Ryanair plant, den Flugbetrieb in drei deutschen Städten aufgrund der hohen Steuern vollständig einzustellen. Zusätzlich wird das Flugangebot in Hamburg um 60 Prozent reduziert. Airlinechef Eddie Wilson führt als Hauptgründe die überdurchschnittlich hohen Steuern und das „Hochpreis-Monopol“ der Lufthansa an. Zuvor hatte Ryanair bereits einen Teilrückzug aus Berlin angekündigt. Jetzt folgen weitere drastische Kürzungen in anderen deutschen Städten. Europas größte Billigfluggesellschaft verweist auf die hohen Standortkosten, die besonders durch Steuern belastet werden, als entscheidenden Faktor für diesen Schritt (welt: 10.10.24).
Streichungen in mehreren Städten
Im Sommer 2025 wird Ryanair den Betrieb an den Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig vollständig einstellen. In Hamburg führt die Reduzierung des Angebots zu einem Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen. Insgesamt betrifft diese Maßnahme eine Kürzung des deutschen Sommerflugplans um zwölf Prozent, was das Streichen von 22 Strecken mit sich bringt.
Zu hohe Steuern und Standortkosten führen zur vollständigen Einstellung des Flugbetriebs von Ryanair in Dortmund, Dresden und Leipzig
Die Entscheidung wirkt sich nicht nur auf die Passagiere aus, sondern trifft auch die regionale Wirtschaft und den Tourismus in den betroffenen Städten.
Hohe Standortkosten und Steuern als Hauptgrund
Wilson hebt hervor, dass Deutschland im europäischen Vergleich besonders hohe Steuern und Gebühren erhebt, was den Luftverkehr erheblich verteuert. Im Gegensatz dazu wachsen andere europäische Märkte wie Schweden, Italien, Ungarn und Polen, wo die Regierungen durch niedrigere Steuern die Zugangskosten gesenkt haben. Ryanair hat daher in diesen Ländern seine Kapazitäten ausgebaut, während der deutsche Markt aufgrund der steuerlichen Belastungen schrumpft. „Deutschland hat erst 82 Prozent seines Verkehrsaufkommens von vor Covid wieder erreicht“, erklärt Wilson. Diese Steuern tragen maßgeblich zur schlechten Erholung des deutschen Luftverkehrsmarkts bei.
Vergleich mit anderen Märkten
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern steht Deutschland schlechter da. Während Ryanair in anderen Märkten expandiert, zieht sich der Billigflieger in Deutschland zurück. Besonders die hohen Steuern machen es schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben. Wilson nennt neben den Steuern auch das Lufthansa-Monopol als weiteren Faktor, der die Flugpreise in die Höhe treibt. Reisende in Deutschland zahlen damit deutlich höhere Preise im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.
Reduktion auch in Berlin
Schon Ende August gab Ryanair bekannt, dass das Angebot in Berlin im Sommer 2025 um ein Fünftel gekürzt wird. Dies hat zur Folge, dass die Zahl der in Berlin stationierten Flugzeuge von neun auf sieben reduziert wird. Auch andere Fluggesellschaften wie EasyJet haben ihr Angebot in Deutschland zurückgefahren. Die vergleichsweise hohen Steuern und Luftverkehrskosten erschweren die Erholung nach der Corona-Pandemie und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im europäischen Vergleich.
Die Entscheidung von Ryanair verdeutlicht die negativen Auswirkungen der hohen Steuern auf den deutschen Luftverkehrsmarkt. Passagiere müssen sich auf weniger Verbindungen und höhere Preise einstellen, während der Wettbewerb weiter leidet.
Lesen Sie auch:
Radikaler Kurswechsel in der Umweltpolitik -Schweden hebt Klimasteuern auf
Steuerlast erdrückt deutsche Arbeitnehmer: Nur 47,4 Cent pro verdientem Euro bleiben übrig
Produktionsverlagerungen, Personalabbau und Insolvenzen – jetzt sinken die Steuereinnahmen
Habecks Dilemma: Steuerfinanzierte EEG-Umlage verursacht 4,3 Milliarden Defizit im ersten Quartal
Der Beitrag Zu hohe Steuern – Ryanair stellt Flugbetrieb an drei deutschen Flughäfen ein erschien zuerst auf .