Die Beliebtheit von Wärmepumpen als Heizsysteme nimmt ab, während Öl- und Gasheizungen wieder mehr Interesse wecken. Neue Daten des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigen, dass der Wärmepumpenmarkt langsamer wächst als zuvor und fossile Heizungen Marktanteile zurückgewinnen (Handelsblatt: 14.11.23).
Wärmepumpen verlieren Marktanteil
Im dritten Quartal 2023 hatten Wärmepumpen einen Marktanteil von 26 Prozent bei den Neuverkäufen. Gasheizungen lagen bei 63 Prozent und Ölheizungen bei neun Prozent. Die Wärmepumpen verloren drei Prozentpunkte Marktanteil im Vergleich zu den vorherigen Quartalen. Dieser Rückgang in der Nachfrage nach Wärmepumpen könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein.
Nachfrage nach Wärmepumpen sinkt – fossile Heizungen wieder mehr gefragt: Ursachen und Unsicherheit durch GEG
Nachfrage nach Wärmepumpen sinkt – fossile Heizungen wieder mehr gefragt: Ursachen und Unsicherheit durch GEG
Die sinkende Nachfrage nach Wärmepumpen könnte auf die hohen Kosten zurückzuführen sein. Wärmepumpenhersteller hatten Schwierigkeiten, die Nachfrage zu befriedigen, was die Preise in die Höhe trieb. Dies führte dazu, dass viele Verbraucher zögerten und nach alternativen Heizungsoptionen suchten. Darüber hinaus trug die Unsicherheit aufgrund des politischen Streits um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) dazu bei, dass viele potenzielle Käufer abwarteten.
Das GEG schreibt vor, dass neu installierte Heizungen zu 65 Prozent erneuerbare Energiequellen nutzen sollten, was die Verwendung von Wärmepumpen begünstigt. Dies gilt jedoch nur in Gebieten, in denen kommunale Wärmepläne vorliegen. Verbraucher waren verunsichert darüber, ob das GEG in ihrer Region umgesetzt wird und welche Heizungsoptionen verfügbar sind. Dies führte dazu, dass einige von ihnen vorerst zögerten und keine Entscheidung trafen.
Erfolgsstory der Heizungsbranche: Verkäufe steigen trotz Wärmepumpenrückgang
Die Heizungsbranche hat ein erfolgreiches Jahr erlebt. Die Heizungsverkäufe stiegen um 46 Prozent in den ersten neun Monaten, trotz des Rückgangs bei Wärmepumpen. Dennoch warnt der BDH vor Vorzieheffekten und betont, dass die Hersteller in einem herausfordernden Marktumfeld tätig sind.
Die Heizungsbranche möchte eine klare und angepasste Förderung für Wärmepumpen. Diese Förderung soll einen Grundbetrag von 30 Prozent der Investitionskosten und einen einkommensabhängigen Bonus von 30 Prozent für selbstnutzende Wohneigentümer beinhalten. Außerdem ist ein Klima-Geschwindigkeitsbonus vorgesehen, der 20 Prozent beträgt und schnelle Umstellungen auf erneuerbare Energien belohnt. Dieser Bonus wird jedoch alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte reduziert.
Insgesamt zeigt die Entwicklung auf dem Heizungsmarkt, dass Verbraucher nach wie vor nach effizienten und umweltfreundlichen Heizungen suchen. Während Wärmepumpen derzeit an Marktanteilen verlieren, könnten zukünftige Anpassungen in Förderprogrammen und Preissenkungen die Nachfrage wieder steigen lassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Heizungsoptionen sich letztendlich durchsetzen werden.
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