SMA Solar, ein führender Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, gerät zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Angesichts des schwächelnden Solargeschäfts sieht sich das Unternehmen gezwungen, umfassende Einsparmaßnahmen zu ergreifen. Diese sollen ein Volumen von 150 bis 200 Millionen Euro erreichen. Eine genaue Zahl der betroffenen Stellen bleibt jedoch unklar. Dennoch steht fest, dass der Rotstift auch beim Personal angesetzt wird. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Niestetal, Landkreis Kassel, und SMA Solar beschäftigt weltweit über 4.300 Mitarbeiter, darunter etwa 3.000 in Deutschland (sueddeutsche: 26.09.24).
Herausforderungen und Strategieanpassungen
Vorstandschef Jürgen Reinert betont die Notwendigkeit einer Neuausrichtung, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben: „Damit SMA auch künftig ein fester Bestandteil der globalen Energiewende sein kann, müssen wir uns jetzt besser und zukunftsfähig aufstellen.“ Das Unternehmen plant, sich finanziell zu stabilisieren und seine Marktstrategie zu überdenken. Diese Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern besprochen werden. Die geplanten Kostensenkungen könnten jedoch zu einem signifikanten Stellenabbau führen, so Reinert weiter.
SMA Solar in finanziellen Schwierigkeiten: Das Unternehmen plant umfassende Einsparmaßnahmen und denkt über Personalabbau nach
Das aktuelle Sparprogramm, das am Vorabend bekannt gegeben wurde, hat kurzfristig eine leichte Erholung der Aktie bewirkt. Trotz dieses kleinen Aufschwungs bleibt die Bilanz des Unternehmens für das laufende Jahr düster. Seit Beginn des Jahres hat die SMA-Aktie mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Dieser dramatische Kursverfall unterstreicht die Dringlichkeit der anstehenden Maßnahmen.
Positive Bilanz trotz anhaltender Probleme
Trotz der momentanen Herausforderungen konnte SMA Solar im Jahr 2023 bemerkenswerte Erfolge verzeichnen. Der Umsatz stieg um beeindruckende 79 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, verglichen mit 1,06 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte erheblich zu: Es wuchs von 70 Millionen Euro im Vorjahr auf 311 Millionen Euro. Unterm Strich verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 225,7 Millionen Euro, eine erhebliche Steigerung gegenüber 55,8 Millionen Euro im Jahr 2022.
Dennoch bleibt die Zukunft ungewiss, da das schwierige Marktumfeld und die stagnierenden Lagerbestände das Unternehmen weiterhin belasten. SMA Solar setzt darauf, mit den angekündigten Maßnahmen wieder auf Kurs zu kommen.
Lesen Sie auch:
Chinas Billigkonkurrenz bedroht jetzt auch deutsche Wechselrichter-Hersteller
Pleitewelle erschüttert die Solarbranche – immer mehr Firmen insolvent
Insolvenz eines Solarentwicklers: Deutschlands größte PV-Dachanlage auf der Kippe
Führender deutscher Solaranlagen-Hersteller Bosswerk insolvent
Der Beitrag SMA Solar in finanziellen Schwierigkeiten – Einsparmaßnahmen und drohender Stellenabbau erschien zuerst auf .