Atomenergie erlebt derzeit eine Renaissance, bedingt durch das wachsende Bedürfnis nach Energiesicherheit und den globalen Bestrebungen zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Uran, ein radioaktives Metall, spielt in diesem Kontext eine zentrale Rolle, da es in der Lage ist, durch das Plutonium-Isotop 239Pu eine selbsttragende Kernspaltungs-Kettenreaktion zu erzeugen. Diese Eigenschaft macht es zu einem essenziellen Primärenergieträger in Kernkraftwerken. Die Nachfrage steigt rasant. Erfahren Sie, wie Sie als Anleger von diesem Trend profitieren können (cash: 25.07.24).
Atomkraft als Schlüssel zur Energiesicherheit: Uranpreis explodiert um 157 %
In Ländern ohne eigene Öl- und Gasvorkommen stellt Atomkraft eine Schlüsseloption dar, um eine größere Energiesicherheit und Unabhängigkeit zu erreichen. Der verstärkte Fokus auf die Reduktion von CO₂-Emissionen hat die Bedeutung von Uran als kohlenstoffarmen Energieträger erheblich gesteigert, was wiederum die Nachfrage nach diesem Rohstoff beflügelt hat.
Uran als kohlenstoffarmer Energieträger: Informieren Sie sich über die steigende Nachfrage und wie Sie als Anleger profitieren können
Bild: KI-generiert
In den letzten drei Jahren hat der Uranpreis um 157 Prozent zugelegt. Dieser Anstieg könnte sich weiter verstärken, da Russland ab dem 11. August aufgrund von Sanktionen kein Uran mehr exportieren kann. Kanada, Kasachstan und Australien gehören ebenfalls zu den großen Produzenten von Uran. Mit dem Ausschluss Russlands könnten sich die nordamerikanischen Länder erneut als führende Uranlieferanten etablieren.
China dominiert die Kernenergie: 67 neue Reaktoren geplant
China ist gegenwärtig der bedeutendste Markt für Kernenergie. Mit 26 im Bau befindlichen Reaktoren und weiteren 41 geplanten Anlagen ist China führend in der weltweiten Kapazitätsentwicklung. Auch Indien hat Pläne zum Ausbau der Kernenergie, jedoch sind diese weniger ambitioniert als die Chinas.
Kamil Sudiyarov, Product Manager bei Van Eck Europe, betont, dass in den USA und Europa der Fokus auf der Verlängerung der Lebensdauer bestehender Kernkraftwerke liegt. In Europa haben 75 der 109 in Betrieb befindlichen Reaktoren nach strengen Zertifizierungsverfahren eine Laufzeitverlängerung erfahren.
Die Mehrheit der neuen Kernkraftwerke basiert auf der Gen III+ Druckwasserreaktor (DWR)-Technologie, die eine Weiterentwicklung gegenüber den in den 1990er Jahren eingeführten Reaktoren darstellt. Andere Reaktorkonzepte wie Siedewasserreaktoren (SWR) und Schwerwasserreaktoren (PHWR) sind weniger verbreitet.
Revolutionäre Reaktoren: Neue Technologien und Bill Gates‘ Milliarden-Investition in die Zukunft der Atomenergie
Forscher arbeiten intensiv an neuen Reaktortypen, um die bestehenden Herausforderungen wasserbasierter Reaktoren zu überwinden. Zu den untersuchten Technologien zählen gas-, natrium- und bleigekühlte Reaktoren sowie Salzschmelzenreaktoren. Diese könnten, insbesondere mit Thorium als Brennstoff, eine höhere Effizienz und Sicherheit bieten.
Eine wichtige Entwicklung sind die kleinen modularen Reaktoren (SMRs), die aufgrund ihrer kompakten Bauweise auch an abgelegenen Standorten eingesetzt werden können. Der modulare Aufbau dieser Reaktoren ermöglicht eine flexible Erweiterung und könnte die Baukosten erheblich reduzieren, was eines der größten Hindernisse in der Nuklearindustrie darstellt. Investoren wie Bill Gates setzen ebenfalls auf diese Technologie. Sein Unternehmen Terrapower hat den Bau einer Anlage in Wyoming begonnen, die bis 2030 fertiggestellt werden soll.
Die wachsende Nachfrage nach Rechenzentren, die Künstliche Intelligenz einsetzen, lässt den Strombedarf exponentiell steigen. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird dies den Uranpreis und die Unternehmen, die Teil der Wertschöpfungskette in der Kernenergie sind, begünstigen.
Wie Anleger mit Aktien und ETFs profitieren können
Investitionen in die Nuklearindustrie sind nicht immer einfach zu realisieren. Viele große Akteure sind entweder privatwirtschaftlich organisiert oder Teil diversifizierter Konglomerate, bei denen die Kernenergie nur einen geringen Umsatzanteil ausmacht. BWX Technologies, ein US-Spezialist für nukleare Verteidigung und Energie, ist eine Ausnahme und verzeichnete dieses Jahr einen Kurszuwachs von 30 Prozent.
NuScale Power, ein wachsendes Unternehmen im Bereich der kleinen modularen Reaktoren (SMRs), hat seit Jahresbeginn einen beeindruckenden Kursanstieg von 228 Prozent verzeichnet. Dies trotz der Tatsache, dass das Unternehmen bisher noch keine Gewinne erwirtschaftet hat. Centrus Energy, ein Anbieter von Kernbrennstoffen und -dienstleistungen, erlebte hingegen in diesem Jahr einige Rückschläge. Dennoch wird für 2024 ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 prognostiziert. Anleger, die an steigende Uranpreise glauben, könnten auch in Unternehmen wie Cameco und Kazatomprom investieren. Dabei sollten jedoch die politischen Risiken, die mit solchen Investitionen verbunden sind, nicht außer Acht gelassen werden.
Attraktive Renditen: Diese ETFs profitieren vom Uranboom
ETFs bieten für Anleger eine weitere Möglichkeit, in den Sektor zu investieren. Der „HANetf Sprott Uranium Miners UCITS ETF“ enthält Aktien von Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes aus dem Uranbergbau generieren. Der „Global X Uranium UCITS ETF“ umfasst ein breites Spektrum von Unternehmen aus dem Uranbergbau und der Produktion von Nuklearkomponenten. Der „VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF“ verfolgt einen Pure-Play-Ansatz und investiert ausschließlich in Unternehmen, die einen erheblichen Umsatzanteil mit Uran oder der Kernenergie-Infrastruktur erwirtschaften. Dieses Jahr verzeichnete der VanEck ETF eine Rendite von 22 Prozent und erzielte damit die beste Performance.
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