Die Bundesregierung hat keine genauen Daten darüber, wie umweltschädlich LNG-Importe aus den USA sind. Das Wirtschaftsministerium wird von Robert Habeck (Grüne) geleitet. Es plant den Bau von mehreren LNG-Importterminals in Deutschland. Dies soll den Verlust von Gaslieferungen aus Russland kompensieren. Mittlerweile gibt es aber Bedenken, dass LNG aus den USA möglicherweise mehr Treibhausgasemissionen verursachen als bei der Verwendung von Kohle (berliner-zeitung: 05.12.23).
Studie enthüllt: LNG kann bis zu 274 % mehr Treibhausgasemissionen als Kohle verursachen
Eine neue Studie von Robert W. Howarth von der Cornell University zeigt, dass amerikanisches LNG erheblich mehr Treibhausgase ausstoßen kann. Die Steigerung beträgt mindestens 24 Prozent und kann im schlimmsten Fall sogar 274 Prozent betragen. Dies liegt vor allem an Methanleckagen während des gesamten Herstellungsprozesses, einschließlich Fracking, Reinigung, Verflüssigung und Transport über die Ozeane.
LNG kann bis zu 274 % mehr Treibhausgasemissionen als Kohle verursachen. Regierung hat keine Kenntnis, wie viel CO₂ durch LNG ausgestoßen wird
Bild: 青空白帆, CC BY 2.1 JP, via Wikimedia Commons
Die Bundesregierung wurde nach ihrer Meinung zu den CO₂-Emissionen durch LNG-Importe befragt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat geantwortet. Sie weder eine Schätzung noch eine Berechnung über den viel zusätzlichen CO₂-Ausstoß durch den LNG-Import. Dies bezieht sich auf die zusätzlichen LNG-Importe, die Deutschland und die EU zur Kompensation des Wegfalls von russischem Pipeline-Gas tätigen. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass diese Bewertungen in die Berechnung der deutschen Klimaemissionen einfließen. Das Ministerium räumt ein, dass der Transport von LNG aufgrund der zusätzlichen Prozessschritte höhere Emissionen verursachen kann als der Pipeline-Transport, aber es gibt große Unsicherheiten und Schwankungen in den Schätzungen. Ein direkter Vergleich mit Kohleemissionen wird in der Antwort nicht gezogen.
Deutsche Bundesregierung im Kreuzfeuer: Kritik an ihrer Haltung zu CO₂-Emissionen durch LNG-Importe
Die Antwort der Bundesregierung bezüglich der CO₂-Emissionen durch LNG-Importe aus den USA wird von Kritikern als unzureichend betrachtet. Laut Christian Leye, einem Abgeordneten der Linken, zeigt die Regierung wenig Interesse an Emissionen, die im Ausland auftreten. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Umstellung auf LNG nicht nur die finanzielle Belastung der deutschen Bürger erhöht, sondern auch im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung steht. Leye äußert Bedenken, dass Teile der Grünen ihre Kritik an den umwelt- und klimaschädlichen Auswirkungen von LNG und Fracking vergessen haben.
Die Debatte um LNG und Fracking in Deutschland wird durch die umweltschädliche Produktion und den emissionsreichen Transport von Flüssigerdgas angeheizt. Einige Befürworter argumentieren, dass Deutschland durch eigenes unkonventionelles Fracking Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen könnte. Dies könnte auch zu einer Verringerung der Methanemissionen führen. Karen Pittel, Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, betont, dass Methanemissionen beim Überseetransport von LNG im Promillebereich liegen, während es beim Überseetransport etwa zwei bis drei Prozent sind. Sie glaubt nicht, dass die USA weniger Erdgas fördern werden, wenn Deutschland mit dem Fracking beginnt.
Die EU hat ihre Abhängigkeit von russischem Gas reduziert, hauptsächlich durch LNG-Exporte aus den USA, Russland, Katar und Algerien. Die USA haben ihre LNG-Exporte nach Europa erheblich gesteigert. Russland profitiert ebenfalls von diesem Trend. In Deutschland machen LNG-Importe einen relativ kleinen Anteil aus, während Norwegen und Belgien größere Verbraucher von LNG aus den USA und Russland sind. Dies führt oft zu höheren Preisen für Flüssigerdgas in Deutschland.
Lesen Sie auch:
Emissionen fossiler Brennstoffe steigen trotz Boom bei den Erneuerbaren auf neuen Rekordwert
Emissionen im Jahr 2022 trotz Rückgang des Energiebedarfs gestiegen
Deutschland bezieht auch LNG aus Russland
Der Beitrag Studie belegt – LNG kann bis zu 274 % mehr Treibhausgasemissionen als Kohle verursachen erschien zuerst auf .