Strompreis-Schock in Deutschland: Teuerster Strom in Europa trotz Senkung

Von | 25. Mai 2024

Deutschland zahlt die höchsten Strompreise in Europa. Eine aktuelle EU-Statistik, erfragt vom Bündnis Sahra Wagenknecht, zeigt signifikante Unterschiede. Während deutsche Haushalte im zweiten Halbjahr 2023 im Durchschnitt rund 42 Cent pro Kilowattstunde bezahlten, lag der EU-Durchschnitt bei 28,5 Cent. Dies bedeutet, dass Deutschland fast 13 Cent mehr zahlt als der Durchschnitt der 27 EU-Mitgliedsstaaten (rnd: 22.05.24)

Deutschland hat trotz Senkung weiterhin den teuersten Strom in ganz Europa

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 sind die Preise in Deutschland leicht gesunken. Doch sie liegen immer noch deutlich über den Werten von 2022. Sahra Wagenknecht kritisierte scharf: „Die höchsten Strompreise in Europa sind ein miserables Arbeitszeugnis für die Ampel“, äußerte die Co-Parteichefin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die hohen Kosten gefährden den Wirtschaftsstandort Deutschland und zeugen vom Scheitern der bisherigen Energiewende.

Deutschland hat trotz Senkung weiterhin den teuersten Strom in ganz Europa. Forderungen nach einem neuen Preissystem

Strompreis-Vergleich: Warum Deutschland deutlich teurer als Ungarn und Norwegen ist

Neben Deutschland gehören auch Irland und Italien zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen. Irische Haushalte zahlten 37,46 Cent, italienische 36,19 Cent pro Kilowattstunde. Deutlich günstiger ist Strom in Ungarn mit 11,09 Cent und Norwegen mit 12,11 Cent pro Kilowattstunde. In Ungarn erfolgt die Stromproduktion hauptsächlich durch Atomenergie und Erdgas, in Norwegen durch Wasserkraft.

Ein Vergleich der Preise ohne nationale Steuern und Abgaben verdeutlicht die Preisunterschiede in Europa noch mehr: Die billigste Kilowattstunde in Ungarn kostet 8,73 Cent, während die teuerste in Deutschland 30,06 Cent beträgt. Damit beträgt der Preisunterschied 21 Cent. Inklusive Steuern und Abgaben erhöht sich dieser Unterschied auf 30,53 Cent.

Forderungen nach einem neuen Preissystem

BSW-Chefin Wagenknecht fordert eine Reform des aktuellen Preissystems: „Die Kosten für den Netzausbau dürfen nicht länger auf den Stromkunden abgewälzt werden.“ Sie kritisierte das bestehende System, das Versorgern und Netzbetreibern hohe Renditen sichere. Die Netzentgelte, die einen Großteil des Strompreises ausmachen, müssten reformiert werden, um Abzocke zu verhindern.

Zusammenfassend zeigen die Daten, dass deutsche Haushalte die höchsten Strompreise in Europa zahlen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Die bisherigen Maßnahmen der Energiewende sind nach Ansicht von Sahra Wagenknecht gescheitert. Ein neues Preissystem und eine Reform der Netzentgelte sind notwendig, um die Kosten zu senken und die Belastung der Verbraucher zu verringern.

Die Diskussion über Strompreise und deren Struktur bleibt eine zentrale Herausforderung. Die deutsche Politik muss Lösungen finden, um die Stromkosten nachhaltig zu senken und gleichzeitig die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Nur so kann Deutschland wettbewerbsfähig bleiben und die Energiewende vorantreiben.

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