Die Ampelkoalition beschert wohlhabenden Elektroautokäufern neue Steuerprivilegien. Statt die unrealistischen Ziele der EU in Bezug auf Elektromobilität anzupassen, werden nun Prämien für teure Elektroautos eingeführt. Der Durchschnittsbürger, der sich keinen neuen Wagen leisten kann, bleibt auf der Strecke. Oma mit ihrem alten Polo oder der Familienvater mit dem Diesel-Van zahlt höhere Steuern an der Tankstelle, während Reiche von den neuen Regelungen profitieren. Diese Entwicklung löst jedoch keine der bestehenden Probleme, sondern verschärft die Schieflage (focus: 05.09.24).
Steuerprivilegien für Luxus-Elektroautos: Wie die Regierung die Reichen belohnt
Die jüngste Ankündigung der Bundesregierung begünstigt vor allem Käufer von Luxus-Elektroautos. So wurde die Bemessungsgrenze für die reduzierte Firmenwagenbesteuerung von 70.000 auf 95.000 Euro angehoben. Das bedeutet, dass Käufer von teuren Elektrofahrzeugen wie der Mercedes S-Klasse künftig noch mehr Steuern sparen können. In einer offiziellen Stellungnahme begrüßt der VDA (Verband der Automobilindustrie) diese Entscheidung.
Neue Steuerprivilegien für Elektroautos: Während der Durchschnittsbürger draufzahlt, profitieren die Besserverdiener
Bild: Ki-generiert
Hildegard Müller, die oberste Auto-Lobbyistin Deutschlands, sieht darin einen wichtigen Schritt zur Förderung der Elektromobilität in Deutschland.
Extra-Spur für Elektro-Luxus: Während Tesla & Co. durchfahren, stehen die anderen im Stau
Das Problem der Elektroautos liegt unter anderem im erheblichen Wertverlust im Vergleich zu Verbrennern. Elektroautos verlieren nach wenigen Jahren massiv an Wert, sodass sie nach Ablauf der Leasingzeit nur mit hohen Rabatten verkauft werden können. Dies betrifft auch teure Modelle wie die elektrische S-Klasse. Um diesen Wertverlust auszugleichen, setzt die Politik auf neue Steuerprivilegien. Käufer von 2,5 Tonnen schweren Luxus-SUVs profitieren somit doppelt: erst durch den Steuerbonus und später durch günstige Gebrauchtwagenpreise.
Doch was bedeutet das für den Rest der Bevölkerung? Ein weiteres Beispiel dieser Klientelpolitik ist die Entscheidung der Stadt Stuttgart, auf einer Hauptverkehrsstraße eine Spur nur für Elektroautos zu reservieren. Während der Tesla oder Porsche Taycan am Stau vorbeifährt, stehen herkömmliche Autos still. Das betrifft rund 95 Prozent der Autofahrer, die weiterhin auf Benzin- oder Dieselfahrzeuge angewiesen sind. Diese Maßnahme schafft nicht nur ein neues Ungleichgewicht, sondern erinnert an Zeiten, in denen der Adel auf Sonderrechte bestand.
Habecks E-Auto-Vision gescheitert: Warum günstige Elektroautos in Deutschland Mangelware bleiben
Robert Habeck, Wirtschaftsminister und Verfechter der Elektromobilität, hatte 2019 prophezeit, dass Volkswagen ohne günstige E-Autos den Markt verlieren würde. Nun, im Jahr 2024, sieht die Realität anders aus. Günstige Elektroautos unter 20.000 Euro sind auf dem deutschen Markt fast nicht vorhanden. Stattdessen fördert die Regierung teure Modelle bis 95.000 Euro. Dieser Widerspruch zwischen Vision und Realität zeigt, wie weit die politischen Maßnahmen von den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung entfernt sind.
Ein Blick nach China verdeutlicht, warum die Elektromobilität dort besser funktioniert: niedrigere Produktionskosten und günstige Strompreise. In Deutschland hingegen sind die Strompreise aufgrund der Energiewende erheblich gestiegen. Während China den Markt mit günstigen Elektroautos überflutet, kämpfen deutsche Hersteller mit hohen Kosten und niedrigen Margen. Volkswagen beispielsweise muss bis 2025 mindestens 25 Prozent seiner Autos elektrisch verkaufen, um milliardenschwere Strafzahlungen an die EU zu vermeiden. Diese Regelung stellt eine planwirtschaftliche Erpressung dar, die letztlich alle Autokäufer trifft – auch diejenigen, die sich für ein E-Auto entscheiden.
Schluss mit unrealistischen Vorgaben
Für die Beschäftigten bei Volkswagen und anderen deutschen Automobilherstellern ist die Lage ernst. Wenn der Druck durch politische Vorgaben nicht bald nachlässt, drohen Werksschließungen und Arbeitsplatzverluste. Statt weiterhin an der unrealistischen Pflichtquote für Elektroautos festzuhalten, sollten die Verantwortlichen auf realistische Lösungen setzen, die sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft gerecht werden.
Der Weg zur nachhaltigen Mobilität führt nicht über Zwang und Strafzahlungen, sondern über einen ausgewogenen Mix an Technologien, der den Bedürfnissen aller Bevölkerungsschichten gerecht wird.
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