Südkorea will sechs neue Atomreaktoren bauen und den Atomkraftanteil auf über 30 % erhöhen

Von | 24. Juli 2024

Die Atomenergie bleibt für Südkoreas Energieerzeugung und Dekarbonisierung entscheidend. Der Anteil an der jährlichen Stromproduktion soll bis 2030 auf 30,3 % steigen, von 29,7 % im Jahr 2023, berichtet GlobalData. Diese Entwicklung unterstreicht die zentrale Rolle der Atomkraft im Energiemix des Landes. Im Bericht „South Korea Power Market Size, Trends, Regulations, Competitive Landscape and Forecast, 2024–2035“ von GlobalData wird betont, dass dies nahe am Regierungsziel von 32,4 % liegt. Zudem plant die koreanische Regierung, bis 2033 sechs neue Reaktoren zu bauen, um die Atomstromerzeugung weiter auszubauen (aisian-power: 15.07.24).

Südkoreas Atomkapazität: Beeindruckendes Wachstum und ehrgeizige Ziele bis 2035

Die Atomkapazität Südkoreas stieg von 21,7 Gigawatt (GW) im Jahr 2015 auf 23,1 GW im Jahr 2023, mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 0,8 %. Laut Prognosen soll sie bis 2035 30,1 GW erreichen.

Südkorea plant sechs neue Atomreaktoren: Der große Schritt zu 34,6% Atomstrom. Beeindruckendes Wachstum und ehrgeizige Ziele bis 2035
Bild: IAEA ImagebankCC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Diese Steigerung zeigt das kontinuierliche Engagement des Landes in der Nutzung von Atomenergie. „Die Stromerzeugung aus Atomkraft wuchs von 157,2 TWh (Terawattstunden) im Jahr 2015 auf 168,6 TWh im Jahr 2023, mit einer CAGR von 0,9 %“, erläutert GlobalData-Analystin Sudeshna Sarmah. Sie erwartet, dass diese bis 2035 auf 226,6 TWh steigen wird, mit einer CAGR von 2,5 %. Diese Zahlen verdeutlichen das langfristige Wachstumspotenzial der Atomkraft in Südkorea.

Südkorea plant sechs neue Atomreaktoren: Der große Schritt zu 34,6% Atomstrom

Im Rahmen des 10. Stromplans plant die koreanische Regierung, bis 2033 sechs neue Reaktoren hinzuzufügen und die Atomstromerzeugung auf 34,6 % zu erhöhen. Diese neuen Reaktoren sollen die bestehende Kapazität erheblich erweitern und den Anteil der Atomenergie an der nationalen Stromerzeugung weiter steigern. Sarmah erklärt, dass derzeit 26 Atomreaktoren in Betrieb sind, die der Korea Hydro & Nuclear Power Co Ltd gehören. Zwei weitere sind im Bau und sollen bis 2024 in Betrieb gehen.

„Die derzeit betriebenen Atomreaktoren decken etwa ein Drittel des Strombedarfs, wobei der Verbrauch während des Hochsommers, wenn Haushalte Kühlsysteme nutzen, besonders hoch ist“, so Sarmah. Diese Reaktoren spielen eine kritische Rolle bei der Sicherstellung der Energieversorgung des Landes, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage. Darüber hinaus trägt die Nutzung der Atomkraft erheblich zur Reduktion der Kohlenstoffemissionen bei, da sie eine kohlenstoffarme Energiequelle darstellt.

Südkoreas Atomstrategie: Neue Reaktoren für eine kohlenstoffarme Zukunft

Südkoreas langfristige Strategie zur Steigerung der Atomkraftkapazität und -produktion reflektiert die globale Bewegung hin zu nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Energiequellen. Durch den Ausbau der Atomkapazität und den Bau neuer Reaktoren will das Land eine stabile Energieversorgung erreichen. Zudem soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert werden. Südkorea setzt dabei auf nachhaltige Energiequellen und eine langfristige Energiepolitik. Die neuen Reaktoren sind ein wichtiger Schritt hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft. Das Land plant, seine Energieinfrastruktur zukunftssicher zu gestalten und den CO₂-Ausstoß deutlich zu senken. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Zukunft und zur Erreichung der nationalen Klimaziele.

Insgesamt verdeutlichen diese Pläne und Prognosen die bedeutende Rolle der Atomkraft in der zukünftigen Energiepolitik Südkoreas. Sie unterstreichen das kontinuierliche Engagement des Landes für eine nachhaltige und sichere Energiezukunft.

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