Opel Chef über günstige E-Autos aus Deutschland: „Geht einfach nicht“

Die Nachfrage nach preiswerten Elektroautos wächst, doch Opel-Chef Florian Huettl hat eine klare Botschaft: Günstige E-Autos „Made in Germany“ lassen sich aufgrund der hohen Produktionskosten hierzulande kaum realisieren. Für Modelle in der Preisklasse zwischen 25.000 und 30.000 Euro sieht Huettl in Deutschland keine realistischen Chancen. Insbesondere Lohn- und Energiekosten treiben die Preise nach oben und machen den Produktionsstandort Deutschland in dieser Hinsicht unattraktiv (focus 01.11.24).

Herausforderung durch hohe Kosten

Huettl spricht offen über die Herausforderungen für die heimische Autoindustrie: „Wir können in Deutschland keine Elektroautos bauen, die konkurrenzfähig in diesem Preissegment sind.“ Die Lösung für Opel liegt derzeit im Ausland. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, lässt das Unternehmen preiswertere Modelle wie den Corsa dort fertigen.

Hohe Lohn- und Energiekosten – Opel-Chef erklärt, warum E-Autos zwischen 25.000 und 30.000 Euro in Deutschland nicht herstellbar sind
Bild: KI-generiert

Der Opel-Chef setzt dabei auf Unterstützung von staatlicher Seite und fordert, dass die Politik stärker in die Pflicht genommen wird. „Wir brauchen eine klare Linie und langfristige Stabilität, um die Zukunft der heimischen Produktion zu sichern.“

Stabile Rahmenbedingungen und Förderung gefordert

Huettl sieht den Staat nicht nur als Regulator, sondern als aktiven Unterstützer der Branche. In Zeiten des Wandels, in denen Automobilunternehmen vor hohen Investitionen stehen, spielen staatliche Maßnahmen eine Schlüsselrolle. Er spricht sich für eine Wiederauflage der Kaufprämie aus, die den Absatz von Elektrofahrzeugen weiter ankurbeln soll. Besonders im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur plädiert Huettl für einen massiven Ausbau. Für ihn ist dies ein entscheidender Faktor, um die Elektromobilität in Deutschland nachhaltig voranzutreiben und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Sicherheitsversprechen und Verzögerungen bei neuen Modellen

Trotz der aktuellen Herausforderungen betont Huettl, dass Opel seine deutschen Werke langfristig sichern möchte. Er sieht die hiesige Produktion zwar in Bedrängnis, versichert jedoch, dass die Marke ihre Wurzeln in Deutschland behalten wird. Gleichzeitig bittet er die Fans der Marke um Geduld: Die Elektro-Version des legendären Manta, die ursprünglich früher erwartet wurde, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen. Auch andere deutsche Automobilhersteller stehen vor ähnlichen Herausforderungen. So hat VW angekündigt, ein E-Auto für rund 20.000 Euro auf den Markt zu bringen, allerdings ebenfalls voraussichtlich nicht aus deutscher Produktion.

Zukunftsperspektive: Kosten, Infrastruktur und Produktionsstrategien

Insgesamt steht die deutsche Automobilindustrie vor einem Umbruch. Die Produktion von günstigen Elektrofahrzeugen innerhalb Deutschlands bleibt durch die aktuelle Kostenstruktur und fehlende Rahmenbedingungen schwierig. Unternehmen wie Opel und VW suchen daher nach kostengünstigeren Produktionsstandorten im Ausland, um wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können. Doch das Interesse an deutschen Elektroautos bleibt hoch, und mit entsprechender politischer Unterstützung könnte sich das Bild in Zukunft verändern. Huettl zeigt sich zuversichtlich, dass durch Maßnahmen wie Kaufprämien und Infrastrukturmaßnahmen zumindest ein Teil der Produktion wieder attraktiver gestaltet werden könnte.

Huettls Aussagen verdeutlichen, wie komplex die Herausforderungen für deutsche Hersteller sind. Sie stehen nicht nur vor technischen und logistischen Aufgaben, sondern auch vor erheblichen wirtschaftlichen Hürden. Ein klarer Plan und langfristige Unterstützung könnten es ihnen jedoch ermöglichen, den Wettbewerbsvorteil zurückzugewinnen und die Produktion nachhaltig zu gestalten.

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CrowdStrike: Die Folgen des IT-Ausfalls

Ein von CrowdStrike veröffentlichtes fehlerhaftes Update führte im vergangenen Juni zu massiven globalen IT-Ausfällen. Welche Folgen hatte das für deutsche Unternehmen? Dieser Frage gingen der Bitkom und das BSI in einer Umfrage nach.

RDGA – die stille Bedrohung

Seit fast zwei Jahrzehnten nutzen Bedrohungsakteure DGAs (Domain Generation Algorithms) zur Verbreitung von Malware und Phishing-Kampagnen. Nun ist mit RDGA (Registered Domain Generation Algorithm) eine neue Technik auf dem Vormarsch, bei der alle generierten Domains registriert werden. Dies ermöglicht eine schnelle Skalierung und erschwert die Entdeckung.

E-Bike-Pionier vor dem wirtschaftlichen Kollaps – Massenentlassungen

Schwere Zeiten könnten auf den Schweizer E-Bike-Hersteller Flyer AG in Huttwil zukommen. Das Unternehmen, bekannt für seine Innovationskraft im Bereich der Elektromobilität, steht vor einem möglichen Stellenabbau. Die deutsche Muttergesellschaft ZEG, eine der größten Einkaufsgenossenschaften für Fahrräder und E-Bikes in Europa, hat ein Konsultationsverfahren eingeleitet. Dieser Schritt ist ein rechtlicher Prozess, der in der Schweiz erforderlich ist, wenn Massenentlassungen bevorstehen (blick: 30.10.24).

Restrukturierung und mögliche Verlagerung der Produktion

Die Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG) als Eigentümerin von Flyer plant laut Schweizer Medienberichten, den Standort in Huttwil deutlich zu verkleinern. Dabei steht im Raum, die Verwaltung auf ein Minimum zu beschränken und die Produktion möglicherweise ins Ausland zu verlagern. Die ZEG betont, dass dieser Schritt dazu dienen soll, innerhalb der Gruppe Synergien zu schaffen und Kosten zu reduzieren. Eine Entscheidung über das endgültige Schicksal der Produktion in der Schweiz steht jedoch noch aus.

Der Schweizer E-Bike-Pionier Flyer AG hat mit einem Konsultationsverfahren den rechtlichen Schritt für Massenentlassungen eingeleitet

Das Konsultationsverfahren gewährt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, Einblicke in die Pläne des Unternehmens zu erhalten und Vorschläge einzubringen, um die möglichen Auswirkungen abzufedern. Für die betroffenen Angestellten bietet dieser Prozess die Chance, ihre Perspektiven und Bedenken mitzuteilen und eventuell Einfluss auf die geplanten Maßnahmen zu nehmen.

Betroffenheit unter den Angestellten

Am Hauptsitz in Huttwil arbeiten derzeit rund 170 Personen, die nach Bekanntwerden der Pläne zutiefst verunsichert sind. Viele Mitarbeiter fühlen sich von den Entwicklungen überrumpelt und äußern Unverständnis über die erneuten Einsparungen. Bereits im Sommer hatte das Unternehmen einen Abbau vollzogen: Im August fielen erste Kündigungen, im September wurde dann die Event-Abteilung geschlossen, und 80 Beschäftigte verloren ihre Arbeit.

Ein langjähriger Mitarbeiter äußerte gegenüber der Zeitung „Blick“: „Wir sind schockiert, dass schon wieder eine neue Restrukturierung notwendig ist.“ Die Zukunft der Angestellten steht in den Sternen, und die Unsicherheit über die anstehenden Veränderungen, oder gar Massenentlassungen, löst große Betroffenheit aus. Die Aussicht auf eine Verlagerung der Produktion nach Deutschland oder gar in Niedriglohnländer sorgt bei den Mitarbeitenden für zusätzliche Unruhe.

Mutterkonzern äußert Bedauern

Die ZEG nahm in einer kurzen Mitteilung Stellung zur aktuellen Entwicklung und sprach von großem Bedauern. Sie betonte, dass die Geschäftsleitung von Flyer AG die gegenwärtige Lage sehr ernst nehme. Falls es tatsächlich zu Entlassungen kommen sollte, will der Konzern einen Sozialplan vorsehen, um die betroffenen Mitarbeitenden zu unterstützen. Die ZEG mit Sitz in Köln ist seit 2017 Eigentümerin von Flyer und vereint über 1.000 Fahrrad-Fachhändler in Europa. Sie gehört zu den bedeutendsten Anbietern auf dem E-Bike-Markt und investierte bereits früher in den Ausbau und die Modernisierung der Produktion.

Eine Erfolgsgeschichte mit offenem Ausgang

Der E-Bike-Hersteller Flyer ist seit den 1990er-Jahren eine Pioniermarke im Bereich der Elektromobilität. Flyer setzte bereits auf Elektrofahrräder, als die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Der Erfolg von Flyer spiegelt sich in der kontinuierlichen Expansion und Modernisierung der Produktionsanlagen wider. Heute jedoch scheinen steigende Produktionskosten und der zunehmende internationale Wettbewerbsdruck das Unternehmen in Bedrängnis zu bringen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass selbst etablierte Unternehmen wie Flyer vor dem Risiko struktureller Veränderungen nicht gefeit sind. Das Ende des Konsultationsverfahrens könnte Aufschluss darüber geben, wie und ob Flyer seine Produktion weiterhin in der Schweiz aufrechterhalten kann, oder ob es zu Massenentlassungen kommt. Für die Mitarbeitenden, die jahrelang zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, bleibt die Hoffnung, dass Flyer auch in Zukunft als Vorreiter der Elektromobilität bestehen kann.

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Die globale weltweite Kohleförderung für Kraftwerke hat einen neuen Rekord erreicht und wird noch weiter ausgebaut. China und Indien treiben diese Entwicklung besonders stark voran. Das geht aus der aktuellen Global Coal Exit List (GCEL) der Umweltschutzorganisation Urgewald hervor. Trotz der massiven CO₂-Emissionen bleibt Kohle in zahlreichen Ländern eine zentrale Energiequelle. Sie dient weiterhin der Strom- und Wärmeerzeugung. Die Daten der GCEL zeigen, dass die Förderung von Kraftwerkskohle ein historisches Hoch erreicht hat – und die weltweite Nachfrage weiterhin steigt (derstandard: 30.10.24).

Kohleminen-Expansion

In der GCEL sind 376 Kohleminenentwickler aus 36 Ländern aufgeführt, die neue Projekte für die Kohleförderung für Kraftwerke planen. Besonders hervorzuheben ist das Unternehmen Coal India, das im Vorjahr 649 Millionen Tonnen Kohle förderte und den Bau weiterer 90 Minen und Erweiterungen plant.

Die globale Kohleförderung für Kraftwerke erreicht neue Höchststände. Länder wie China und Indien treiben diese Entwicklung weiter voran

Dieser Ausbau könnte die jährliche Produktionskapazität des Unternehmens um bis zu 556 Millionen Tonnen steigern. Insgesamt planen die weltweit aktiven Kohleunternehmen den Ausbau von Kohleminen mit einer Kapazität von über 2636 Millionen Tonnen pro Jahr – eine Menge, die einem Drittel der globalen Kohleproduktion entspricht. Die größten Ausbauprojekte finden in Indien, China und Australien statt.

Chinas „doppeltes Spiel“

Zusätzlich zur Minenexpansion bleibt China der führende Entwickler neuer Kohlekraftwerke. Die GCEL listet 286 Kohlekraftwerksentwickler auf, die eine Leistung von insgesamt 579 Gigawatt in Planung haben, wovon 392 Gigawatt auf China entfallen. Dies entspricht 27 Prozent der weltweiten Kohlekraftwerkskapazität. Heffa Schücking, Geschäftsführerin von Urgewald, bezeichnet Chinas Vorgehen als „doppeltes Spiel“. Einerseits investiert China massiv in erneuerbare Energien. Es errichtet dabei zwei Drittel aller neuen großen Wind- und Solaranlagen weltweit. Gleichzeitig steht das Land jedoch für 68 Prozent der weltweiten Neubauprojekte von Kohlekraftwerken. Auch die China Energy Investment Group, der weltweit größte Betreiber von Kohlekraftwerken, plant eine Erweiterung ihrer Kapazitäten um 44 Gigawatt.

Fehlende globale Regulierung

Während zahlreiche Länder, darunter China, Indien und Russland, weiterhin langfristig auf Kohle setzen, haben auf der COP28 in Dubai mehr als 130 Länder die „Global Renewables and Energy Efficiency Pledge“ unterzeichnet. Diese Vereinbarung soll die Kohleverstromung schrittweise auslaufen lassen und den Übergang zu erneuerbaren Energien fördern. Allerdings fehlt es an verbindlichen Regulierungsmaßnahmen, kritisiert Urgewald. Großbritannien zeigt, wie entscheidend Regulierung sein kann: Durch strengere Emissionsgrenzen und die Förderung erneuerbarer Energien reduzierte das Land den Anteil der Kohle im Strommix auf null und wurde 2024 das erste G7-Land ohne Kohlekraftwerke.

Finanzsektor und Kohleausstieg

Auch der Finanzsektor sendet gemischte Signale in Bezug auf den Kohleausstieg. Der staatliche norwegische Staatsfonds entschied sich bereits 2015, Unternehmen aus seinem Portfolio zu entfernen, deren Umsatzanteil durch Kohleförderung mehr als 30 Prozent beträgt. Weitere große Finanzinstitute wie AXA und Munich Re setzen inzwischen auf noch strengere Kriterien. Sie schließen Investitionen in Unternehmen aus, die mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes mit Kohleförderung erzielen. Die skandinavischen Banken Danske Bank und Handelsbanken legen die Latte mit einer Schwelle von fünf Prozent noch höher.

Auch in Österreich schreitet die Entwicklung voran. Die Erste Bank, als größter Kohlefinanzierer des Landes, hat ihr Engagement in der Kohleindustrie stark zurückgefahren. Zwischen 2016 und 2023 reduzierte die Bank dieses Engagement um die Hälfte. Österreichs letztes Kohlekraftwerk im steirischen Mellach stellte 2022 den Betrieb ein.

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Tschechien plant neue Atomkraftwerke in Grenznähe zu Bayern

Die tschechische Regierung plant den Bau zweier neuer in Grenznähe zu Deutschland, was einen Milliardenauftrag für den südkoreanischen Konzern KHNP bedeuten könnte. Die tschechische Wettbewerbsbehörde hat jedoch die Vergabe des Projekts blockiert, um die Vergabepraxis zu prüfen. Bis zum Abschluss der Untersuchung ist eine Vertragsunterzeichnung untersagt. Auslöser für diese Maßnahme sind Einsprüche des französischen Atomkonzerns EDF und der US-Firma Westinghouse, die im Ausschreibungsverfahren unterlagen (pnp: 01.11.24).

Bauplatz für zwei neue Reaktoren

Die tschechische Regierung hat bereits im Juli entschieden, den südkoreanischen Konzern KHNP als bevorzugten Partner für den Bau zweier Reaktoren im Atomkraftwerk Dukovany zu benennen. Das Gelände des Kraftwerks befindet sich in Grenznähe zu Deutschland und liegt etwa 200 Kilometer östlich von Passau sowie rund 100 Kilometer nördlich von Wien.

Tschechische Regierung und der südkoreanische Konzern KHNP planen den Bau von Atomkraftwerken in Grenznähe zu Deutschland

Vier sowjetische Druckwasserreaktoren des Typs WWER-440/213 sind derzeit in Dukovany in Betrieb. Die über 35 Jahre alten Reaktoren sollen durch neue Modelle ersetzt werden, die laut Experten moderner und effizienter arbeiten.

Zeitplan und gesetzliche Rahmenbedingungen

Der Betreiber des Atomkraftwerks, das teilstaatliche Unternehmen CEZ, geht von einer Vertragsunterzeichnung bis Ende März 2025 aus. Trotz der Blockade versichert CEZ, dass alle Schritte im Einklang mit geltenden Gesetzen erfolgt sind. Die Entscheidung, die Reaktoren ohne eine klassische Ausschreibung zu vergeben, basiert auf einer Ausnahmeregelung, die greift, wenn die nationale Sicherheit als gefährdet betrachtet wird. Dies diente als Grundlage, um den direkten Weg der Vergabe zu wählen.

Kosten und Perspektiven der Atomkraft in Tschechien

Der Bau der neuen Reaktoren wird nach Schätzungen etwa 7,9 Milliarden Euro pro Reaktor kosten. Der Baubeginn ist für das Jahr 2029 vorgesehen. Die tschechische Regierung verfolgt das Ziel, die Kernenergie als tragende Säule der nationalen Stromversorgung auszubauen. Aktuell decken Atomkraftwerke etwa ein Drittel des Strombedarfs des Landes. Bis 2040 soll dieser Anteil auf über 50 Prozent steigen, was die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern könnte.

Kritische Stimmen und Proteste aus dem Ausland

Gegner der Atomkraft aus Tschechien, Deutschland und Österreich äußern seit langem Bedenken gegenüber den Plänen in Dukovany. Sie kritisieren die hohen Kosten und weisen auf Sicherheitsrisiken hin. Für sie ist der Ausbau der Atomkraft eine überholte Lösung, die nicht in die heutige Energiepolitik passt. Die tschechische Regierung bleibt jedoch bei ihrer Strategie und hält Atomkraft für einen wichtigen Bestandteil der künftigen Energieversorgung.

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