Solarwatt, ein Photovoltaik-Hersteller in Dresden, sieht sich gezwungen, inmitten der anhaltenden Wirtschaftskrise etwa 10 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen. Dieser drastische Schritt wird bereits zum Jahresende wirksam und wurde von Unternehmenssprecher Jens Secker gegenüber BILD bestätigt (bild: 27.11.23). Zur Verschlankung der Organisationsstruktur müssen 85 Beschäftigte das Unternehmen noch in diesem Jahr verlassen.
Solarwatt: Marktverwerfungen und politische Herausforderungen in der Solarbranche
Die Entlassungen bei Solarwatt sind auf Marktverwerfungen in der gesamten europäischen Solarbranche zurückzuführen. Die Situation ist so prekär, dass das Unternehmen ungewöhnlich deutliche Kritik an der Bundesregierung äußert. Solarwatt kritisiert, dass die europäische und deutsche Politik bisher keine raschen und einfachen Lösungen gefunden hat, um den ungleichen Wettbewerb mit chinesischen und US-amerikanischen Herstellern auszugleichen.
Solarwatt baut 10 Prozent der Stellen ab. Unternehmen kritisiert deutsche Politik – keine Lösung zum ungleichen Wettbewerb mit China
Bild: Oregon Department of Transportation, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Chinesische und US-amerikanische Subventionen: Solarwatt kämpft in der Solarbranche ums Überleben
China und die USA subventionieren die Solarbranche stark. Dies führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen im Markt für Photovoltaik-Anlagen. Solarwatt selbst hat zwischen den Jahren 2020 und 2023 beträchtliche Summen in Forschung, Entwicklung und Produktion investiert. Interessanterweise ist einer der Eigentümer des Unternehmens der öffentlichkeitsscheue BMW-Großaktionär Stefan Quandt, der 57 Jahre alt ist.
Solarwatt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und feierte zu Beginn des Jahres sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister entwickelt, der die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander verknüpft. Ihr Angebot umfasst eine breite Palette von Lösungen, darunter Stromspeicher, Aufdachsolaranlagen und sogar innovative Endkundenlösungen wie Balkonkraftwerke.
Es ist erwähnenswert, dass Solarwatt in der Vergangenheit bereits schwierige Zeiten durchgemacht hat. Im Jahr 2013 musste das Unternehmen eine Insolvenz in Eigenregie durchlaufen, jedoch hat es sich danach erfolgreich neu aufgestellt und weiterentwickelt. Trotz der aktuellen Herausforderungen hofft Solarwatt, die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit in der Solarbranche aufrechterhalten zu können.
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