BP hebt Prognosen für Öl- und Gasverbrauch an

BP hat die Prognosen für fossile Brennstoffe angehoben und rechnet mit einer verzögerten Energiewende. Der globale Öl- und Gasverbrauch wächst zu stark, um eine schnelle Umstellung auf erneuerbare Energien zu ermöglichen. Der neue jährliche Energie-Ausblick des britischen Energiekonzerns prognostiziert, dass die Ölnachfrage im nächsten Jahr ihren Höhepunkt erreichen könnte, der Verbrauch fossiler Brennstoffe aber noch Jahrzehnte hoch bleibt. Bis 2050 könnten fossile Brennstoffe immer noch zwei Drittel des globalen Energiebedarfs decken. BP betont in seinem Bericht, dass Öl weiterhin eine wichtige Rolle im globalen Energiesystem spielt, mindestens für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre (faz: 11.04.24). Der BP-Chefökonom Spencer Dale warnt: „Je länger die Energiewende dauert, desto größer das Risiko einer teuren und chaotischen Anpassung.“

BP-Prognose: Öl- und Gasverbrauch steigt bis 2035 deutlich an

BP erwartet in einem Szenario, dass die Ölnachfrage 2035 bei 97,8 Millionen Barrel pro Tag liegt. Dies ist 5 Prozent höher als die Vorhersage des letzten Jahres. Ein zweites Szenario berücksichtigt die Netto-Null-Klimapolitik. Es prognostiziert eine Nachfrage von gut 80 Millionen Barrel im Jahr 2035 und etwa 30 Millionen Barrel im Jahr 2050. Auch hier sind die neuen Prognosen höher, etwa 10 Prozent über den vorherigen. Die Gasnachfrage wird ebenfalls höher eingeschätzt.

BP hat die Prognosen für fossile Brennstoffe angehoben – Öl- und Gasverbrauch steigt bis 2035 deutlich an. Rückgang erst ab 2050 erwartet

BP begründet die höheren Nachfragetrends mit steigendem Wohlstand und verbesserten Lebensstandards in vielen Schwellenländern. Während die Erdölnachfrage im Verkehrssektor sinken könnte, wird die petrochemische Industrie mehr nachfragen.

BP-Prognose: CO₂-Emissionen steigen weiter – Senkung des Öl- und Gasverbrauchs erst 2050 erwartet

BP prognostiziert für die kommenden Jahre höhere CO₂-Emissionen als im vorherigen Bericht. Langfristig sollen sie bis 2050 jedoch schneller sinken. BP stellt klar, dass der Bericht verschiedene Szenarien skizziert und keine festen Prognosen darstellt, da die tatsächliche Entwicklung von verschiedenen Annahmen abhängt.

Spencer Dale erklärt: „Die beiden Szenarien helfen, klarer zu sehen, was nötig ist, um die Welt von ihrem aktuellen, nicht nachhaltigen Emissionspfad abzubringen. So kann sie in Einklang mit den Pariser Klimazielen gebracht werden.“ Dafür sind stärkere Elektrifizierung und ein schnelleres Wachstum von Wind- und Solarenergie notwendig. Verbesserte Energieeffizienz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Außerdem müssen kohlenstoffarme Energien wie Biokraftstoffe und Wasserstoff verstärkt eingesetzt werden. Unterirdische CO₂-Speicherung (CCS) ist ebenfalls erforderlich.

Grundsätzlich befindet sich die Welt laut Dale in einer Phase der Energiezunahme. In dieser Phase werden sowohl kohlenstoffarme als auch fossile Energien vermehrt genutzt. Die Herausforderung besteht darin, in eine Phase der „Energie-Substitution“ zu gelangen. In dieser neuen Phase sollen kohlenstoffarme Energien fossile Energien schnell genug ersetzen. Nur so kann der wachsende Energiebedarf gedeckt werden.

BP reduziert Kürzungsziele für Öl- und Gasförderung

Die globale Energienachfrage ist in den letzten fünf Jahren jährlich um 1 Prozent gewachsen, was weniger ist als die 2 Prozent im Durchschnitt des letzten Jahrzehnts. BP hat seine Ziele zur Reduzierung der Öl- und Gasproduktion abgeschwächt. Unter dem früheren Vorstandschef Bernard Looney hatte BP eine Kürzung um 40 Prozent bis 2030 angestrebt, hauptsächlich durch den Verkauf von Öl- und Gasfeldern. Dieses Ziel wurde auf 25 Prozent reduziert.

Der neue BP-Chef Murray Auchincloss bekräftigt die Ziele des Unternehmens und betont, dass BP weiterhin auf Kurs zur Energiewende sei. Dies zeigt, dass BP die Herausforderungen der Energiewende erkannt hat und versucht, sowohl wirtschaftlichen Anforderungen als auch ökologischen Zielen gerecht zu werden. Der Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft bleibt jedoch lang und komplex.

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Deutschlands Windkraft in der Krise: Mehr Anlagen stillgelegt als neu gebaut

Im ersten Halbjahr 2024 gingen in Deutschland mehr Windräder vom Netz, als neue gebaut wurden. Dies könnte das Ziel der Bundesregierung gefährden. Der Bundesverband WindEnergie e. V. (BWE) berichtet, dass zwischen Januar und Juni 250 neue Windräder errichtet und 277 stillgelegt wurden. Die neuen Anlagen lieferten eine Gesamtleistung von rund 1,3 Gigawatt, was 19 Prozent weniger ist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Bundesregierung plant, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen, davon 115 Gigawatt aus Windenergie. Derzeit sind es erst 62 Gigawatt. Das Ziel scheint in weiter Ferne (berliner-zeitung: 18.07.24).

Windkraft in Deutschland: Förderungsstopp und Verkehrschaos bremsen Ausbau

Bärbel Heidebroek, Präsidentin des BWE, nennt mehrere Ursachen. Starke Winde im April verhinderten viele Bauprojekte. Zudem führte die Sperrung der Autobahn 27 nach Cuxhaven zu Problemen, da die meisten Rotorblätter über den dortigen Hafen transportiert werden. Heidebroek betonte: „Wir sehen weiterhin großen Handlungsbedarf beim Tempo von Flächenausweisungen und beim Abbau von Realisierungshürden.“

Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland mehr alte Windkraftanlagen zurückgebaut, als neue Anlagen errichtet wurden

Ein weiteres Hindernis sind abrupt endende Förderungen für erneuerbare Energien. Viele Onshore-Kraftwerke erhalten Subventionen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die jedoch nach 20 Jahren auslaufen. Derzeit sind noch 9000 Kraftwerke mit rund 10 Gigawatt Leistung am Netz, erhalten jedoch keine Förderung mehr. Betreiber befürchten, dass sich der Weiterbetrieb ohne staatliche Unterstützung nicht lohnt. Die Bundesregierung musste in der jüngeren Vergangenheit mehr Einspeisevergütungen zahlen, was zu einem Defizit von rund zehn Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds führte. Finanzminister Christian Lindner (FDP) gestand: „Wir haben es verbockt.“

Trotz Genehmigungsrekord: Bürokratie bremst Deutschlands Energiewende aus

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Zahl der neu genehmigten Anlagen, die noch nicht realisiert sind, stieg um 32 Prozent auf 847. „Neugenehmigungen und Zuschläge in den Ausschreibungsrunden liegen auf Rekordniveau“, betonte Heidebroek. Sie forderte, diese positive Entwicklung zu verstetigen und bürokratische Hürden abzubauen.

Die Bundesregierung plant im Rahmen ihrer Wachstumsinitiative, die Vergütungen bei negativen Strompreisen zu kürzen. Dies soll den positiven Trend unterstützen.

Die Energiewende in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Doch mit zielgerichteten politischen Maßnahmen und der Beseitigung administrativer Hindernisse können die ambitionierten Ziele erreicht werden.

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Wie sich die NIS2-Compliance technisch erreichen lässt

Die Mitgliedstaaten der EU haben bis Oktober 2024 Zeit, die NIS2-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Unternehmen und Organisationen müssen diese neuen Vorschriften dann rechtsverbindlich einhalten. Doch was bedeutet das technisch? Und woher weiß man, wie weit man mit der notwendigen Umsetzung schon ist? Das Interview von Insider Research mit Andreas Fuchs von DriveLock liefert Antworten.

NIS2 im Gesundheitswesen relevanter als gedacht

Wer denkt beim Thema Gesundheit schon groß an NIS2? Doch auch gesundheitliche Einrichtungen sind von der Richtlinie betroffen. Die mit ihr verbundenen Maßnahmen nicht umzusetzen, könnte die Existenz der Einrichtung, im schlimmsten Fall auch Leben kosten.

Hersteller von Wärmepumpen wegen irreführender Werbung abgemahnt

Zwei Wärmepumpen-Hersteller gerieten ins Visier der Wettbewerbszentrale. Ihre Werbekampagnen versprachen eine Rückerstattung nach der Installation. Doch in der Werbung fehlte eine entscheidende Information. Kunden sollten zunächst die Installation zahlen und anschließend Geld vom Hersteller zurückerhalten. Laut Wettbewerbszentrale entstand der Eindruck, dass diese Rückzahlung zusätzlich zu staatlichen Fördermitteln möglich sei (welt: 19.07.24).

Wärmepumpen-Hersteller in der Kritik: Irreführende Versprechen in der Werbung aufgedeckt

Die Wettbewerbszentrale erkannte in der Werbung zweier Hersteller unlautere Praktiken. Beide Firmen boten einen „Cashback“ von 1000 Euro, jedoch ohne darauf hinzuweisen, dass dies bei Fördermittelanträgen anzugeben ist. Syndikusanwalt Martin Bolm erläutert: „Diese Information fand sich in den Werbeaussagen nicht.“

Wärmepumpen-Hersteller in der Kritik: Irreführende Versprechen in der Werbung aufgedeckt – Wettbewerbszentrale erwirkt Unterlassungserklärung

Die Werbung suggerierte fälschlicherweise doppelte finanzielle Vorteile: staatliche Fördermittel und Cashback vom Hersteller. Der auf der Handwerkerrechnung ausgewiesene Preis spiegelte nicht den tatsächlich gezahlten Preis wider.

Fördermittelbetrug? Wettbewerbszentrale deckt unlautere Wärmepumpen-Werbung auf

Bolm betont, dass diese Praxis der Staatskasse und anderen Antragstellern schade. Die Fördermittel könnten vorzeitig ausgeschöpft sein, was redliche Mitbewerber benachteiligt. Gewerbliche Kunden könnten sich sogar dem Verdacht des Subventionsbetrugs aussetzen. Die Wettbewerbszentrale nahm daher die Werbeaussagen genau unter die Lupe und stoppte die irreführenden Kampagnen.

Irreführende Werbung – Wettbewerbszentrale erwirkt Unterlassungserklärung

Die betroffenen Unternehmen gaben inzwischen eine Unterlassungserklärung ab. Eine Firma ergänzte ihre Werbung um zusätzliche Informationen. Damit sollen künftige Missverständnisse vermieden und die Transparenz für die Kunden erhöht werden. Diese Maßnahmen zeigen, dass die Wettbewerbszentrale ihre Kontrollfunktion ernst nimmt und aktiv gegen unlautere Praktiken vorgeht.

Die Abmahnungen und Änderungen verdeutlichen die Notwendigkeit klarer und vollständiger Informationen in der Werbung. Kunden müssen sich auf die Richtigkeit der Angaben verlassen können. Die Wettbewerbszentrale wird weiterhin wachsam bleiben, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und Verbraucher vor irreführender Werbung zu schützen.

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