Die Vorstandsvorsitzende des schwäbischen Technologiekonzerns Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, hat bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens deutliche Worte zur aktuellen wirtschaftlichen Lage gefunden. Der Umsatz, der Gewinn und der Auftragseingang von Trumpf sind im vergangenen Geschäftsjahr massiv eingebrochen, was Leibinger-Kammüller auf eine globale ökonomische Krise zurückführt. Sie sprach dabei von einer „Welt-Krise“, die das Unternehmen schwer belastet. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sie sich kämpferisch und betonte: „Wir helfen uns selbst“, was auf eine interne Stärkung und Eigenverantwortung hinweist, um die Krise zu meistern (faz: 17.10.24).
Wirtschaftspolitik in der Kritik
Neben den globalen wirtschaftlichen Herausforderungen übte Leibinger-Kammüller auch deutliche Kritik an der deutschen Wirtschaftspolitik. Sie warnte vor einer drohenden Planwirtschaft in Deutschland, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht geändert würden. Besonders hohe Energiekosten, hohe Steuern und die zunehmende Bürokratie seien für die Unternehmen, vor allem für kleine und mittlere Betriebe, eine immense Belastung.
Nicola Leibinger-Kammüller, Vorstandsvorsitzende von Trumpf, kritisiert die deutsche Wirtschaftspolitik und warnt vor Planwirtschaft
Diese Faktoren würden die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem internationalen Markt gefährden und könnten langfristig zu einer Deindustrialisierung führen. Die Deindustrialisierung sei keine abstrakte Drohung, sondern eine reale Gefahr, so die Trumpf-Chefin.
Sparmaßnahmen als Reaktion auf die Krise
Um auf die schwierige wirtschaftliche Lage zu reagieren, hat Trumpf bereits Sparmaßnahmen angekündigt. Diese umfassen unter anderem Gehaltskürzungen und verkürzte Arbeitszeiten. Das Unternehmen, das weltweit für seine Lasertechnologie bekannt ist, spürt seit dem Frühjahr einen deutlichen Rückgang der Nachfrage in wichtigen Märkten wie den USA und China, die gemeinsam ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen. Engpässe in der Lieferkette verschärfen die Situation zusätzlich.
Forderungen an die Politik
Leibinger-Kammüller machte zudem deutlich, dass die deutsche Bundesregierung mehr tun müsse, um Unternehmen wie Trumpf zu unterstützen. So kritisierte sie unter anderem die schleppende Erteilung von Exportgenehmigungen, die das Geschäft von Trumpf negativ beeinflussen. Sie fordert, dass die Bürokratie verringert und die Steuern gesenkt werden. Zudem müsse die Politik klarer unterstützen. Dies sei notwendig, um eine Deindustrialisierung zu verhindern. Nur so könnten die Unternehmen wieder international wettbewerbsfähig werden.
Trumpf zeigt sich kämpferisch, trotz der globalen Herausforderungen. Doch das Unternehmen sieht dringenden Handlungsbedarf vonseiten der Politik. Nur durch politisches Handeln könne die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig gesichert werden.
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