Absatzeinbruch bei der S-Klasse und EQS zwingt Mercedes zur Produktionskürzung

Mercedes-Benz, einst Inbegriff für Premiumfahrzeuge, sieht sich mit einem gravierenden Absatzeinbruch konfrontiert. Seit Anfang Oktober 2024 läuft die Produktion der S-Klasse und des EQS im Sindelfinger Werk nur noch in einer Schicht. Dies verdeutlicht die aktuelle Unsicherheit in der Autobranche. Die Kürzung ist eine direkte Reaktion auf stark gesunkene Verkaufszahlen und eine schwankende Nachfrage im Premiumsegment. Besonders die S-Klasse, die als Prestigemodell und wichtiger Gewinnbringer für Mercedes-Benz gilt, blieb 2024 hinter den Erwartungen zurück. Der Umsatz mit dieser Luxuslimousine sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 %. Das Unternehmen sah sich dadurch gezwungen, die Produktion an die stagnierende Nachfrage anzupassen. (welt: 25.10.24)

Absatzeinbruch im Luxussegment: Herausforderungen für die Marke Mercedes-Benz

Die Reduktion auf eine einzige Schicht ist symptomatisch für die Herausforderungen, denen sich Mercedes-Benz aktuell stellen muss. Mercedes-Benz setzt seit einigen Jahren verstärkt auf das High-End-Segment. Besonders mit Elektrofahrzeugen wie dem EQS will das Unternehmen eine führende Marktposition erreichen. Doch der gewünschte Erfolg stellt sich bisher nur teilweise ein. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt weltweit, aber die Elektrostrategie bei Mercedes zeigt an wichtigen Punkten Schwächen. Der EQS bleibt in den Erwartungen zurück. Besonders in Märkten wie China, wo die Nachfrage dynamisch wächst, stößt der EQS auf komplizierte regulatorische und preisliche Hürden.

Mercedes-Benz reagiert auf Absatzeinbruch: Produktion der S-Klasse und des EQS im Sindelfinger Werk wird auf eine Schicht reduziert

Diese Entwicklung verschärft die Situation für das Unternehmen, das sich in einem Umfeld steigenden Wettbewerbsdrucks befindet. Kritiker sehen den strategischen Fokus auf Luxus und Elektrofahrzeuge als riskant an. Sie betonen, dass diese Ausrichtung zu Marktanteilverlusten führen kann. Das liegt daran, dass etablierte und neue Wettbewerber an Boden gewinnen. Vor allem im Premium- und Luxusbereich steigt der Konkurrenzdruck erheblich. Neben etablierten Marken treten zunehmend chinesische Hersteller auf, die mit günstigeren und gut ausgestatteten Modellen Marktanteile gewinnen.

Zukunftsaussichten: Flexibilität oder Rückgang?

Durch die Produktionskürzung in der Factory 56 in Sindelfingen schafft sich Mercedes-Benz einerseits mehr Flexibilität, um kurzfristig auf weitere Marktentwicklungen zu reagieren, andererseits aber ist es ein deutliches Signal der wirtschaftlichen Herausforderungen. Sollte die Nachfrage nach Verbrennermodellen weiter abflauen, könnte die Entscheidung, eine komplette Schicht einzusparen, mittelfristig zum Standard werden. Mit einem strategischen Fokus auf hochpreisige Elektrofahrzeuge steht das Unternehmen zudem vor der Herausforderung, sowohl Kunden als auch Investoren zu überzeugen, während es sich in einem komplexen, wandelnden Marktumfeld behaupten muss​.

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Habecks große Ankündigungen und ihre ernüchternde Bilanz

Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte vor etwa einem Jahr eine Liste mit bedeutenden Investitionsprojekten vorgelegt. Der Bund wollte viele dieser Vorhaben durch Milliardenbeträge unterstützen. Doch die bisherige Bilanz zeigt, dass inzwischen etliche Projekte auf Eis gelegt sind (focus: 28.10.24)

Idee eines Investitionsfonds

Habeck verfolgt das Ziel, mit einem speziellen Investitionsfonds versäumte Investitionen zu kompensieren. Dieser Fonds soll einerseits Steuererleichterungen für Energie bringen und andererseits Unternehmen ermöglichen, zusätzlich zehn Prozent ihrer Investitionen steuerlich abzuschreiben. Für Unternehmen ohne steuerpflichtige Gewinne wird diese Vergünstigung als Prämie ausgezahlt. Ein „großer Booster für die Volkswirtschaft“ ist das erklärte Ziel. Doch die Realität gestaltet sich oft komplizierter. Die Bilanz ist ernüchternd.

Die Bilanz der Großprojekte

Rückblickend auf den Sommer 2023 lässt sich erkennen, dass Habeck damals bereits ähnliche Großprojekte gefördert hat. Sein Fokus lag auf Schlüsselbranchen wie Wasserstofferzeugung, Batteriezellfertigung und Biotechnologie. Viele dieser Investitionen, die die deutsche Wirtschaft zukunftsfähig machen sollten, stagnieren nun. Ausgebliebene Investitionen und verschobene Projekte bestimmen die Bilanz.

Habecks groß angekündigte Investitionsprojekte zur Stärkung der deutschen Wirtschaft – eine ernüchternde Bilanz
(Photo by Christian Marquardt / NurPhoto / NurPhoto via AFP)

Einige Projekte entwickelten sich dabei zu regelrechten Luftnummern: Der Chip-Hersteller Intel, der knapp zehn Milliarden Euro Subventionen erhalten sollte, verschob den Bau einer Fabrik in Magdeburg. Finanzielle Herausforderungen in der Branche beeinflussen das Vorhaben, das einst das größte Wirtschaftsprojekt für die Stadt Magdeburg hätte werden sollen.

Auch der US-Konzern Wolfspeed wollte gemeinsam mit ZF eine Chipfabrik im Saarland errichten. Doch das Projekt geriet ins Stocken, als Wolfspeed finanzielle Schwierigkeiten bekam. Monatelang blieben wichtige Entscheidungen aus, und das Vorhaben scheint fraglich.

Ein weiteres Beispiel ist der Ausbau der Batteriezellenfabrik des Automobilherstellers Stellantis in Kooperation mit Mercedes. Ursprünglich sollte das Werk neue Arbeitsplätze schaffen, doch nun steht die Fabrik in den Startlöchern – aber ohne endgültige Entscheidung.

Zweifel und Verzögerungen

Auch die weiteren Vorhaben aus Habecks Liste sind nicht von Fortschritt geprägt. Das schwedische Unternehmen Northvolt plante eine große Batteriefabrik in Schleswig-Holstein. Trotz zugesagter Fördermittel sind die Schweden finanziell angeschlagen. Experten wie Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management, äußerten berechtigte Bedenken zur Realisierung.

Varta wollte in Bayern ein weiteres Batteriewerk errichten. Doch die finanzielle Lage des Unternehmens ist angespannt. Porsche musste sogar als Investor einspringen, und die Planungen stocken weiter.

Der Mikroelektronikhersteller AMS-Osram verlor seinen Hauptkunden und erlitt in Folge dessen einen starken Einbruch des Aktienkurses. Das geplante Investitionsvorhaben in Regensburg liegt nun auf unbestimmte Zeit auf Eis.

Auch Projekte zur Produktion von grünem Stahl, unter anderem von ArcelorMittal und ThyssenKrupp, stocken. ArcelorMittal will erst Mitte 2025 endgültige Entscheidungen treffen, und ThyssenKrupp sieht sich mit steigenden Kosten konfrontiert. Solche Herausforderungen verzögern wichtige Investitionen.

SMA Solar und die Zukunft der Solarenergie

Auch der Solarwechselrichter-Hersteller SMA Solar geriet finanziell unter Druck. Die Erweiterung des hessischen Standorts in Nistetal steht infrage, da das Unternehmen angesichts der schwachen Solarnachfrage Einsparungen vornehmen muss.

Fazit: Die Rolle von Subventionen

Subventionen allein reichen oft nicht aus, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Die wirtschaftliche Lage und hohe Energiepreise beeinflussen die Entscheidung von Unternehmen maßgeblich. Milliardenhilfen können den Investitionswillen zwar unterstützen, doch ohne stabile Rahmenbedingungen bleiben viele Projekte Visionen ohne Umsetzung.

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Buell scheitert mit Elektromotorradmarke Fuell – nach wenigen Jahren pleite

2019 startete Erik Buell ein gewagtes Experiment: Mit der Marke Fuell und einem starken Fokus auf urbane Elektromobilität wagte er den Schritt in ein neues Marktsegment. Ein bekannter Name, frische Ansätze und das klare Ziel, die Welt der Stadtmobilität zu verändern – doch das Projekt endete im Oktober 2024 mit der Insolvenz von Fuell (motorradonline: 25.10.14). Die Erwartungen waren groß, insbesondere da Buell zuvor mit leistungsstarken Verbrenner-Motorrädern Erfolge gefeiert hatte. Nun richtete er sein Augenmerk auf elektrifizierte Mobilität in der Stadt.

Kooperation für Innovation: Die Gründung von Fuell

Die Marke Fuell entstand durch eine Zusammenarbeit zwischen Erik Buell, dem Alfa-Romeo-Formel-1-Chef Frederic Vasseur und Francois-Xavier Terny, einem Pionier der Elektromotorrad-Szene. Gemeinsam wollten sie ein innovatives Produktportfolio schaffen, das sowohl Elektrofahrräder als auch Motorräder umfasst.

Erik Buell startete mit der Elektromotorradmarke ein gewagtes Experiment, doch jetz musste er aufgrund geringer Nachfrage Insolvenz anmelden
Bild: Fuell

Die ersten beiden Modelle, Fuell Flow-1 und Fuell Fluid-1, sollten Vorreiter der urbanen Elektromobilität sein. Mit einer Markteinführung von Fluid-1 ab 2019 und Flow-1 ab 2021 plante Fuell, auf die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlicher Stadtmobilität zu reagieren. Trotz der Unterstützung der Industrie-Insider lief der Start jedoch nicht wie erhofft.

Modelle und Versprechen: Fuell Fluid-1 und Flow-1

In einer frühen Pressemitteilung veröffentlichte Fuell die Details zu seinen beiden Modellen. Das Elektro-Bike Fuell Flluid-1 wurde für den Stadtverkehr entwickelt. Es sollte in zwei Versionen angeboten werden. Die Basisversion mit 15 PS sollte in ihrer Leistung einer 125er-Maschine ähneln. Die zweite Variante versprach mehr Kraft: ein Radnabenmotor mit 47 PS. Das Elektro-Motorrad Flow-1 hingegen richtete sich an eine andere Zielgruppe. Es war für Fahrer mit A2-Führerschein geeignet und bot eine leistungsstärkere Version. Diese Variante sollte längere Strecken und höhere Geschwindigkeiten ermöglichen.

Die Reichweite der Bikes von Fuell sollte laut Plänen bis zu 200 Kilometer betragen. Mit Höchstgeschwindigkeiten von 32 km/h und 45 km/h zielte das Unternehmen auf Kunden ab, die ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel für den Alltag suchten. Die Preise begannen bei 3.295 US-Dollar für das Fuell Flluid-1 und 10.995 US-Dollar für das Elektro-Motorrad Flow-1 – durchaus attraktiv für die Elektromobilitätsbranche.

Verzögerungen und fehlende Nachfrage: Der Weg zur Insolvenz

Trotz der ambitionierten Pläne verzögerte sich die Produktion von Fuell erheblich. Erst 2023 nahm das Unternehmen Vorbestellungen für das Flow-1 an. Viele potenzielle Kunden hatten bis dahin ihr Interesse verloren, und die Konkurrenz in der Elektromobilitätsbranche wuchs rasch. Die pandemiebedingten Marktverschiebungen nach 2020 erschwerten die Umsetzung der Geschäftsstrategie zusätzlich. Der Wandel in der Weltwirtschaft und der Elektronikindustrie traf Fuell hart.

Für Erik Buell zeigte sich ein bekanntes Muster: Die technischen Innovationen seiner Modelle waren beeindruckend, doch geschäftlich fehlte es an nachhaltiger Planung und Timing. Die Vision einer Elektromarke für urbane Mobilität ging nicht auf, da der Markt in diesem Segment längst von anderen Anbietern dominiert wurde. Zudem kämpfte Fuell mit hohen Produktionskosten und einem sich verändernden Kundeninteresse.

Fuell als Opfer der Zeit: Ein Abschied ohne Erfolg

Letztlich kann man Fuell auch als Produkt einer bestimmten Zeit verstehen, in der technische und wirtschaftliche Bedingungen besonders fordernd waren. Erik Buells Rückkehr in die Elektromobilität verlief in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von ständigen Veränderungen geprägt war. Während seine Marke 2019 noch auf großes Interesse stieß, änderten sich die Prioritäten der Verbraucher in den Folgejahren erheblich.

Fuell scheiterte somit nicht nur an den internen Herausforderungen, sondern auch an äußeren Faktoren. Die Insolvenz im Oktober 2024 markiert das Ende eines ehrgeizigen Projekts, das von Visionären geleitet wurde, jedoch in einer Branche agierte, die hohe Investitionen und eine robuste Strategie verlangt. Erik Buell, der geniale Konstrukteur, scheiterte auch dieses Mal an den wirtschaftlichen Hürden, die seine Kreationen letztlich ausbremsten.

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Schweden erteilt Genehmigung für Atommüll-Endlager in der Region Fonsmark

Schweden hat die Genehmigung für den Bau und Betrieb eines dauerhaften Endlagers für Atommüll erteilt. Während in Deutschland noch über mögliche Standorte diskutiert wird, geht das skandinavische Land mutig voran. In der Region Fonsmark, etwa 100 Kilometer nördlich von Stockholm, soll bald ein Endlager in Betrieb gehen, das 12.000 Tonnen nuklearen Abfall in einer Tiefe von 500 Metern aufnimmt. Diese richtungsweisende Entscheidung fiel nach einem Urteil des schwedischen Umweltgerichts, das die langfristige Lagerung des Atommülls nun offiziell erlaubt (ntv: 24.10.24).

Genehmigtes Lager für langfristige Sicherheit

Das schwedische Umweltgericht hat den Bau eines Endlagers in Fonsmark genehmigt. Die geplante Lagerstätte wird über 6.000 Kapseln fassen, die jeweils rund zwei Tonnen abgebrannter Brennstäbe in einem kupferbeschichteten Kanister aufnehmen.

Skandinavien geht mutig voran: Schweden erteilt Genehmigung für den Betrieb eines Endlagers für Atommüll in Fonsmark
Bild: KI-generiert

Der Betreiber versenkt jede Kapsel sicher in einem Tunnel in 500 Metern Tiefe, der mit Bentonit gefüllt ist. Das stark absorbierende Gestein Bentonit schützt bei möglichen Naturereignissen wie Erdbeben, indem es das Austreten von Radioaktivität verhindert. Die Speicherung des hoch radioaktiven Materials ist auf einen Zeitraum von bis zu 100.000 Jahren ausgelegt – eine Zeitspanne, die weit über menschliche Vorstellungen hinausgeht.

Strikte Genehmigungsauflagen für Betrieb und Lagerkapazität

Die Betriebserlaubnis des Endlagers umfasst eine Laufzeit von 70 Jahren, wobei eine Verlängerung der Genehmigung möglich ist. Diese Entscheidung hängt von der weiteren Entwicklung der schwedischen Nuklearpolitik ab. Momentan betreibt Schweden sechs Reaktoren an drei verschiedenen Standorten. Die Regierung plant, den Anteil an Nuklearenergie in der Zukunft zu erhöhen und betrachtet Kernkraft als zentralen Bestandteil der Energieversorgung. Die Genehmigung für das Endlager beschränkt sich jedoch auf das gegenwärtige Atomprogramm mit insgesamt zwölf Reaktoren. Falls weitere Reaktoren hinzukommen, sind erneute Genehmigungsverfahren notwendig.

Ausbaupläne der schwedischen Nuklearindustrie

Schwedens Mitte-Rechts-Regierung hat ehrgeizige Pläne für die Energiezukunft des Landes. Sie setzt dabei verstärkt auf Atomkraft als nachhaltige Energiequelle. Neben dem Endlager in Fonsmark ist ein weiteres Lager in Südschweden, bei Oskarshamn, für die mittelfristige Entsorgung vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Land energetisch unabhängiger zu machen und den Ausstoß fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die Strategie des Landes unterscheidet sich deutlich von der vieler europäischer Nachbarn, die aus der Atomkraft aussteigen wollen.

Kritik und sicherheitstechnische Herausforderungen

Die Entscheidung für ein Atommüll-Endlager stößt in Schweden nicht nur auf Zustimmung. Kritiker warnen vor der Möglichkeit, dass trotz Bentonit-Abschirmung und Kupferkanistern radioaktives Material austreten könnte. Die Abfallentsorgungsgesellschaft der schwedischen Atomindustrie, SKB, ist jedoch zuversichtlich und sieht die Sicherheitsvorkehrungen als ausreichend an. SKB hat die Erlaubnis, mit den Bauarbeiten für das Endlager zu beginnen. Doch die Entscheidung ist noch anfechtbar, und einige Umweltgruppen prüfen rechtliche Schritte gegen das Projekt. Das Endlager gilt als technisches und politisches Großprojekt, das weltweit beobachtet wird und als Modell für andere Nationen dienen könnte.

Schwedens Entschluss, Atommüll für 100.000 Jahre sicher zu verwahren, markiert einen Meilenstein in der Geschichte der nuklearen Abfallbewirtschaftung. Die Zukunft des Projekts und seine potenziellen Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht bleiben spannend.

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Solarpark in Rodgau: Kein Gewinn mehr möglich – Projekt gestoppt

Das Klimaschutzprojekt „Solarpark Rollwald“ ist endgültig vom Tisch. Auf den geplanten 26 Hektar Land in Rollwald wird es keine Fotovoltaikanlage geben, sondern weiterhin landwirtschaftliche Nutzung und Pferdehaltung. Für die Stadt Rodgau bedeutet das nicht nur das Aus eines bedeutenden Umweltprojekts, sondern auch die Erkenntnis, dass ein Solarpark unter den aktuellen Marktbedingungen keine lukrativen Einnahmen mehr bringen kann (op-online: 27.10.24).

Veränderte Marktlage verhindert wirtschaftlichen Erfolg

Bürgermeister Max Breitenbach bedauert das Scheitern des Projekts, das in der Vergangenheit große Hoffnung auf klimafreundliche Energie und zusätzliche Einnahmen geweckt hatte. Doch die Marktentwicklung der letzten Monate zeigt, dass das einstige Vorzeigeprojekt finanziell kaum noch sinnvoll wäre. Seit dem drastischen Anstieg der Energiepreise und der angespannten Marktlage durch den Ukraine-Krieg wären von der geplanten 18-Millionen-Investition „keine substanziellen Beiträge zur Haushaltskonsolidierung mehr zu erwarten gewesen“, wie Breitenbach offen zugibt.

Das Klimaschutzprojekt „Solarpark Rollwald“ in Rodgau ist gescheitert. Mit der geplanten Anlage lässt sich kein Geld mehr verdienen

Die ursprünglichen Erwartungen, dass die Gewinne aus dem Solarpark die Kassen der Stadt nachhaltig füllen könnten, haben sich durch die veränderten Strompreise und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht erfüllt. Das Projekt wäre faktisch zu einem „Geldwechselgeschäft“ geworden, so der Bürgermeister. Zwar hätte der Solarpark der Stadt eine klimafreundliche Energiequelle gebracht, doch ohne nennenswerten finanziellen Rückfluss hätte das Vorhaben die städtischen Ressourcen gebunden, ohne den Haushalt zu stärken.

Genehmigungen standen bereits bereit

Dabei war die Umsetzung bereits weit fortgeschritten. Genehmigungen und eine entscheidende Zielabweichung für das Sondergebiet Fotovoltaik waren durch den Haupt- und Planungsausschuss der Regionalversammlung Südhessen abgesichert. Der Bodenrichtwert von 5,50 Euro pro Quadratmeter hatte die Stadt in ihrem Angebot an die Grundstückseigentümer berücksichtigt. Doch letztlich blieb das Kaufangebot der Stadt für die Eigentümer uninteressant – andere Investoren erhielten den Zuschlag. Eine wertvolle Chance für klimafreundliche Energieerzeugung und Einnahmen ist damit für Rodgau verloren.

Klimaschutz ohne finanziellen Mehrwert

Das finanzielle Risiko des Solarparks Rollwald lag jedoch nicht allein in den gestiegenen Strompreisen. Die Umbrüche im Energiemarkt haben auch langfristige Prognosen erschwert, was die Rentabilität solcher Großprojekte betrifft. Ursprünglich war das Projekt als lukrativer Beitrag zur Energiewende und gleichzeitig zur Haushaltsstabilisierung geplant. Mit den veränderten Marktbedingungen wäre dieses Ziel allerdings nicht mehr erreichbar gewesen.

Breitenbach zeigt sich deshalb ernüchtert. Die Stadt stand vor einem Dilemma: Sollte sie ein symbolträchtiges Projekt ohne nennenswerten finanziellen Nutzen weiterverfolgen oder den Plan aufgeben? Letztlich fiel die Entscheidung, das Projekt ruhen zu lassen, da ein wirtschaftlicher Vorteil nicht mehr gegeben ist.

Vom Innovationspark zum unrentablen Solarprojekt

Noch vor wenigen Jahren war der Solarpark Teil eines größeren Innovationsprojekts, das Rodgaus Energiepolitik in eine nachhaltige Richtung lenken sollte. Unter Bürgermeister Jürgen Hoffmann (SPD) plante die damalige Koalition einen Innovationspark zur Produktion von grünem Wasserstoff im Gewerbegebiet Jügesheim, inklusive Solarstromversorgung und Wasserstofftankstellen. Doch auch dieses ambitionierte Vorhaben scheiterte an den finanziellen Rahmenbedingungen, und übrig blieb die Idee eines Solarparks, der zumindest einen Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten sollte.

Die aktuelle Lage zeigt, dass sich das wirtschaftliche Umfeld für klimafreundliche Großprojekte rasch verändern kann. Damit stellt sich auch die Frage, wie die Stadt künftig eine umweltfreundliche Energiewende vorantreiben kann, ohne die Finanzierbarkeit aus den Augen zu verlieren.

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Elektro-Lkw wieder abbestellt: Bürokratie und Technik bremsen Spediteure aus

Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge in der Logistikbranche bleibt für viele Speditionen ein Wunschtraum, der an praktischen Hürden scheitert. Georg Ebeling, Inhaber der Spedition Ebeling Logistik, hat seine Bestellung von fünf Elektro-Lkw zurückgezogen. Dabei gilt Ebeling als aufgeschlossen für Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien und Elektromobilität. Doch selbst die besten Absichten stoßen an Grenzen, wenn wirtschaftliche und technische Probleme im Weg stehen. Ohne ausreichende Ladeinfrastruktur und wirtschaftlich realisierbare Förderbedingungen sind elektrische Lkw in vielen Fällen kaum umsetzbar (haz: 25.10.24).

Hohe Anschaffungskosten und wirtschaftliche Faktoren

Die Anschaffungskosten für Elektro-Lkw stellen eine enorme Hürde dar. Ein herkömmlicher Diesel-Lkw ist in der Anschaffung deutlich günstiger als ein Elektro-Modell. Zwar bringt der elektrische Antrieb Kostenvorteile bei Verbrauch und Maut, doch die Mehrkosten summieren sich über die Nutzungsdauer auf beachtliche Summen.

Inhaber einer Spedition erklärt, warum er seine Bestellung von Elektro-Lkw wieder zurückgezogen hat

Die Förderung könnte helfen, doch sie ist an Bedingungen geknüpft, die mittelständische Unternehmen kaum erfüllen können. Geschäftsführer Stefan Gulbins rechnet vor, dass der finanzielle Mehraufwand selbst mit einer Förderung kaum zu stemmen ist. Ohne verlässliche finanzielle Unterstützung bleibt die Investition in E-Trucks ein Risiko.

Strenge Förderbedingungen erschweren die Umsetzung

Die Förderbedingungen verlangen eine jährliche Mindestkilometerzahl, die vor allem für Speditionen im Regionalverkehr kaum machbar ist. Die Erfüllung dieser Auflage würde voraussetzen, dass die E-Trucks regelmäßig weite Strecken zurücklegen, was ohne ein flächendeckendes Netz an Ladestationen schwierig bleibt. Hinzu kommt der enge Zeitrahmen für die Auslieferung der Fahrzeuge: Bestellte Fahrzeuge müssen in einem bestimmten Jahr ausgeliefert werden, was durch Lieferverzögerungen oft nicht zu gewährleisten ist. Mercedes etwa konnte den Liefertermin der bestellten E-Trucks nicht einhalten, sodass die gesamte Förderung infrage gestanden hätte. Die Rückzahlung der Fördermittel im Falle einer verspäteten Lieferung stellt ein zusätzliches Risiko dar, das Ebeling nicht eingehen wollte.

Technische Hürden beim Aufbau der Ladeinfrastruktur

Eine weitere Herausforderung ist die Ladeinfrastruktur. Zwar wäre eine eigene Ladestation auf dem Firmengelände sinnvoll, um den Betrieb wirtschaftlich zu gestalten, jedoch scheitert der Aufbau an praktischen Problemen. Ebeling beschreibt, dass auf dem Firmengelände kaum geeignete Standorte für die Ladeinfrastruktur vorhanden sind, da bauliche Vorschriften die Platzierung an vielen Stellen verhindern. Die Nutzung von Solarstrom ist zudem durch technische Probleme mit der hauseigenen Photovoltaikanlage erschwert. Es fehlt außerdem an geeigneten Energiespeichern, um mehrere Fahrzeuge gleichzeitig laden zu können. Die Vorstellung, Wechselakkus einzusetzen, erscheint attraktiv, jedoch ist die Technik hierfür noch nicht weit genug entwickelt.

Innovative Konzepte ohne gesetzliche Basis

Neue Konzepte wie der E-Trailer, der auf der Messe IAA vorgestellt wurde, bieten theoretisch Lösungen zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Der E-Trailer unterstützt das Zugfahrzeug und könnte auf diese Weise den Dieselverbrauch erheblich reduzieren. Doch in Deutschland erhält dieses Konzept keine Zulassung, da das Fahrzeug angetrieben ist, aber kein Lenkrad besitzt. Für Ebeling ist dies ein Beispiel für sinnvolle Innovationen, die jedoch aufgrund bürokratischer Regelungen nicht zum Einsatz kommen.

Eigenstromnutzung und bürokratische Hürden

Die geplante Nutzung von Solarstrom für den Betrieb der Spedition stößt ebenfalls auf Probleme. Die Vorgaben des Finanzamts erschweren den Aufbau einer kostengünstigen Ladeinfrastruktur für die Mitarbeiterfahrzeuge. Für den Nachweis der genutzten Strommengen wäre ein komplexes Abrechnungssystem erforderlich. Der daraus entstehende Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, sodass Ebeling sich gezwungen sah, die Ladestation abzuschalten.

Ein weiteres Beispiel für bürokratische Anforderungen zeigt sich in der Heiztechnik. Die neue Lagerhalle unterliegt Vorschriften, die den Einbau einer Wärmepumpe vorschreiben. Diese Technologie ist jedoch für große Lagerhallen kaum geeignet, da Verpackungsmaterialien und Paletten eine effektive Verteilung der Wärme verhindern. Während solche Vorgaben in Einfamilienhäusern Sinn machen, wirken sie in der Logistik oft deplatziert.

Elektromobilität bleibt schwierig für die Speditionsbranche

Ebeling Logistik steht beispielhaft für die Herausforderungen, denen sich viele mittelständische Logistiker bei der Einführung von E-Trucks gegenübersehen. Bürokratie, hohe Kosten und technische Grenzen verhindern den Umstieg auf elektrische Nutzfahrzeuge. Solange wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen nicht verbessert werden, bleibt die Elektromobilität im Speditionswesen eine große Herausforderung, die nur wenige Betriebe bewältigen können.

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