Die Bundesbank warnt: Die Versorgung mit Bargeld wird schwieriger. Immer weniger Geldautomaten und Filialen erschweren den Zugang

Eine aktuelle Umfrage zeigt: 15 Prozent der Bevölkerung empfinden es als ziemlich oder sehr schwierig, an Bargeld zu kommen. Noch 2021 lag dieser Anteil bei sechs Prozent. Zwar existieren weiterhin viele Geldautomaten, doch gerade in ländlichen Regionen nimmt die Verfügbarkeit deutlich ab. Durchschnittlich liegt der nächste Automat 1,4 Kilometer entfernt. In Großstädten sind es nur 800 Meter, doch auf dem Land kann die Distanz erheblich größer sein.

Bankfilialen und Geldautomaten verschwinden

Die Zahl der Gemeinden ohne eigene Bargeldversorgung wächst. Laut Bundesbank leben 3,6 Millionen Menschen in Ortschaften ohne Bankschalter oder Geldautomaten. 4947 Gemeinden sind betroffen. Während 2002 noch rund 53.000 Bankfilialen existierten, sind es heute nur noch 21.000.

Die Zahl der Geldautomaten erreichte 2018 mit etwa 59.000 den Höchststand. Seither nimmt sie kontinuierlich ab. Derzeit gibt es noch rund 51.000 Geräte. Besonders in strukturschwachen Regionen entstehen Lücken in der Bargeldversorgung, da Banken Standorte aufgeben.

Ursachen für die Verschlechterung der Bargeldinfrastruktur

Mehrere Faktoren führen zur schwindenden Bargeldinfrastruktur. Der Kostendruck im Finanzsektor zwingt Banken dazu, Filialen und Automaten abzubauen. Zudem sorgt die wachsende Nutzung digitaler Zahlmethoden für einen sinkenden Bargeldbedarf.

Ein weiteres Problem sind zunehmende Geldautomatensprengungen. „Auch das Phänomen der Geldautomatensprengungen dürfte den Rückbau der Bargeldinfrastruktur beschleunigt haben“, heißt es im Bundesbank-Bericht. Banken entscheiden sich häufig gegen eine Reparatur beschädigter Automaten, da das Risiko erneuter Angriffe als hoch gilt. Sicherheitsmaßnahmen verursachen hohe Kosten, die nicht immer tragbar erscheinen.

Auswirkungen auf die Bargeldversorgung und mögliche Lösungen

Die Bundesbank sieht in dieser Entwicklung eine wachsende Herausforderung. Zwar ist Bargeld weiterhin verfügbar, doch für immer mehr Menschen erfordert die Abhebung zusätzlichen Aufwand. Besonders ältere Personen oder Menschen ohne digitale Zahlungsmittel stehen vor Problemen.

Ob Banken ihre Bargeldangebote stabil halten, ist ungewiss. Der Trend geht klar zu digitalen Alternativen. Dennoch bleibt Bargeld für viele unverzichtbar. Die Bundesbank betont, dass eine funktionierende Bargeldversorgung gewährleistet bleiben muss. Doch ohne gezielte Maßnahmen könnte der Zugang weiter eingeschränkt werden.

Lesen Sie auch:

Schweden: Das (fast) bargeldlose Land

Ratgeber: Einkaufen und Bezahlen bei Blackout

EZB und Bundesbank in der Krise – Milliardenverluste belasten deutsche Steuerzahler

Der Beitrag Bundesbank warnt vor Problemen bei der Versorgung mit Bargeld erschien zuerst auf .

Alle 25 Wasserstoffbusse in Posen gleichzeitig ausgefallen

In der polnischen Stadt Posen sind alle 25 Wasserstoffbusse des öffentlichen Nahverkehrs gleichzeitig ausgefallen. Die Ursache scheint verunreinigter Wasserstoff zu sein. Experten untersuchen den Treibstoff, um die genaue Herkunft der Störung zu ermitteln (energie-und management: 12.03.25).

Gesamte Wasserstoffflotte der Verkehrsbetriebe ausgefallen

Der öffentliche Nahverkehr der Stadt geriet abrupt ins Stocken. Die Bordcomputer aller betroffenen Busse signalisierten eine Störung der Stromversorgung. Ohne Vorwarnung stand die gesamte Flotte still. Die Verkehrsbetriebe mussten kurzfristig Dieselbusse einsetzen, um den Linienbetrieb aufrechtzuerhalten. Dies führte nicht nur zu logistischen Problemen, sondern auch zu einem Anstieg der Emissionen – ein Rückschlag für die Klimaziele der Stadt.

In Posen sind alle 25 Wasserstoffbusse gleichzeitig ausgefallen. Experten vermuten verunreinigten Treibstoff als mögliche Ursache

Der lokale Bushersteller Solaris und der Treibstofflieferant arbeiten mit den Verkehrsbetrieben zusammen, um die Ursache zu finden. Ein Sprecher von Solaris betonte die extrem hohen Reinheitsanforderungen für den verwendeten Wasserstoff.

Hohe Anforderungen an Wasserstoffreinheit

„Die Reinheit des Wasserstoffs muss 99,97 Prozent erreichen. Das bedeutet, dass der Wasserstoff nur 0,03 Prozent Beimischung anderer Gase haben darf.“ – Sprecher von Solaris

Dieser hohe Reinheitsgrad stellt eine wesentliche Voraussetzung für den zuverlässigen Betrieb der Busse dar. Bereits geringe Verunreinigungen können zu schwerwiegenden technischen Störungen führen. Aktuell werden Treibstoffproben in unabhängigen Laboren untersucht, um eine genaue Analyse zu ermöglichen.

Untersuchung der möglichen Ursache

Die betroffene Tankstelle gehört zum polnischen Ölkonzern Orlen. Sie versorgt sämtliche Wasserstoffbusse der Stadt. Experten prüfen, ob eine Kontamination während der Betankung oder in der Lieferkette auftrat. Die geografische Nähe zwischen Solaris und den Verkehrsbetrieben von Posen hat bisher eine enge Zusammenarbeit ermöglicht. Dies könnte auch die schnelle Untersuchung des Vorfalls begünstigen.

Solaris Bus & Coach gehört zu den führenden Herstellern von Brennstoffzellenbussen in Europa. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit eine nahezu makellose Bilanz vorzuweisen. Trotzdem zeigt dieser Vorfall, dass Wasserstofftechnik nicht frei von Herausforderungen ist.

Auswirkungen auf das Vertrauen in die Technologie

Ein derart großflächiger Ausfall könnte das Vertrauen in Wasserstoffbusse beeinträchtigen. Besonders kritisch erscheint, dass sämtliche Fahrzeuge gleichzeitig ausgefallen sind. Während Dieselbusse ebenfalls gelegentlich ausfallen, betrifft das in der Regel nur einzelne Fahrzeuge und nicht eine gesamte Flotte.

Zum Vergleich: In der EU wurden im Jahr 2024 rund 16.750 batterieelektrische Busse neu registriert. Demgegenüber stehen lediglich 378 Wasserstoffbusse. Weltweit sind etwa 5.600 Wasserstoffbusse unterwegs, wobei 93,7 Prozent davon in China eingesetzt werden. Dies zeigt, dass Wasserstoff im öffentlichen Verkehr noch eine Nischenrolle spielt.

Ob dieser Vorfall langfristige Auswirkungen auf künftige Wasserstoffprojekte haben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen eine zentrale Rolle für zukünftige Entscheidungen spielen dürften.

Lesen Sie auch:

Wiesbaden ersetzt Wasserstoffbusse wieder durch Busse mit Dieselmotor

H2 Mobility reduziert Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland drastisch

Ruhrbahn setzt auf Wasserstoffbusse – Doch die Euphorie schwindet

Wasserstoffbusse der UVG stehen seit zwei Monaten still

Der Beitrag Alle 25 Wasserstoffbusse in Posen gleichzeitig ausgefallen erschien zuerst auf .

BMW: Gewinneinbrüche und Chancen für die Zukunft!

Die Krise bei den deutschen Automobilherstellern hält an. Auch die BMW Group musste nach enorm hohen Erträgen in der Vergangenheit im zurückliegenden Geschäftsjahr 2024 erhebliche Gewinneinbrüche hinnehmen. Dennoch, bei BMW sehen die perspektivischen Strukturausrichtungen ein wenig anders aus und bei genauer Betrachtung relativiert sich die aktuelle Situation. Bei einem konkreten Blick auf die Branche kann von Entspannung oder gar einem Wendepunkt allerdings nicht gesprochen werden. (FAZ, 14.03.2025)

Umsatz- und Gewinneinbußen

Die Jahre mit rekordverdächtigen Erträgen bei BMW scheinen vorbei zu sein, was das abgelaufene Geschäftsjahr klar aufgezeigt hat. Zwar konnte der Konzern nach Steuerabzug immer noch 7,7 Milliarden Euro verbuchen, doch waren dies 37 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Beim Blick auf die Jahresbilanzen fällt dabei auf, dass der Rückgang sich nun schon das zweite Jahr in Folge fortführt. Auch beim Umsatz, im Jahr 2024 waren es 142 Milliarden Euro, setzte sich dieser Trend mit einem Minus von 8,4 Prozent weiter fort.

BMW verzeichnet 2024 einen erheblichen Gewinneinbruch von 37 % und kämpft mit Umsatzrückgängen sowie Problemen in China und den USA.

Im Herbst 2024 belasteten besonders die Probleme des Konzerns mit Zulieferern wie beispielsweise Continental die Produktion. Rückrufe, Gewährleistungsansprüche und Auslieferungssperren waren die Folge. Nebeneffekte, welche die BMW Group im zweiten Halbjahr 2024 mit weltweiten negativen Absatzeffekten belasteten und den Vorstand dazu veranlassten, die ausgegebene Jahresprognose nach unten zu korrigieren. Im weiteren Verlauf verlor die BMW-Aktie im vorbörslichen Handel zwischenzeitlich mehr als 3 Prozent.

Problemmarkt China und die Ungewissheit in den USA

Als wichtigster Markt für BMW mit einem Verkaufsanteil von 29 Prozent brach 2024 auch in China der Verkauf von Fahrzeugen um 13,4 Prozent ein. Dennoch konnte der Konzern im gesamten asiatischen Raum fast 1 Million Fahrzeuge der Marken BMW und Mini absetzen. Am Hauptsitz in München verwies man noch im Januar dieses Jahres darauf, dass gerade in der Sparte des chinesischen Luxussegments BMW immer noch die Spitzenposition behaupten würde. Der Ausblick in anderen Segmenten, wo bedeutende Meilensteine erreicht werden konnten, stimme für die Zukunft positiv.

2,55 Millionen Autos konnte die BMW Group im Jahr 2024 weltweit verkaufen. Neben Europa bleibt auch der Standort in Spartanburg, USA ein wichtiger Faktor in der Gesamtbilanz. Gemessen am Wert von etwa 10,1 Milliarden US-Dollar der knapp 400.000 im Werk produzierten Premium-Pkws blieb die BMW Group größter Auto-Exporteur der USA. Aufgrund der dauerhaft wechselnden Steuer- und Zollpolitik des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump gestaltet sich die Situation in den USA allerdings herausfordernd.

Branchenexperte sieht gute Gewinnzahlen nach Normalisierungsphase

Ein weitreichende Rück- und Vorausblick sei notwendig, um die Lage richtig einzuschätzen, so der Branchenexperte der Automobilwirtschaft, Frank Schwope, welcher auch an der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) lehrt. Schwope bezieht sich bei seinem Resümee vor allem auf die Gegebenheiten während der fast schon in Vergessenheit geratenen Corona-Jahre 2020 bis 2022. Der hieraus resultierende Fahrzeug- und Chipmangel ließ kaum Verkaufsrabatte zu und bewirkte eine Verschiebung hin zu explizit teureren Fahrzeugmodellen.

In der Folge konnten die Hersteller Gewinnmargen erzielen, die in „normalen“ Jahren nicht zu erreichen gewesen wären, so der Experte. Der Rekordgewinn von BMW datiert aus dem Jahr 2022 und betrug 18,6 Milliarden Euro. Die Bilanz der Jahre vor der Corona-Krise mit einem Rekordgewinn von 8,7 Milliarden im Jahr 2017 relativiere nach der Auffassung von Schwope die aktuelle Situation. Somit erscheinen auch die im letzten Jahr erwirtschafteten 7,7 Milliarden in einem anderen Licht.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern scheint BMW die Zeichen der Zeit und eine strukturelle Anpassung rechtzeitig erkannt zu haben. Betrachtet man den Markt und auch das angefangene Geschäftsjahr 2025, so konnte BMW besonders im Segment der Elektroautos innerhalb Europas, aber auch in den USA sogar um bis zu 13,4 Prozent zulegen. Neue Modelle wie beispielsweise der innovative vollelektrische iX1 könnten Mut machen und die Weichen für die Zukunft stellen.

Lesen Sie auch:

Windkraftbranche zweifelt – Ausbauziele nicht erreichbar

Dramatischer Gewinneinbruch bei BMW

BMW will weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren entwickeln

Der Beitrag BMW: Gewinneinbrüche und Chancen für die Zukunft! erschien zuerst auf .

Planloser Ausbau – Abregelungen von Solaranlagen nehmen drastisch zu

In Bayern nehmen die Abregelungen von Photovoltaikanlagen drastisch zu. Ein erheblicher Teil des erzeugten Solarstroms gelangt nicht zu den Verbrauchern, da die Stromnetze überlastet sind. Die Grünen im Landtag sehen die Ursache in jahrelangen Versäumnissen der Staatsregierung und präsentieren einen Masterplan zur Verbesserung der Netzkapazitäten (finanznachrichten: 13.03.25).

Bayern als Spitzenreiter bei Abregelungen

Laut Bundesnetzagentur entfallen 71 Prozent der in Deutschland 2024 abgeregelten Photovoltaik-Leistung auf Bayern. Fast eine Million Megawattstunden Solarstrom konnten nicht ins Netz eingespeist werden. Der Redispatch-Wert stieg von 382.000 auf knapp 981.000 Megawattstunden. Die finanziellen Folgen sind gravierend: Während 2023 noch 26,5 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen fällig waren, summierten sich die Kosten 2024 auf fast 90 Millionen Euro. Besonders zwischen April und August entstanden monatlich zweistellige Millionenbeträge.

Die Abregelungen von Solaranlagen haben sich in Bayern im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Überlastete Stromnetze verhindern die Einspeisung

Die Grünen sehen den Hauptgrund in der stockenden Netzinfrastruktur. Während der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen stark vorangetrieben wurde, blieb der Netzausbau hinter den Anforderungen zurück. Die Folge: Die Netzbetreiber regeln immer mehr Solarstrom ab. Auch die Windkraft bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück. 2024 entstanden lediglich neun neue Windräder – ein deutlicher Rückstand im Vergleich zu anderen Bundesländern.

Kritik an der Energiepolitik der Staatsregierung

Die Landesregierung legte kürzlich ein Maßnahmenpaket vor, das laut den Grünen kaum wirksame Lösungen enthält. Konkrete Schritte fehlen, stattdessen konzentriert sich das Konzept auf Forderungen an den Bund. Die jahrelange Blockade des Netzausbaus durch die CSU-Regierungen habe erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht. Martin Stümpfig, energiepolitischer Sprecher der Grünen, erklärt: „Die Blockade beim Netzausbau verursacht heute schon Schäden für Stromkunden in ganz Deutschland in dreistelliger Millionenhöhe.“

Der von den Grünen vorgelegte Masterplan soll die drängendsten Netzprobleme lösen. Neben dem gezielten Ausbau der Stromleitungen setzt das Konzept auf eine bessere Nutzung von Speichern. So könnte mehr Solarstrom genutzt und die Abregelung reduziert werden.

Forderung nach beschleunigtem Netzausbau

Ein schnellerer Netzausbau gilt als wichtigste Maßnahme, um die Abregelung in Bayern zu verringern. Die Grünen fordern den konsequenten Ausbau von Stromleitungen und Umspannwerken. Statt teurer Erdverkabelung solle verstärkt auf herkömmliche Überlandleitungen gesetzt werden. Zusätzlich brauche es 200 unbefristete Stellen in den Genehmigungsbehörden, um Verfahren zu beschleunigen.

Ein weiteres Problem liegt in der fehlenden Vernetzung Bayerns mit anderen Bundesländern. Eine stärkere Kopplung an bestehende Übertragungsnetze könnte Lastspitzen ausgleichen und Abregelungen reduzieren. Vor allem Windstrom aus Norddeutschland ließe sich effizienter nutzen.

Steuerungstechnologien für Photovoltaik-Anlagen fördern

Neben dem Netzausbau setzen die Grünen auf eine verbesserte Steuerung von Photovoltaik-Anlagen. Durch gezielte Förderprogramme sollen bestehende Anlagen und Speicher technisch aufgerüstet werden. Eine bessere Steuerbarkeit könnte helfen, Netzengpässe zu entschärfen und Abregelungen weiter zu minimieren.

Transparenz spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Bis Mai 2025 soll die Staatsregierung gemeinsam mit den Netzbetreibern veröffentlichen, welche Regionen besonders von Engpässen betroffen sind. Zudem sollen detaillierte Zahlen zur Abregelung und zu Verzögerungen beim Netzanschluss neuer Anlagen öffentlich einsehbar sein. Nur so könne die Lage realistisch bewertet und verbessert werden.

Die Entwicklungen zeigen: Ohne umfassende Reformen bleibt Bayern ein Problemfall in der Energiewende. Einseitige Investitionen in Photovoltaik reichen nicht aus, wenn die Stromnetze nicht mitwachsen. Die Staatsregierung steht unter Druck, praktikable Lösungen zu liefern.

Lesen Sie auch:

Abregelung von 8.000 GWh erneuerbarem Strom aufgrund schwacher Stromnetze

Strompreis absurd: Verbraucher zahlen für nutzlos verpuffte Energie

Fraunhofer-Studie empfiehlt Regierung auch kleinere Solaranlagen abschaltbar zu machen

Niederlande – Betreiber von Photovoltaik-Anlagen müssen jetzt Netzentgelte bezahlen

Der Beitrag Planloser Ausbau – Abregelungen von Solaranlagen nehmen drastisch zu erschien zuerst auf .

6 Gartner-Empfehlungen für CISOs

Der Einsatz von generativer KI, identitätsbasierte Angriffe und Burnout: Laut Gartner gehören diese Punkte zu den größten Herausforderungen für CISOs. Das Marktforschungsunternehmen gibt sechs Empfehlungen, die Sicherheitsverantwortliche umsetzen sollten.

Wirtschaftlicher Abschwung – OECD senkt Prognose für Deutschland erneut

Die deutsche Wirtschaft schwächelt weiter. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, reduzierte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut. Statt 0,7 Prozent erwartet sie nur noch ein Plus von 0,4 Prozent. Diese Entwicklung wurde in Paris bestätigt. Es ist bereits die dritte Korrektur in Folge (sueddeutsche: 17.03.25).

Deutschland bleibt wirtschaftlich unter Druck

Noch vor Kurzem lag Deutschland auf dem letzten Platz unter den Industrienationen. Inzwischen konnte sich die größte Volkswirtschaft Europas um einen Rang verbessern. Nur Mexiko prognostizieren die Experten ein noch schwächeres Wachstum. Doch nicht nur Deutschland ist betroffen. Die OECD betont: „Die jüngsten Konjunkturindikatoren deuten auf eine Abschwächung der globalen Wachstumsaussichten hin.“

Die OECD senkt erneut die Wachstumsprognose für Deutschland zum dritten Mal. Nur Mexiko schneidet als einziges Land noch schlechter ab

Hauptgrund für die Eintrübung der Weltwirtschaft sind die Zollpolitiken von US-Präsident Donald Trump. Nicht nur Deutschland, sondern auch andere Wirtschaftsräume spüren die Auswirkungen. Besonders hart trifft es Kanada und Mexiko. Doch auch für die USA selbst sehen die OECD-Experten eine Abschwächung und senkten ihre Prognose von 2,4 auf 2,2 Prozent.

Handelsschranken und Unsicherheiten belasten

„Eine weitere Zersplitterung der Weltwirtschaft ist ein Hauptproblem“, warnt die OECD. Zusätzliche Handelsbarrieren könnten das globale Wachstum noch stärker bremsen und gleichzeitig die Inflation antreiben. Deshalb passte die Organisation ihre Schätzung für das weltweite Wirtschaftswachstum nach unten an. Statt 3,3 Prozent erwartet sie jetzt nur noch 3,1 Prozent.

Nicht nur die OECD blickt skeptisch auf die wirtschaftliche Entwicklung. Auch das ifo Institut passte seine Erwartungen an. Die Experten senkten ihre Wachstumsprognose für Deutschland von 0,4 auf 0,2 Prozent. Besonders die Industrie leidet unter einer schwachen Nachfrage und steigendem internationalem Konkurrenzdruck.

Politische Unsicherheit als Risikofaktor

Zusätzlich zur schwachen Konjunkturentwicklung belastet die politische Unsicherheit das Vertrauen der Investoren. In Deutschland und den USA fehlt eine klare wirtschaftspolitische Richtung. Das schafft Risiken und hemmt Investitionen.

Das Mega-Schulden-Paket für Infrastruktur sorgt für Diskussionen. Laut ifo Institut heißt es dazu: „Zwar sind Maßnahmen zur Stärkung der Infrastruktur und Verteidigung im Gespräch, doch ob und wann sie umgesetzt werden, ist offen.“ Klare wirtschaftspolitische Entscheidungen seien jedoch entscheidend, um Vertrauen zu stärken und Investitionen zu fördern.

Ausblick bleibt düster

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Deutschland weiterhin mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft. Sowohl nationale als auch internationale Faktoren belasten das Wachstum. Ohne klare wirtschaftspolitische Impulse und stabilere Rahmenbedingungen könnte die Lage angespannt bleiben.

Lesen Sie auch:

Wirtschaft in der Krise: Ökonomen kritisieren Habecks Wirtschaftspolitik

Habeck muss Wirtschaftsprognose für 2025 drastisch senken und sucht Schuld bei anderen

Jahreswirtschaftsbericht 2025 – „Weiter so“ statt Reformen

Deutsche Wirtschaft in der Krise: Ein Rückgang wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Der Beitrag Wirtschaftlicher Abschwung – OECD senkt Prognose für Deutschland erneut erschien zuerst auf .

Hard Drive Data Recovery Software for Windows

Hard Drive Data Recovery Software von Hetman bietet eine vielseitige Lösung zur Wiederherstellung verlorener Daten. Sie unterstützt zahlreiche Dateisysteme und Speichermedien und eignet sich sowohl für Einsteiger als auch Profis.