Volkswagen befindet sich aktuell in einer schwierigen Lage. Die Aufhebung der Beschäftigungssicherung und die Tatsache, dass Werkschließungen nicht mehr ausgeschlossen werden, setzen den Konzern unter Druck. Einsparungen stehen im Vordergrund, und besonders das geplante Batterie-Werk in Salzgitter gerät ins Visier. Wegen der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen prüft VW, wo Kosten gesenkt werden können. Volkswagen erwägt mittlerweile auch, die Batterieproduktion in Niedersachsen stark einzuschränken oder teilweise aufzugeben (efahrer: 12.09.24).
Zweite Produktionslinie gestrichen: Sorge im Betriebsrat wächst
Interne Informationen deuten darauf hin, dass die ursprünglich geplante zweite Produktionslinie in aktuellen Präsentationen keine Rolle mehr spielt. In den Unterlagen von Technik-Vorstand Thomas Schmall fehlte sie komplett. Die erste Produktionslinie, mit einer Kapazität von 20 GWh, ist zwar fast fertiggestellt, aber ob die zweite Linie jemals realisiert wird, bleibt fraglich.
Volkswagen: Werkschließungen und Beschäftigungssicherung aufgehoben. Jetzt steht die Batterieproduktion in Salzgitter auf dem Prüfstand
Laut der VW-Batterietochter PowerCo soll die Vorproduktion der ersten Linie noch in diesem Jahr beginnen, während die Serienproduktion für nächstes Jahr geplant ist. Diese Entwicklungen bereiten dem Betriebsrat zunehmend Sorgen. Es wird befürchtet, dass die Kürzungen langfristige Folgen für die Belegschaft und den Standort haben könnten.
Flexibler Ausbau des Batterie-Werks: Zukunft bleibt unsicher
Ursprünglich war vorgesehen, dass die Batterieproduktion in Salzgitter nach Fertigstellung beider Produktionslinien eine Kapazität von 40 GWh erreicht. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es allerdings nicht mehr. Ein Vertreter von PowerCo sprach von einem „flexiblen und bedarfsgerechten“ Ausbau. Neben Salzgitter betreibt PowerCo auch Batteriewerke in Spanien und Kanada, wo eine Ausweitung der Produktion zuletzt sogar in Betracht gezogen wurde. Die unklare Zukunft des Werks in Salzgitter lässt viele Fragen offen und sorgt für Unsicherheit.
Aufhebung des Tarifvertrags: Kündigungen ab 2025 möglich
Zusätzlich belastet die Situation, dass der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung, der bis 2029 galt, aufgehoben wurde. Dieser Vertrag, der seit 1994 bestand, sicherte den Mitarbeitern Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Mit der Aufhebung könnten ab Juli 2025 Kündigungen ausgesprochen werden. Die Kombination aus der unsicheren Zukunft des Batterie-Werks und der Gefahr von Stellenstreichungen sorgt für Unruhe unter den Beschäftigten.
Die Zukunft von Volkswagen ist unsicherer denn je. Die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zwingt den Konzern, strategische Entscheidungen zu treffen. Ob das Batterie-Werk in Salzgitter weiterhin eine zentrale Rolle spielt, bleibt abzuwarten. Sowohl der Standort als auch die Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
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