Der Leiter der Weltwetterorganisation schlägt vor, dass Deutschland seine Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernenergie überdenken sollte. Ohne Atomkraft wird die Umstellung auf erneuerbare Energien schwieriger (zeit: 25.11.23).
WMO-Chef – Deutschland soll Kernenergie für den Klimaschutz neu bewerten
Vor der Weltklimakonferenz in Dubai empfiehlt Petteri Taalas, Leiter der Weltwetterorganisation (WMO), Deutschland, die Rückkehr zur Kernenergie zu überlegen. Er betont, dass Atomkraft eine effiziente Methode zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie ist. Es wird herausfordernd sein, auf Kohle zu verzichten und gleichzeitig bezahlbaren Strom bereitzustellen, wenn man auf Atomkraft verzichtet. Daher appelliert er an die Bundesregierung, ihre Entscheidung zum Atomausstieg zu überdenken.
Chef der Weltwetterorganisation WMO – Deutschland soll Kernenergie für den Klimaschutz und die Energiesicherheit neu bewerten
Bild: Axel Hindemith, Public domain, via Wikimedia Commons
Der Weltklimarat (IPCC) erforscht den Klimawandel und wird von der WMO unterstützt. In seinen Berichten rät er dazu, sämtliche nicht-fossile Energiequellen zu nutzen. Dazu gehört auch die Atomkraft, um die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern. Die Europäische Kommission hat Atomstrom in ihre Taxonomie-Verordnung als grüne Energiequelle aufgenommen.
Spannende Entwicklungen vor Weltklimakonferenz in Dubai: Klimaexperten, Kernenergie und Deutschlands Energiezukunft
Die Weltklimakonferenz COP28 beginnt am 30. November in Dubai. Petteri Taalas hat die Hoffnung, dass bei der Konferenz schärfere Klimaschutzmaßnahmen vorgestellt werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Der aktuelle Energiebedarf in Deutschland, vor allem für Elektromobilität, stellt eine Herausforderung dar. Petteri Taalas betont, dass es schwierig sein wird, diesen Bedarf nur mit erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind zu decken. Es gibt zwei Optionen: Die erste ist der Import von Energie, beispielsweise aus Frankreich, wo ein Teil des Stroms aus Kernkraftwerken kommt. Die zweite Option beinhaltet wirtschaftliche Konsequenzen für Deutschland. Hohe Energiekosten könnten einige Branchen davon abhalten, in Deutschland zu bleiben. Im April dieses Jahres hat Deutschland nach sechs Jahrzehnten endgültig auf Kernenergie verzichtet. Die Entscheidung wurde angesichts steigender Energiepreise und der Herausforderungen der Energiewende von der CDU und der FDP kritisiert. Die FDP versuchte, den Abbau stillgelegter, aber funktionsfähiger Kernkraftwerke zu stoppen, um zur Kernenergie zurückzukehren, wurde jedoch von Bundeskanzler Scholz (SPD) abgelehnt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bezeichnete diesen Vorstoß als rückwärtsgewandt.
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