CO2-Steuer treibt Heiz- und Kraftstoffkosten zum Jahreswechsel weiter in die Höhe

Von | 25. November 2024

Die CO2-Steuer zieht in Deutschland erneut zum Jahreswechsel deutlich an. Sie klettert von 45 auf 55 Euro pro Tonne, was spürbare Auswirkungen auf die Preise von Kraftstoffen und Heizmitteln hat. Die Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhöht die Belastung zusätzlich. Haushalte und Unternehmen, die auf Benzin, Diesel, Heizöl oder Erdgas angewiesen sind, stehen vor wachsenden finanziellen Herausforderungen (agrarheute: 19.11.24).

Auswirkungen auf Tanken und Heizen

Autofahrer müssen zum Jahreswechsel mit deutlich höheren Tankkosten rechnen. Ein Liter Benzin wird durch die CO2-Abgabe um 4,3 Cent teurer, Diesel steigt um 4,7 Cent pro Liter. Auch die Heizkosten entwickeln sich drastisch. Eine Kilowattstunde Gas verteuert sich um weitere 0,21 Cent, was einen Gesamtaufschlag von 1,21 Cent im Vergleich zur Zeit vor der CO2-Steuer bedeutet. Heizöl kostet pro Liter 17,5 Cent mehr – eine Steigerung, die viele Haushalte trifft.

Höhere Preise für Kraftstoffe und Heizmittel: Die CO₂-Steuer erhöht sich in Deutschland zum Jahreswechsel von 45 auf 55 Euro pro Tonne

Diese Entwicklung wird sich 2026 noch verschärfen. Der CO2-Preis soll dann durch ein Zertifikatsystem zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne pendeln. Bei einem Preis von 65 Euro könnten Benzin- und Dieselpreise um bis zu 17 bzw. 19 Cent pro Liter steigen.

Rekorderlöse für den Staat

Der deutsche Staat profitierte 2023 erheblich von der CO2-Bepreisung. Mehr als 18 Milliarden Euro flossen in die Kassen, darunter 10,7 Milliarden Euro aus dem nationalen Emissionshandel für Wärme und Verkehr. Gegenüber 2022 stiegen die Einnahmen in diesem Bereich um 67 Prozent. Auch die Erlöse aus dem europäischen Emissionshandel nahmen um 12 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu.

Diese Einnahmen stehen jedoch in einem Spannungsverhältnis zu den Sorgen vieler Bürger. Laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung halten lediglich sieben Prozent der Befragten die CO2-Steuer für „sehr akzeptabel“, während 32 Prozent sie als „sehr inakzeptabel“ bewerten. Besonders auf dem Land ist die Ablehnung groß, da die Mobilität dort stärker auf Verbrennungsmotoren angewiesen ist.

Unternehmen unter Druck

Auch die Wirtschaft ist stark belastet. Achim Derck vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kritisierte, dass die Energiekosten trotz Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr weiterhin beim Zwei- bis Dreifachen des Vorkrisenniveaus liegen. Die geplante CO2-Steuererhöhung trifft Unternehmen 2025 mit zusätzlichen Kosten von rund einer Milliarde Euro. „Die Konjunktur leidet darunter“, äußerte Derck.

Forderungen nach schnellerem Handeln

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sieht die Lösung in einem noch schnelleren Anstieg des CO2-Preises. Sie betonte jedoch, dass dies nur akzeptabel sei, wenn gleichzeitig das Klimageld zügig an die Bürger ausgezahlt werde.

Die CO2-Steuer stellt Haushalte und Unternehmen vor immense Herausforderungen. Neben steigenden Kosten für Tanken und Heizen belasten die zusätzlichen Aufwendungen zum Jahreswechsel auch die Konjunktur. Eine klare Balance zwischen Klimaschutz und sozialer Akzeptanz wird dringend benötigt, um breite Zustimmung zu erreichen.

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