Die deutsche Autoindustrie gerät zunehmend in Schwierigkeiten. Volkswagen denkt über Werkschließungen nach. Auch andere große Hersteller wie Ford stehen unter Druck. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Schuld vor allem bei Wirtschaftsminister Robert Habeck und dessen Kurs in der E-Mobilitätsförderung (ntv: 21.11.24).
Proteste bei Volkswagen begleiten Tarifrunde
Vor dem Eingang der Volkswagen Arena demonstrierten mehr als 6.000 Beschäftigte aus zehn deutschen Werken. IG Metall hatte zu dieser Kundgebung aufgerufen. Plakate mit Aufschriften wie „Zukunft statt Kahlschlag“ dominierten das Bild.
Ferdinand Dudenhöffer sieht die Auto-Krise als Folge gescheiterter Politik: „Robert Habeck hat den Karren in den Dreck gefahren“
Bild: PATRIK STOLLARZ / AFP
Zudem wurden mögliche Warnstreiks angekündigt. Die Teilnehmer machten deutlich, dass sie für den Erhalt aller Standorte kämpfen wollen. Die Lage bei Volkswagen zeigt exemplarisch, wie angespannt die gesamte Branche ist.
Dudenhöffer kritisiert Subventionspolitik
Ferdinand Dudenhöffer betrachtet die Krise der Automobilindustrie als Symptom einer gescheiterten Politik. In einem Interview mit „n-tv“ erklärte er: „Die Transformation zur E-Mobilität ist nicht in Wolfsburg gescheitert, sie ist in Deutschland gescheitert. Sie ist gescheitert durch Minister Habeck.“ Er verweist darauf, dass Subventionen für E-Autos abrupt gestrichen wurden, was die Hersteller in Bedrängnis gebracht habe. „Wer den Karren in den Dreck gefahren hat, sollte sich in Berlin suchen.“
Zudem fordert Dudenhöffer ein Umdenken bei den Tarifverhandlungen. Die bisherigen Vorschläge der IG Metall hält er für nicht zukunftsfähig. Er plädiert für nachhaltige Kostensenkungen statt kurzfristiger Kompromisse. Laut ihm verschiebt das aktuelle Modell lediglich finanzielle Probleme in die Zukunft.
Probleme bei Ford nicht überraschend
Auch Ford ist von der Krise betroffen. Am Standort Köln sollen 2.900 Arbeitsplätze entfallen. Dudenhöffer zeigt sich wenig überrascht. „Ford steckt seit zwei Jahrzehnten in Schwierigkeiten“, erklärt er. Der Betriebsrat und Politiker hätten sich zu lange Illusionen gemacht. Die Verkleinerung des Unternehmens in Europa sei absehbar gewesen. Doch diese Strategie bringe keine langfristige Rettung.
Die kritischen Aussagen des Experten werfen ein Schlaglicht auf die Lage der deutschen Automobilbranche. Angesichts globaler Konkurrenz und technologischer Umbrüche fordert er eine klare Linie, um Arbeitsplätze und Innovationen in Deutschland zu sichern.
Blick in die Zukunft
Die Autoindustrie steht an einem Wendepunkt. Ohne konsequente Reformen drohen weitere Verluste an Produktionskapazitäten. Für Dudenhöffer liegt der Schlüssel in einer strategischen Neuausrichtung, die sowohl politische Unterstützung als auch unternehmerische Weitsicht erfordert. Nur durch langfristige Lösungen könne Deutschland seine Position in der globalen Automobilbranche halten.
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