Stadt Wedel warnt vor Investitionen in Wärmepumpen

Von | 13. November 2024

Die Stadt Wedel und ihre Stadtwerke sorgen mit einer deutlichen Botschaft für Aufsehen: „Kaufen Sie keine Wärmepumpe – zumindest noch nicht!“ Die Empfehlung überrascht viele. Sie kommt genau zu einer Zeit, in der erneuerbare Energien ausgebaut werden. Auch nachhaltige Heizsysteme rücken zunehmend in den Fokus. Doch hinter der Warnung steckt eine fundierte Analyse im Rahmen des kürzlich verabschiedeten kommunalen Wärme- und Kälteplans (abendblatt: 08.11.24).

Hohe Investitionskosten und Dämmanforderungen

Einer der wichtigsten Gründe für den Aufruf zur Vorsicht sind die hohen Kosten für Wärmepumpen. Die Anschaffung liegt meist zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Die Stadtwerke Wedel betonen zudem, dass viele ältere Gebäude in der Region nicht gut genug gedämmt sind. Eine Wärmepumpe könnte dort nicht effizient arbeiten. In diesen Fällen wären kostspielige Sanierungen erforderlich. Nur so ließe sich der Energieverbrauch senken. Dadurch könnten die Betriebskosten der Wärmepumpe auf einem akzeptablen Niveau bleiben. Ohne diese Sanierungen könnten sich die Heizkosten langfristig als höher erweisen, als es viele Verbraucher erwarten.

„Kaufen Sie keine Wärmepumpe“ – warum Wedel von Wärmepumpen abrät: Hohe Kosten und ineffiziente Nutzung in älteren Gebäuden

Die Stadt betont daher die Notwendigkeit, Investitionen in alternative Heizsysteme wohlüberlegt zu treffen. Für einige Haushalte könnte die Nutzung einer Wärmepumpe in ihrer jetzigen Form zu einem finanziellen Risiko werden. „Wir möchten die Menschen davor bewahren, unüberlegte Entscheidungen zu treffen, die am Ende nicht den gewünschten Effekt haben“, so eine Sprecherin der Stadtwerke.

Ausbau der Fernwärmeversorgung als Alternative

Ein weiterer entscheidender Faktor hinter der Empfehlung ist der geplante Ausbau der Fernwärmeversorgung in Wedel. Die Stadtwerke arbeiten derzeit an einem umfassenden Transformationsplan, der die Wärmeversorgung der Stadt nachhaltiger, effizienter und umweltfreundlicher gestalten soll. Ziel ist es, bis 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Dafür wird das Fernwärmenetz massiv ausgebaut, allerdings wird es nicht jeden Winkel der Stadt abdecken können.

Für Haushalte, die sich in den ausgewiesenen Fernwärmeprüfgebieten befinden, könnte sich der Anschluss an das zukünftige Fernwärmenetz als die sinnvollste und kosteneffizienteste Lösung erweisen. Die Stadtwerke raten diesen Bürgern ausdrücklich dazu, Investitionen in Wärmepumpen bis zur Fertigstellung des Transformationsplans im Jahr 2025 aufzuschieben. Für Einfamilienhäuser in abgelegenen Lagen, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, werden derzeit spezielle Wärmepumpenlösungen in Kooperation mit regionalen Handwerksbetrieben entwickelt.

Eine langfristige Strategie für eine klimaneutrale Zukunft

Der kommunale Wärme- und Kälteplan ist der Fahrplan für die energetische Transformation der Stadt. Er gibt vor, wie Wedel seine Wärmeversorgung auf eine klimafreundliche Basis stellen will. Die Stadtwerke bitten die Bürger um Geduld und versprechen, regelmäßig über die Fortschritte und die bestmöglichen Lösungen für unterschiedliche Gebäudetypen zu informieren.

„Unser Ziel ist es, langfristig für alle Bürger die beste und wirtschaftlichste Lösung zu finden“, betonen die Stadtwerke. Bis dahin empfehlen die Stadtwerke eindeutig, Großinvestitionen in neue Heizsysteme wie Wärmepumpen mit Bedacht zu tätigen und dabei die kommenden Entwicklungen zu berücksichtigen.

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