Voestalpine schließt Werk in Deutschland – 220 Mitarbeiter betroffen

Von | 25. Oktober 2024

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine beendet die Produktion an einem Standort in Rheinland-Pfalz. Aufgrund der schrumpfenden Nachfrage in der Automobilindustrie muss das Werk in Birkenfeld schließen. Rund 220 Mitarbeiter sind davon betroffen. Gleichzeitig plant das Unternehmen, in Dettingen (Baden-Württemberg) ähnlich drastische Maßnahmen zu ergreifen. Dort könnte eine Personalkürzung in gleicher Größenordnung anstehen. Insgesamt sind fünf Fahrzeugteile-Standorte in Deutschland mit etwa 2.000 Arbeitsplätzen von der Reorganisation betroffen. Die verbleibenden vier Standorte sollen sich künftig auf Kerntechnologien konzentrieren (zeit: 18.10.24).

Auswirkungen auf die Produktion

In Birkenfeld wurden bisher einbaufertige Stahl- und Aluminiumteile für die Automobilproduktion gefertigt. Trotz eines Umsatzes von rund 50 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023/24 war die Profitabilität des Werks in den letzten Jahren gering. Der Standort hatte negative Ergebnisse vorzuweisen, was letztlich zur Entscheidung führte, die Produktion einzustellen.

Voestalpine schließt Werk in Rheinland-Pfalz aufgrund der rückläufigen Automobilnachfrage. Ähnliche Maßnahme in Dettingen geplant

Diese Entwicklung verdeutlicht den Druck, der auf der gesamten Branche lastet. Besonders in der Automobilindustrie ist die Nachfrage rückläufig, was Zulieferer wie Voestalpine empfindlich trifft.

Veränderungen in Dettingen

Auch der Standort Dettingen wird neu organisiert. Zukünftig soll sich die Produktion hier auf Baugruppen für die Automobilindustrie konzentrieren. Bisher fertigte das Werk zusätzlich Metallteile und sicherheitsrelevante Komponenten. Voestalpine schätzt, dass etwa ein Drittel der 650 Beschäftigten von den Umstrukturierungen betroffen sein könnte. Das Unternehmen hat bereits Gespräche mit IG Metall und den Betriebsräten angekündigt, um sozialverträgliche Lösungen für die Belegschaft in Birkenfeld und Dettingen zu finden.

Gewinnwarnung

Die Umstrukturierungen in Deutschland belasten die Bilanz von Voestalpine deutlich. Das Unternehmen musste seine Prognose für den Jahresgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,7 Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden Euro korrigieren. Zu den Ursachen zählen nicht nur die Kosten der Reorganisation, sondern auch die Abwertung der deutschen Tochter Buderus Edelstahl in Wetzlar. Voestalpine plant, diese Tochtergesellschaft zu verkaufen, was ebenfalls zur Verschlechterung der finanziellen Aussichten beigetragen hat.

Zukunftsaussichten

Der Druck auf Voestalpine wächst. Die Automobilindustrie durchläuft tiefgreifende Veränderungen, und das betrifft Zulieferer wie Voestalpine besonders stark. Der Rückgang der Nachfrage und die Notwendigkeit, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, zwingen das Unternehmen zu harten Einschnitten. Während einige Werke geschlossen oder umstrukturiert werden, liegt der Fokus auf der Steigerung der Effizienz und der Konzentration auf Technologien, die für die Zukunft entscheidend sind. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft des Konzerns auswirken.

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