Evonik plant den Abbau von Hunderten Stellen im Zuge des Konzernumbaus

Von | 19. Oktober 2024

Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik will sich im Rahmen seines strategischen Umbaus von Randbereichen trennen, die einen Gesamtumsatz von etwa 350 Millionen Euro erzielen. Dabei liegt der Fokus auf den Geschäftsbereichen Coating & Adhesive Resins sowie Health Care. Diese Breiche sollen sich ihre Kerngeschäfte konzentrieren. Durch diese Neuausrichtung verfolgt Evonik das Ziel, bestimmte Bereiche auf Wachstum auszurichten, während nicht zum Kern gehörende Geschäftsaktivitäten verkauft oder eingestellt werden sollen (handelsblatt 11.10.24).

Konzentration auf die Kerngeschäfte

Evonik hat angekündigt, verschiedene Lösungen für die Sparten außerhalb der Kernbereiche zu finden. Dazu gehören sowohl der Verkauf als auch die Einstellung bestimmter Geschäfte. Insgesamt betreffen diese Maßnahmen Geschäftsbereiche mit einem Jahresumsatz von etwa 350 Millionen Euro und zahlreiche Arbeitsplätze. Die Neustrukturierung ist Teil eines umfassenden Plans, um Ressourcen effizienter auf wachstumsstarke Geschäftsbereiche zu lenken. Diese Fokussierung auf Kernaktivitäten soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig stärken.

Evonik plant strategische Neuausrichtung: Fokus auf Kerngeschäfte und Wachstumschancen – Abbau zahlreicher Arbeitsplätze geplant

In einer offiziellen Stellungnahme betonte der Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann: „Wir werden unsere Ressourcen aller Art auf unsere stärksten Geschäfte ausrichten.“ Der Konzern plant, sich von weniger profitablen Geschäftsfeldern zu trennen. Dies betrifft insbesondere die Produktion von Ketosäuren für Pharmaanwendungen im hessischen Hanau, die bis Ende 2025 eingestellt werden soll. Rund 260 Beschäftigte sind von dieser Entscheidung betroffen.

Verkäufe und Partnerschaften

Darüber hinaus sollen zwei Standorte in Frankreich und China entweder verkauft oder in Partnerschaften überführt werden. Diese Maßnahmen betreffen den Geschäftsbereich Health Care, in dem Evonik künftig verstärkt auf Wachstumssegmente wie Lipide für mRNA- und Gentherapien sowie Systeme zur Wirkstofffreisetzung setzen möchte. Zudem will Evonic Inhaltsstoffe für Zellkulturen verstärkt in den Fokus rücken. Diese Wachstumsfelder bieten laut Konzernleitung großes Potenzial für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.

Auch der Bereich Coating & Adhesive Resins wird neu ausgerichtet. Dabei konzentriert sich Evonik auf flüssige Polybutadiene, die unter anderem als Additive für Kleb- und Dichtstoffe sowie für Autoreifen genutzt werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen in der Medizintechnik und Verpackungsindustrie. Bereiche, die nicht in dieses Kernsegment passen, sollen ebenfalls zum Verkauf stehen.

Wachstumsorientierte Neuausrichtung

Mit der Neuausrichtung setzt Evonik auf margenstarke und wachstumsorientierte Geschäfte im Bereich der Spezialchemie. Bereits in der Vergangenheit hat der Konzern sich von bestimmten Einheiten getrennt. Derzeit steht auch das Geschäftsfeld C4-Verbund, das rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt, zum Verkauf. Dieses Geschäftsfeld spielt eine bedeutende Rolle im Umbau des Unternehmens und soll die Rentabilität weiter steigern.

Im Rahmen dieser Umstrukturierung soll zudem das Polyolefine-Geschäft, das etwa 100 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und rund 150 Beschäftigte hat, in den Bereich der C4-Chemie integriert werden. Auch dieses Segment steht zum Verkauf und soll zur weiteren Effizienzsteigerung des Unternehmens beitragen.

Zukunftsperspektiven für Evonik

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen verfolgt Evonik eine klare Strategie: Das Unternehmen möchte sich auf seine profitabelsten und zukunftsträchtigsten Bereiche konzentrieren. Die Entscheidung, sich von Randbereichen zu trennen, erfolgt dabei konsequent mit dem Ziel, die Marktstellung von Evonik im globalen Wettbewerb zu stärken. Zukünftig sollen margenstarke Geschäftsfelder im Bereich der Spezialchemie den Kern des Unternehmens ausmachen.

Zusammenfassend verdeutlicht die strategische Neuausrichtung, dass Evonik auf eine nachhaltige und wachstumsorientierte Zukunft setzt. Der Verkauf und die Einstellung von Geschäftsbereichen sind zentrale Schritte auf dem Weg zu einer fokussierteren und profitableren Ausrichtung. Die verbleibenden Kerngeschäfte sollen gestärkt und auf zukünftige Entwicklungen ausgerichtet werden, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

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