Elektrofahrzeuge der Marken Hyundai, Kia und Genesis stehen erneut im Fokus. Grund ist eine fehlerhafte Ladesteuerung, die die Stromversorgung über die 12-Volt-Batterie beeinträchtigt. Bereits durchgeführte Rückrufe haben das Problem nicht vollständig gelöst. Nun müssen mehrere Hunderttausend Fahrzeuge erneut in die Werkstätten (golem: 26.11.24).
Rückrufaktion in den USA betrifft viele Modelle
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA initiierte am 18. November 2024 eine umfangreiche Rückrufaktion. Betroffen sind Modelle wie Hyundai Ioniq 5 und 6, Genesis GV60, GV70 und G80 sowie der Kia EV6.
Rückrufaktion bei Hyundai, Kia und Genesis: Überhitzungsschäden an Transistoren der Ladesteuerung. Betroffen sind Hunderttausende Fahrzeuge
Laut Berichten geht es um über 200.000 Fahrzeuge. Als Ursache gelten Überhitzungsschäden an Transistoren der DC-DC-Wandler. Diese Bauteile sind entscheidend für das Aufladen der Starterbatterie. Bei einem Totalausfall der Batterie droht ein plötzlicher Stillstand des Fahrzeugs. Warnhinweise im Vorfeld sollen jedoch den Fahrer alarmieren.
Frühere Maßnahmen ohne Erfolg
Im Frühjahr 2024 hatte Kia bereits eine Rückrufaktion gestartet, doch die Probleme blieben bestehen. Mehrere Fälle von Ausfällen des Elektroantriebs wurden anschließend gemeldet. Jetzt sind erneut Modelle der Baujahre 2022 bis 2024 betroffen. In den Werkstätten prüfen Händler die Ladesteuerungseinheit und ersetzen diese bei Bedarf. Gleichzeitig erfolgt ein Software-Update. Auch in Deutschland gab es ähnliche Rückrufe. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) forderte im Juni 2024 rund 20.000 Exemplare des Kia EV6 zur Überprüfung auf. Die KBA-Referenznummer 13866 diente als Kennziffer. Experten vermuten, dass diese Maßnahme möglicherweise wiederholt werden muss.
Starterbatterie als Schwachstelle
Neben der großen Hochvoltbatterie, die den Antrieb von Elektroautos speist, spielen kleinere Starterbatterien eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen grundlegende Funktionen wie das Öffnen der Türen und das Starten des Fahrzeugs. Im Gegensatz zu Verbrennern lädt jedoch ein DC-DC-Wandler die Starterbatterie, da Elektroautos keine Lichtmaschine besitzen. Fällt die Starterbatterie aus, sind wichtige Fahrzeugfunktionen beeinträchtigt. Laut ADAC-Pannenstatistik verursachen Starterbatterien die meisten Ausfälle. „Mehr als 50 Prozent aller Pannen gingen auf Probleme mit der Starterbatterie zurück“, so der Automobilclub. Auffällig ist, dass spezifische Bauteile von Elektroautos, wie Elektromotoren oder Ladetechnik, seltener Defekte aufweisen.
Noch keine klaren Informationen für Deutschland
Ein Sprecher von Hyundai erklärte, dass es aktuell keine konkreten Angaben für Deutschland gebe. Dennoch bleibt die Situation für deutsche Fahrzeughalter brisant. Die erneut aufgetretenen Probleme zeigen, wie wichtig eine zuverlässige Ladetechnik in Elektroautos ist. Hersteller stehen unter Druck, Lösungen anzubieten, die langfristig funktionieren. Elektroautos gelten als Schlüssel zur Mobilitätswende. Solche technischen Schwachstellen könnten jedoch das Vertrauen in die Technologie beeinträchtigen. Die aktuellen Rückrufe verdeutlichen, dass Präzision und Sicherheit bei der Entwicklung dieser Fahrzeuge höchste Priorität haben müssen.
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