In Zusammenarbeit mit dem BSI untersucht derzeit die Bundesdruckerei, welche kryptografischen Mechanismen geeignet sind, um eine PKI quantensicher umzusetzen. Daneben gibt es weitere Forschungsprojekte, die bereits Erfolge verzeichnen.
Präsidentin der Familienunternehmen: Habecks Politik stürzt Wirtschaft immer weiter in die Krise
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmen, brachte die aktuelle Lage vieler Unternehmen auf den Punkt: „Es ist Habeck, der die Wirtschaft in der Rezession festhält.“ Diese Aussage spiegelt das Dilemma wider, mit dem zahlreiche Familienunternehmen konfrontiert sind. Politiker betonen oft die Bedeutung dieser Firmen als „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“. Dennoch zögern die Unternehmen, in den Standort zu investieren. Die Ursache dafür sehen sie in der „Unberechenbarkeit“ der Politik, die zurzeit für ein Stimmungstief sorgt – düsterer als selbst während der Corona-Krise. Fünf Tage vor dem Industriegipfel melden sich jene Unternehmen, die beim Kanzler nicht am Tisch sitzen. Die Stimmung bei den deutschen Familienunternehmen ist alarmierend: Ihr Pessimismus übertrifft sogar die dunkelsten Momente der Pandemie (welt: 24.10.24).
Verschlechterung der Investitionslage
Eine aktuelle Umfrage unter 820 Führungskräften von Familienunternehmen zeigt ein erschreckendes Bild. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmer klagt über die unvorhersehbare Wirtschafts- und Finanzpolitik, die Investitionen erschwert. Der bürokratische Aufwand wirkt zusätzlich hemmend: 60 Prozent empfinden ihn als ernsthaftes Hindernis. Viele dieser Unternehmen sehen ihre Wachstumspläne dadurch stark eingeschränkt.
„Es ist Habeck, der die Wirtschaft in der Rezession festhält“ – Präsidentin der Familienunternehmen kritisiert Habecks Wirtschaftspolitik
(Photo by KreativMedia Press / NurPhoto / NurPhoto via AFP)
Die direkten Folgen sind dramatisch: Rund 49 Prozent der Unternehmen planen derzeit keine Investitionen mehr – nicht einmal Ersatzinvestitionen. Nur 18 Prozent wollen expandieren, und lediglich 16 Prozent möchten ihre Belegschaft vergrößern. Seit Beginn der Quartalsumfragen im Jahr 2010 wurden noch nie so niedrige Werte gemeldet. Die Präsidentin der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, formulierte es deutlich: „Die Unternehmer, die in diesem Jahr nicht investieren, werden im kommenden Jahr auch nichts zusätzlich produzieren – jedenfalls nicht in Deutschland.“ Sie kritisiert scharf, dass die Wirtschaftspolitik aktuell keine Besserung erkennen lässt.
Widersprüchliche Signale aus der Regierung
Eine Lösung der Krise scheint nicht in Sicht. Die widersprüchlichen Botschaften aus der Politik verschärfen das Problem. So haben Regierungsmitglieder in den letzten Tagen teils unabgestimmte Vorschläge zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Wachstumsschwäche präsentiert. Bundeskanzler Olaf Scholz plant, am kommenden Dienstag einen „Industriegipfel“ zu veranstalten. Dort sollen Vertreter von Industrie und Gewerkschaften einen „Pakt für Industriearbeitsplätze“ schmieden. Doch weder Handwerker noch kleinere Familienbetriebe oder Start-ups wurden dazu eingeladen.
Wirtschaftsminister Robert Habeck stellte kürzlich eine „Modernisierungsagenda“ vor, die einen schuldenfinanzierten Fonds für Investitionen und Infrastruktur vorsieht. Dieser Plan war jedoch nicht mit dem Bundesfinanzminister Christian Lindner abgestimmt. Lindner reagierte prompt und äußerte sich kritisch. Er stellte klar: „Wir können schlicht nicht einfach so viel Geld ausgeben, wie manche wollen.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf geltende europäische Beihilferegelungen und fiskalische Vorgaben, die zu berücksichtigen sind.
Kritik an Interventionismus und Subventionen
Im Gespräch mit dem „WELT“-Magazin nahm Stefan Kooths, Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stellung zur aktuellen Wirtschaftsschwäche in Deutschland. Seiner Ansicht nach trägt die Bundesregierung eine erhebliche Mitschuld. Die wachsende Unsicherheit führe dazu, dass Unternehmen Investitionen zurückhielten, während private Haushalte ihre Konsumausgaben drosseln. Kooths fordert eine grundsätzliche Änderung der Politik: „Weg vom interventionistischen Klein-klein mit Subventionen für einzelne Branchen und Unternehmen, hin zu einer Politik, die insgesamt den Standort stärkt.“
Der Ökonom spricht damit einen wichtigen Punkt an: Einzelne Branchen oder Unternehmen zu fördern, reiche nicht aus. Vielmehr müsse eine umfassende Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland angestrebt werden. Eine solche Strategie könnte langfristig zur Wiederbelebung der Investitionstätigkeit beitragen und die derzeitige Abwärtsspirale aufhalten.
Trübe Wachstumsprognosen für Deutschland
Am Dienstag veröffentlichte der Internationale Währungsfonds (IWF) eine düstere Prognose für die deutsche Wirtschaft. Das Wachstum in diesem Jahr soll lediglich stagnieren, und für 2025 erwartet der IWF nur eine geringe Steigerung von 0,8 Prozent. Deutschland droht damit, im nächsten Jahr zusammen mit Italien das Schlusslicht der sieben führenden Industrienationen zu bilden. Diese Prognose unterstreicht die Dringlichkeit eines wirtschaftspolitischen Richtungswechsels, der nicht nur Investitionshemmnisse abbaut, sondern auch das Vertrauen der Unternehmen wieder stärkt.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland derzeit groß sind. Politiker und Unternehmer stehen vor der Aufgabe, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die den Wirtschaftsstandort wieder auf Kurs bringen.
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US-Behörde bestätigt erstmals offiziell ernsthafte Umweltschäden durch Offshore-Windkraftanlagen
Erstmals bestätigt eine offizielle US-Behörde Umweltschäden durch Offshore-Windkraftanlagen. Bisher hieß es von offizieller Seite, die Offshore-Windkraft beeinträchtige das maritime Leben kaum, ungeachtet kritischer Berichte aus Umweltkreisen. Nun räumt das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) jedoch deutliche negative Auswirkungen ein und legt diese Erkenntnisse in einer aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfung für die Region New York Bight offen (report24: 24.10.24).
Einschneidende Folgen für das maritime Ökosystem
Im Bericht des BOEM wird klar, dass Offshore-Windkraftanlagen bedeutende ökologische Herausforderungen verursachen können. Die Untersuchung bezieht sich auf ein etwa 500.000 Hektar großes Gebiet vor den Küsten von New Jersey und New York und zeigt die breite Spannweite der Umweltschäden auf. Neben der Gefährdung von Meeressäugern wird auch auf erhebliche Eingriffe in die Fischerei sowie die dauerhafte Schädigung mariner Ökosysteme hingewiesen.
Bureau of Ocean Energy Management bestätigt erstmals offiziell die negativen Auswirkungen von Offshore-Windkraftanlagen auf maritimes Leben
Diese Probleme betreffen die Artenvielfalt der Meeresbewohner, die in dieser Region auf stabile Lebensräume angewiesen sind. Kritiker fordern angesichts dieser Gefahren ein Überdenken des weiteren Ausbaus.
Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und Naturschutz
Die Veröffentlichung des Berichts fällt in eine Phase, in der die Biden-Administration ehrgeizige Ausbauziele für die Offshore-Windkraft verfolgt. Bis 2030 sollen 30 Gigawatt Offshore-Windenergie installiert sein, um den CO₂-Ausstoß zu senken. Doch der BOEM-Bericht legt nahe, dass dieser Plan auch erhebliche Kosten für die Natur mit sich bringt. Zwischen dem Klimaschutz durch erneuerbare Energien und dem Naturschutz am Meer entsteht so ein Spannungsfeld. Der Bericht, verfasst in nüchterner Sprache, lässt dennoch erahnen, dass grundlegende Differenzen zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Interessen bestehen.
Auswirkungen auf Küstenregionen und Wirtschaft
Die negativen Konsequenzen beschränken sich nicht nur auf die Unterwasserwelt. Auch sozioökonomische Folgen, wie sie Fischer- und Umweltverbände seit Jahren kritisieren, erhalten durch den Bericht offizielle Bestätigung. Die Offshore-Windkraftanlagen verursachen Lärmbelastungen, beeinflussen die Wanderwege von Meeresbewohnern und gefährden traditionelle Fischgründe. Solche Veränderungen beeinträchtigen die Lebensgrundlagen vieler Menschen, die an der Küste tätig sind. Besonders betroffen sind die Fischerei sowie der Tourismus, die beide von intakten Natur- und Küstenlandschaften abhängen. Die im Bericht vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen werden von Kritikern als unzureichend und wenig durchdacht bezeichnet.
Ein Wendepunkt in der Energiepolitik?
Möglicherweise steht die amerikanische Energiepolitik vor einem Wendepunkt. Bisher galt die einfache Formel: Erneuerbare Energien fördern den Umweltschutz. Doch der aktuelle Bericht zeigt, dass diese Rechnung bei Offshore-Windkraftanlagen nicht aufgeht. Der steigende Bedarf an erneuerbarer Energie, der als Antwort auf die Klimakrise gefördert wird, hat deutliche Nebenwirkungen auf die Natur. Die Umweltverbände fordern nun eine ehrliche Debatte über die langfristigen ökologischen Kosten der Energiewende.
Dieser Bericht könnte die Sichtweise auf die Offshore-Windkraftanlagen grundlegend verändern. Die Forderung nach einer nachhaltigen Planung und einem schonenderen Umgang mit der Meeresumwelt könnte an Bedeutung gewinnen. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen könnte eine Lösung darin bestehen, die ökologischen und ökonomischen Ziele besser in Einklang zu bringen und alternative Konzepte zu entwickeln.
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Versprechen ohne Substanz: Deutschlands Wasserstoffstrategie droht zu scheitern
>Wirtschaftsminister Habeck hat sich mit seiner Wasserstoffstrategie ambitionierte Ziele für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft gesetzt, doch die Realität hinkt den Versprechungen deutlich hinterher. Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates (NWR), kritisiert im Gespräch mit Montel die stagnierende Entwicklung. Trotz weitreichender Ankündigungen liegen konkrete Investitionsentscheidungen für Elektrolysekapazitäten bisher weit unter den Erwartungen (montelnews: 21.10.24).
Globale Entwicklungen vs. deutschem Stillstand
Während weltweit mehr als 400 Projekte in der Wasserstoffwirtschaft mit rund 75 Milliarden US-Dollar gefördert werden, bleibt Deutschland bleibt mit seiner Wasserstoffstrategie weit hinter den eigenen Zielen zurück. Länder wie China und die USA zeigen, wie ein dynamischer Hochlauf gelingen kann, mit Kapazitäten von 1,1 GW grünem Wasserstoff in China und 4,6 Millionen Tonnen an geplantem blauen Wasserstoff in den USA. In Europa, und speziell in Deutschland, herrscht dagegen ein klares Umsetzungsvakuum: Von den für 2030 geplanten 10 Gigawatt (GW) Elektrolysekapazität sind nur 0,3 GW genehmigt.
Deutschlands Wasserstoffstrategie – Investitionsentscheidungen für Elektrolysekapazitäten bleiben weit hinter den Erwartungen
Bild: KI-generiert
Eine der größten Hürden sieht Reiche in den komplexen europäischen Vorschriften. Diese engen die Wasserstoffstrategie durch strikte Rahmenbedingungen für den Einsatz erneuerbarer Energien massiv ein, was die Attraktivität für Investoren schmälert. Die Regelungen zur „Additionalität“ und „Gleichzeitigkeit“ bei der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen erschweren den Aufbau flexibler Produktionsstrukturen und treiben die Kosten in die Höhe. Der deutsche Markt bleibt für viele Investoren wenig attraktiv – trotz zahlreicher Ankündigungen fehlt eine wirkliche Dynamik.
Hohe Kosten, fehlende Wirtschaftlichkeit und zögerlicher Regulierungsrahmen
Die heimische Wasserstoffproduktion kämpft mit massiven wirtschaftlichen Herausforderungen. In Deutschland zählen die Strompreise zu den höchsten Europas. Die Produktionskosten für grünen Wasserstoff belaufen sich auf 8 bis 10 Euro pro Kilogramm, was kaum mit internationalen Kosten mithalten kann. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realität: Während die Politik großflächig den Einsatz von Wasserstoff für Industrie, Mobilität und Energiesektoren ankündigt, fehlt es an wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die diese Vorhaben tragfähig machen.
Besonders auffällig ist das Missverhältnis zwischen Zielsetzungen und konkretem Handeln. Der Ausbau erneuerbarer Energien hinkt, vor allem bei Windkraft, den eigenen Zielvorgaben hinterher. Trotz des Planungsbeschleunigungsgesetzes und des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes lassen sich Großprojekte nicht über Nacht realisieren. Die Versprechungen wirken so oft mehr wie symbolische Politik statt eine realitätsnahe Strategie für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. Ein Beispiel dafür ist der Rückzug Norwegens von der geplanten Wasserstoffpipeline nach Deutschland, da sich ohne langfristige Abnahmeverträge eine solche Infrastruktur nicht rentabel betreiben lässt.
Fehlende strategische Weichenstellungen und globale Marktchancen
Während Deutschland mit seiner Wasserstoffstrategie auf nationaler Ebene mit Vorschriften und hohen Kosten kämpft, nutzen andere Länder ihre Chancen flexibler und marktnäher. Besonders in den USA zeigt der Inflation Reduction Act (IRA), dass Technologieoffenheit und Marktorientierung klare Vorteile bieten. Der IRA fördert nicht eine spezifische Wasserstofftechnologie, sondern zielt auf die CO₂-Reduktion. Die Steuergutschriften für Wasserstoff sind technologieagnostisch, sodass Investoren und Unternehmen eigenständig die effizientesten Lösungen wählen können. Europa setzt hingegen auf strenge Regulierungen und hohe Standards, was die Marktdynamik bremst und Investitionen hemmt. So bleibt die deutsche Wasserstoffwirtschaft oft in bürokratischen Vorgaben stecken, während weltweit praktikable Lösungen voranschreiten.
Ein weiteres Problem sieht Reiche in den europäischen Beihilferichtlinien. Diese erlauben nur Investitionsförderungen, nicht jedoch die Unterstützung der laufenden Betriebskosten, was Investitionen unattraktiver macht. Für eine zukunftsfähige Wasserstoffwirtschaft fordert sie eine Reform dieser Richtlinien, um den Anschluss an die internationale Entwicklung nicht zu verlieren. Die neue EU-Kommission steht hier in der Verantwortung, will sie Europas Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wasserstoffmarkt stärken.
Wege aus der Stagnation: Flexibilität und klare Signale nötig
Um die deutsche Wasserstoffwirtschaft zu beleben, müssten die starren Vorgaben der Farbenlehre, die grünen Wasserstoff priorisieren, aufgeweicht werden. Ein pragmatischer Ansatz, der in den nächsten Jahren auch „blauen“ und „grauen“ Wasserstoff integriert, könnte Bewegung in die Entwicklung bringen. Nur eine flexible Herangehensweise ermöglicht es, breitere Investitionen anzuziehen und so eine stabile Nachfrage zu schaffen.
Zudem bleibt die Anbindung der gesamten Wertschöpfungskette wichtig. Der geplante Ausbau des Wasserstoffkernnetzes stellt einen ersten Schritt dar, doch diese Infrastruktur muss auch für den Mittelstand und regionale Energieversorger zugänglich sein. Nur so lässt sich eine flächendeckende Nachfrage schaffen, die das Wasserstoffnetz langfristig auslastet und wirtschaftlich macht. Dafür braucht es staatliche Unterstützung durch langfristige Abnahmeverträge und ein marktorientiertes Absicherungsinstrument, das die Preisunterschiede zwischen Erzeugern und Abnehmern ausgleicht.
Deutschland steht an einem Scheideweg: Es kann durch gezielte Förderungen, langfristige Preissignale und eine pragmatische Regulierung den Anschluss an den globalen Wasserstoffmarkt schaffen. Andernfalls drohen die ambitionierten Wasserstoffpläne als symbolische Ziele ohne reale Wirkung zu verblassen. Reiche warnt, dass ohne verlässliche politische Signale und wirtschaftliche Anreize wichtige Investoren und Partnerländer bald andere Märkte bevorzugen könnten.
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Drastischer Einbruch beim Absatz neuer Heizungen
Der Heizungsmarkt erlebt einen dramatischen Rückgang, der vor allem auf die starke Verunsicherung der Verbraucher durch das Heizungsgesetz zurückzuführen ist. Seit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes im vergangenen Jahr herrscht bei vielen Unsicherheit darüber, welche Heizungen zukunftssicher und förderfähig sind. Während früher Gas- und Ölheizungen die Nachfrage dominierten, ist auch die Nachfrage nach Wärmepumpen stark eingebrochen. Die Verkaufszahlen für alle Heizungsarten fallen 2024 weiter, und ohne klare Perspektive könnte dieser Trend anhalten (ntv: 24.10.24).
Marktdaten und aktuelle Lage
Der deutsche Heizungsbau verzeichnete im dritten Quartal 2024 einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2023. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) gab bekannt, dass der Absatz neuer Heizungen in den ersten neun Monaten um 48 Prozent auf insgesamt 548.000 Anlagen zurückgegangen ist. „Die Wärmewende tritt damit gut ein Jahr nach Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) auf der Stelle“, so der Verband.
Verbraucher stark verunsichert: Das Heizungsgesetz wirkt sich auf den Heizungsmarkt aus – Absatz neuer Heizungen stark eingebrochen
Trotz Förderung für Wärmepumpen und andere Anlagen bleiben die Zahlen deutlich unter den Erwartungen. Insgesamt wird der BDH für das laufende Jahr einen Absatz von rund 740.000 Anlagen erwarten, was das Niveau der Jahre 2014 bis 2019 widerspiegelt.
Gründe für den Nachfrageeinbruch
Der BDH nennt mehrere Gründe für den rapiden Absatzrückgang. 2023 hatte die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz zahlreiche Verbraucher verunsichert, wodurch viele kurzfristig in Gas- oder Ölheizungen investierten. Die drohende Gasmangellage hatte ebenfalls zur Entscheidung für alternative Heizungen geführt. Doch 2024 fehlen wichtige Impulse: Viele Verbraucher sind unsicher über technische Möglichkeiten und die Förderungen, die im Rahmen des Gesetzes bestehen. Zudem warten einige auf kommunale Wärmepläne, die sich aktuell in der Erarbeitung befinden.
Verunsicherung und schwache Nachfrage bei Wärmepumpen
Die Wärmepumpenverkäufe sind 2024 besonders stark betroffen. Bis Ende September sank der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent auf 141.500 Anlagen. Trotz des Ziels der Bundesregierung, jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, wird der BDH dieses Jahr nur etwa 200.000 verkaufte Wärmepumpen erwarten. Ein Verbandssprecher erklärte, dass die Normalisierung nach dem Rekordjahr 2023 und die Unsicherheit über das neue Gesetz eine Rolle spielten. Auch bleiben die technischen Möglichkeiten für viele Verbraucher unklar, was den Kauf von Wärmepumpen bremst.
Entwicklungen bei verschiedenen Anlagentypen
Der Absatz von Heizungen aller Typen zeigt ebenfalls einen deutlichen Rückgang. Biomasse-Anlagen verzeichneten mit 61 Prozent den stärksten Rückgang auf nur noch 18.000 Einheiten. Der Absatz von Ölheizungen fiel um 7 Prozent auf rund 75.500 Anlagen. Gasheizungen, die 57 Prozent der Gesamtverkäufe ausmachen, sanken um 50 Prozent. Wärmepumpen stellen aktuell 26 Prozent der verkauften Wärmeerzeuger und bleiben damit deutlich unter den Erwartungen der Regierung und der Industrie.
Dieser anhaltende Rückgang im Heizungsmarkt deutet auf eine starke Verunsicherung der Verbraucher und fehlende Anreize hin. Ohne weitere klärende Maßnahmen und stabile Förderbedingungen könnte der Heizungsmarkt in Deutschland in den kommenden Jahren weiter stagnieren.
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