Volkswagen hat beschlossen, das Gasturbinengeschäft seiner Tochterfirma MAN Energy Solutions einzustellen. Nachdem die Bundesregierung den geplanten Verkauf an eine chinesische Firma untersagt hatte, zieht der Konzern nun drastische Konsequenzen. Zwischen 100 und 140 Arbeitsplätze sind von dieser Entscheidung betroffen, wie Konzernkreise berichten (handelsblatt 10.07.24).
Regierung hat Verkauf nach China verboten: Jetzt schließt VW die MAN-Gasturbinen-Sparte – 140 Jobs in Gefahr
Volkswagen hatte versucht, die Sparte an die chinesische Gruppe CSIC Longjiang Guanghan Gas Turbine (GHGT) zu verkaufen. Das Geschäft mit Gasturbinen erschien aus Sicht von VW nicht mehr rentabel. Die Bundesregierung untersagte jedoch den Deal nach einer gründlichen Prüfung. Grund für das Verbot war die enge Verflechtung von GHGT mit der chinesischen Rüstungsindustrie. GHGT produziert unter anderem Getriebe für chinesische Zerstörer.
Regierung hat Verkauf nach China verboten: Jetzt schließt VW die MAN-Gasturbinen-Sparte – 140 Jobs in Gefahr
Experten befürchteten daher, dass die Technologie der Gasturbinen von MAN Energy Solutions auch für militärische Zwecke genutzt werden könnte. Diese Bedenken betrafen nicht nur Kriegsschiffe, sondern auch Kampfjets und Drohnen. Aus dem Parlament kam Zustimmung für das Übernahmeverbot. Der Deal war sehr umstritten, da geopolitische Faktoren direkte Auswirkungen auf unternehmerische Entscheidungen haben können.
Konsequenzen für VW
In einer Mitteilung vom Dienstagabend kündigte Volkswagen die Schließung des Bereichs an. Die Abwicklungskosten sind Teil eines größeren Pakets, das Volkswagen in diesem Jahr erheblich belasten wird. Aufgrund dessen musste der Konzern seine Prognose zurücknehmen. Der Grund für diese Entscheidung liegt in der fehlenden Rentabilität des Gasturbinengeschäfts aus Sicht von VW. Nach dem Veto der Bundesregierung sah VW keine Möglichkeit, das Geschäft eigenständig weiterzuentwickeln.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet die Schließung eine schwierige Situation. VW hat jedoch angekündigt, Unterstützungsmaßnahmen einzuleiten, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. Details hierzu wurden jedoch noch nicht bekannt gegeben. Die Entscheidung reflektiert die Schwierigkeiten, die Volkswagen beim Verkauf nicht rentabler Geschäftsteile hat. Die ursprüngliche Hoffnung, durch den Verkauf der Sparte eine Entlastung zu erreichen, ist nun gescheitert. VW muss nun alternative Strategien entwickeln, um die finanziellen Verluste auszugleichen.
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