Um das Elektroauto-Luftschloss zu realisieren, tragen fast alle Steuerzahler die Last. Der Autogipfel brachte keine Ergebnisse, da keine finanziellen Mittel für die Elektromobilität mehr zur Verfügung stehen. Weder die Regierung noch die Automobilindustrie möchten ihr Scheitern zugeben, was für die meisten Autofahrer negative Auswirkungen haben wird (focus: 29.11.23).
Elektromobilität in der Krise: Überlastete Netze und fehlende Förderung – Steuerzahler trägt die Kosten
Das Timing war denkbar ungünstig: Während die deutschen Automobilhersteller und Bundeskanzler Scholz auf dem x-ten Autogipfel über die Zukunft der Elektromobilität diskutierten, kündigte die Bundesnetzagentur Pläne zur Rationierung von Strom für Wärmepumpen und Wallboxen an. Obwohl dieses Gesetz durchaus sinnvoll ist und die Aussicht auf günstigeren Strom für flexible Verbraucher bietet, bleibt die Ironie nicht aus: Bei einem aktuellen Anteil von nur zwei Prozent rein elektrischer Autos in der Gesamtfahrzeugflotte könnten Verteilernetze bereits überlastet sein. Die Ampel-Regierung strebt jedoch eine schnelle Elektrifizierung an, spätestens bis zum EU-Verbot von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035.
Elektromobilität in der Krise: Überlastete Netze und fehlende Förderung – Steuerzahler trägt die Kosten für das Elektroauto-Luftschloss
Das Statement des Verbands der Automobilindustrie nach dem Gipfel zeigt, dass die deutschen Autohersteller die grüne Planwirtschaft bereits akzeptiert haben. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen Elektroautos in Deutschland zu haben, wird als ehrgeizig angesehen. Die Autoindustrie unterstützt die Elektromobilität jedoch ausdrücklich und investiert intensiv in diese Technologie.
In den letzten Monaten wurde deutlich, wie stark der Verkauf von Elektroautos von staatlichen Fördermitteln abhängt. Die teilelektrischen Plug-in-Hybride erlebten nach dem Wegfall der Förderung einen starken Rückgang und gelten in der Branche als wenig erfolgreich. Das Problem ist, dass die Regierung derzeit keine Mittel zur Verfügung hat, um die Elektromobilität weiter zu fördern, sie müsste dazu die Steuerzahler noch höher belasten.
Die Diskussion über E-Fuels und alternative Kraftstoffe spielt in Deutschland kaum eine Rolle, obwohl sie im Lkw-Verkehr durchaus sinnvoll wären. Solange diese Kraftstoffe nicht in die Flottenziele der Hersteller einfließen, kommen sie auch nicht ernsthaft in Betracht. Dies führt zu einer einseitigen Förderung von Elektroautos. Es gibt bereits Klagen auf EU-Ebene gegen die Ungleichbehandlung von E-Fahrzeugen und klimafreundlichen Kraftstoffen.
Elektromobilität vor großen Herausforderungen: Verteuert die Politik jetzt die Verbrennungsmotoren?
Die deutschen Autobauer halten weiterhin an ihrem Ziel fest, obwohl Experten wie Stephan Bratzel davon ausgehen, dass das Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 noch nicht einmal zur Hälfte erreichbar ist. Die chinesische Konkurrenz ist zwar besorgniserregend, aber ihre Elektroautos sind noch zu teuer, um in großem Umfang auf den Markt zu kommen.
Die Lösung liegt darin, den Verkauf von Verbrennungsmotoren teurer zu machen, um die Autofahrer zum Umstieg auf Elektroautos zu zwingen. Dies könnte der Staat durch höhere CO₂-Strafsteuern, erhöhte Kfz-Steuern und möglicherweise eine CO₂-basierte Zulassungssteuer erreichen.
USA: Elektroautoziele der Autoriesen gesenkt – Die Reaktion von Stellantis CEO und die Zukunft der Elektromobilität
In den USA haben die großen Autohersteller ihre Elektroziele reduziert. Dennoch findet ein organisches Wachstum der Elektromobilität statt, was die Entwicklung der Ladeinfrastruktur ermöglicht und frustrierende Erfahrungen von Elektroautofahrern auf Langstreckenreisen verhindern.
Carlos Tavares, der CEO des mächtigen Stellantis-Konzerns (der unter anderem Chrysler, Jeep, Fiat, Peugeot, Opel besitzt) und ein Kritiker der „Electric Only“-Strategie der EU, betrachtet die Lage in einer realistischen Perspektive. Bei einer Pressekonferenz in Italien äußerte er: „Im nächsten Jahr stehen zwei wichtige Wahlen an – die Europaparlamentswahl im Juni und die US-Repräsentantenhauswahlen im November. Es ist möglich, dass sich die politische Situation ändern wird.“ Tavares spielt auf die CO₂-Regulierung an, die den Druck auf die Elektromobilität erhöht hat. Er fügte hinzu: „Wir müssen unsere Strategie möglicherweise anpassen, wenn die öffentliche Meinung zu weniger Elektrofahrzeugen neigt. Es ist meine Aufgabe, das Unternehmen auf neue Bedingungen vorzubereiten. Wir haben bereits Pläne dafür.“ Ein solcher Satz wäre von Oliver Blume oder Ola Källenius wohl unwahrscheinlich.
Die deutsche Autoindustrie steht vor einer wichtigen Frage. Sie muss überlegen, ob sie eine Politik unterstützen möchte, die hohe finanzielle Belastungen mit sich bringt. Diese Belastungen könnten nur durch höhere Kosten für die meisten Fahrer von nicht-elektrischen Autos aufrechterhalten werden.
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