Nach Oracle und Microsoft plant auch Google seine Rechenzentren mit Atomstrom zu versorgen

Von | 30. September 2024

Googles Führung bestätigt, dass das Unternehmen an groß angelegten Rechenzentren arbeitet, die über 1 Gigawatt Strom benötigen. Sundar Pichai, CEO von Google und Alphabet, sprach letzte Woche an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh über die mögliche Nutzung von kleinen modularen Atomreaktoren (SMRs) zur Energiegewinnung (powermag: 24.09.24).

Google plant Gigawatt-Rechenzentren: Atomkraft als Schlüssel zur Klimaneutralität bis 2030

Pichai erklärte, dass Googles Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein, durch den Ausbau von Rechenzentren vor neuen Herausforderungen steht. Trotz des Wachstums im Bereich künstliche Intelligenz (KI) bleibt das Ziel aber erreichbar. Berichten zufolge bildet Google derzeit ein Team, das alternative Energien ohne CO₂-Emissionen erforscht, um den wachsenden Energiebedarf weltweit zu decken.

Google plant den Einsatz von kleinen modularen Atomreaktoren zur Energieversorgung seiner KI-Rechenzentren

„Wir arbeiten jetzt an Rechenzentren mit über 1 Gigawatt Leistung. Vor zwei Jahren hätten wir das noch nicht gedacht, und all das erfordert Energie“, so Pichai während seines Vortrags in Pittsburgh. Dabei stand die Weiterentwicklung von KI und die Zukunftsperspektiven dieser Technologie im Mittelpunkt.

Optimismus für langfristige Energiequellen

Pichai räumte ein, dass kurzfristig große Herausforderungen bestehen. Mittel- bis langfristig sieht er jedoch Chancen, da neue Kapitalinvestitionen in alternative Energiequellen fließen. „Wir haben sehr früh in Wind- und Solarenergie investiert, weil wir das Potenzial gesehen haben“, sagte er. Heutzutage arbeiten viele von Googles Rechenzentren auf einer Basis von etwa 90 Prozent CO2-frei.

Obwohl Pichai nicht explizit bestätigte, dass SMRs zum Einsatz kommen, betonte er: „Ich sehe die Investitionen in SMRs für die Kernenergie. Mit diesem Kapital und der Innovation bin ich optimistisch für die Zukunft.“ Zu den neuen Energiequellen zählt Google auch die Geothermie, die bereits für ein Rechenzentrum in Nevada genutzt wird.

Interesse an Rechenzentren wächst weltweit

Das Interesse an Rechenzentren nimmt zu, da Unternehmen, die mit KI arbeiten, ihre Kapazitäten ausbauen. Larry Ellison, CEO von Oracle, kündigte an, mehr als 10 Milliarden Dollar in den Bau von Rechenzentren zu investieren. Microsoft plant, den Reaktor des stillgelegten Kernkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania wieder in Betrieb zu nehmen, um den Energiebedarf für KI zu decken.

Auch Amazon Web Services (AWS) hat sich ein Rechenzentrum in der Nähe des 2,5-GW-Kernkraftwerks Susquehanna gesichert und wird dort Energie von Talen Energy beziehen. Sowohl Microsoft als auch AWS suchen aktuell nach Managern für ihre Energieteams. AWS sucht dabei explizit nach einem Nuklearingenieur für seine Rechenzentren.

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