Volkswagen baut neuen Bulli in der Türkei

Von | 22. September 2024

Volkswagen hat im Rahmen der Nutzfahrzeugmesse IAA Transportation in Hannover das neueste Modell seines ikonischen Bullis vorgestellt. Eine wesentliche Neuerung betrifft die Produktion: Der neue Transporter wird nicht mehr in Deutschland gefertigt, sondern in der Türkei. In Zusammenarbeit mit Ford erfolgt die Herstellung im Ford-Werk, was eine wichtige strategische Entscheidung in der globalen Ausrichtung von Volkswagen darstellt (faz: 16.09.24).

Kooperation mit Ford bringt neue Produktionswege

Der auf der Messe präsentierte „New Transporter“ wurde gemeinsam mit Ford entwickelt und soll den bisherigen T6.1 ersetzen, dessen Produktion im Juni dieses Jahres ausgelaufen ist. Anders als bei den vorherigen Modellen erfolgt die Fertigung des neuen Bullis nicht mehr in den deutschen VW-Werken. Stattdessen wird der Transporter in der Türkei hergestellt, im Ford-Werk, das auch das Schwestermodell Ford Transit produziert. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und Produktionskapazitäten. Die ersten Auslieferungen sind für Ende 2024 in ausgewählten europäischen Märkten geplant, ab Anfang 2025 soll der Transporter auch in Deutschland verfügbar sein.

Diese Entscheidung, die Produktion ins Ausland zu verlagern, ist ein Zeichen der wachsenden internationalen Zusammenarbeit in der Automobilbranche. Volkswagen reagiert damit auf globale Herausforderungen wie steigende Produktionskosten und die Komplexität moderner Lieferketten. Die Kooperation mit Ford bietet die Möglichkeit, Synergieeffekte zu nutzen und gleichzeitig die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Drei Modellreihen als Zukunftsstrategie

Mit der Einführung des neuen Transporters treibt Volkswagen die Neuausrichtung seiner Transporter-Flotte voran. Der Konzern bietet jetzt nicht mehr nur ein Modell an. Stattdessen setzt Volkswagen auf drei parallel laufende Baureihen. Damit möchte das Unternehmen den unterschiedlichen Anforderungen des Marktes bedienen. Bereits 2022 wurde der Multivan eingeführt. Er basiert auf der Pkw-Plattform von Golf und Passat. Der Multivan richtet sich vor allem an Familien und Freizeitnutzer. Dazu kommt der vollelektrische ID. Buzz, der die steigende Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen bedient.

Den neuen Transporter hat VW in Zusammenarbeit mit Ford entwickelt. Er schließt diese Modellfamilie ab. Er richtet sich in erster Linie an gewerbliche Nutzer, die auf ein robustes und zuverlässiges Arbeitsfahrzeug angewiesen sind. Diese Dreiteilung der Transporter-Modelle zeigt, wie sich Volkswagen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Marktes einstellt und gleichzeitig seine Elektromobilitätsstrategie weiter ausbaut.

Neue Perspektiven für den Bulli

Volkswagen hofft, mit dem neuen Bulli an den Erfolg der vorherigen sechs Generationen anknüpfen zu können. Carsten Intra, Markenchef von Volkswagen Nutzfahrzeuge, ist optimistisch, dass das neue Modell alle Voraussetzungen erfüllt, um diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen. Der „New Transporter“ vereint bewährte Bulli-DNA mit modernen technischen Innovationen und soll somit sowohl langjährige Fans als auch neue Zielgruppen ansprechen.

Volkswagen produziert den neuen Bulli in der Türkei und arbeitet eng mit Ford zusammen. Damit passt sich der Konzern an die veränderten Marktbedingungen an. Die Entscheidung, das Modell im Ausland herzustellen, bringt mehrere Vorteile. Sie kann nicht nur die Produktionskosten senken, sondern auch die Effizienz in der Fertigung verbessern. Gleichzeitig bleibt der Bulli als Symbol für Mobilität und Freiheit erhalten, wird aber um moderne Technologien und nachhaltige Ansätze erweitert.

Fazit: Ein neuer Bulli für eine neue Zeit

Mit dem neuen Transporter leitet Volkswagen eine neue Ära für den Bulli ein. Die Verlagerung der Produktion in die Türkei und die Kooperation mit Ford markieren einen Wendepunkt in der Geschichte des Kultfahrzeugs. Durch die Diversifizierung der Modellpalette und den verstärkten Fokus auf Elektromobilität setzt Volkswagen klare Zeichen für die Zukunft. Fans des Bullis können sich auf innovative Technik, bewährte Qualität und eine Weiterführung der Bulli-Tradition freuen – jedoch in einem modernen und globalisierten Kontext.

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