Die Umstellung von Kohle- und Gaskraftwerken auf wasserstofffähigen Betrieb hat zahlreiche Herausforderungen. Obwohl der grüne Wasserstoff noch nicht verfügbar ist, investiert die Regierung Milliarden in den Aufbau eines nationalen Wasserstoffnetzes. Robert Habecks Kraftwerksstrategie birgt entscheidende Probleme, die bisher unzureichend adressiert wurden. Es fehlt vor allem an Absicherung und Unterstützung für die Betreiber von Kohlekraftwerken. Ohne diese Unterstützung könnten wichtige Finanzquellen für den Umbau der Kraftwerke verloren gehen (inside-digital: 27.07.24).
Fachkräftemangel bedroht Zukunft der Kohlekraftwerke: Unsicherheit um sicheren einen Arbeitsplatz
Ein zentraler Aspekt betrifft das qualifizierte Personal für den Betrieb von Kohlekraftwerken. Bereits vor der Ankündigung des Kohleausstiegs war es schwierig, Fachkräfte zu finden.
Habecks Kraftwerksstrategie – Die nicht berücksichtigten Risiken bei der Umstellung von Gaskraftwerken auf Wasserstoff
Bild: KI-generiert
Die aktuelle Unsicherheit erschwert es den Betreibern, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Angesichts des geplanten Umstiegs auf wasserstofffähige Gaskraftwerke und der absehbaren Schließung von Kohlekraftwerken erscheint es unwahrscheinlich, dass sich noch viele Menschen für diese Branche interessieren. Somit könnte der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu einem erheblichen Problem werden.
Milliardeninvestitionen in Kraftwerksstrategie mit unsicherer Wasserstoffinfrastruktur
Die Bundesnetzagentur plant den Bau eines Wasserstoffkernnetzes für 19,7 Milliarden Euro. Diese Investition in die Infrastruktur eines Rohstoffs, dessen Verfügbarkeit und Preis noch ungewiss sind, ist riskant. Zum Vergleich: Für denselben Betrag wäre der Bau von etwa 218.888 Sozialwohnungen möglich. Trotzdem ist ein Wasserstoffkernnetz unverzichtbar, um Gaskraftwerke klimaneutral betreiben zu können. Doch bis das Netz 2032 in Betrieb gehen soll, sind weitere Schritte nötig. Dazu zählen auch Umbauten an bestehenden Kraftwerken, um deren Betrieb mit Wasserstoff zu ermöglichen.
Während dieser Übergangszeit sollen „systemrelevante“ Kraftwerke als Netzreserve bereitgehalten werden. Die Finanzierung dieser Zwischenlösung ist jedoch völlig unklar. Die Betreiber erhalten lediglich eine Kostenerstattung, die nicht ausreicht, um Gewinne zu erzielen. Diese finanzielle Unsicherheit könnte die Betreiber daran hindern, in neue, umweltfreundliche Anlagen zu investieren.
Wie die Vergütungspolitik Investitionen in neue Kraftwerke blockiert
Die gegenwärtige Vergütungspolitik stellt ein großes Hindernis dar. Ohne angemessene Gewinne können die Betreiber nicht in die notwendige Infrastruktur investieren. Um die Energiewende voranzutreiben, müssten die Betreiber erhebliche Investitionen tätigen. Derzeit gibt es jedoch keine konkreten Zusagen seitens des Staates, die Kosten neuer Kraftwerke zu übernehmen. Dies führt zu einem fragilen Gleichgewicht zwischen Kosten und Kostenausgleich, das durch jede Änderung destabilisiert werden könnte.
Ein weiteres Problem entsteht, wenn Energieversorger auf eigenes Risiko in neue Anlagen investieren. Sollten diese Anlagen nicht die gewünschten Einnahmen erzielen, droht den Betreibern die Insolvenz. Dies könnte die Stromversorgung in bestimmten Regionen Deutschlands gefährden. Um dies zu verhindern, sind klare Rahmenbedingungen notwendig, die die Betreiber vor hohen Risiken schützen und den Bau neuer Kraftwerke unterstützen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kraftwerksstrategie der Regierung dringend eine Anpassung der Rahmenbedingungen erfordert. Nur so kann eine stabile und nachhaltige Energieversorgung in Deutschland gewährleistet werden.
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