Ein Millionen-Flop: Wasserstoff-Müllfahrzeuge in Spree-Neiße bleiben nutzlos

Von | 18. Oktober 2024

Der Landkreis Spree-Neiße hat zwei hochmoderne wasserstoffbetriebene Müllfahrzeuge angeschafft, um die Müllentsorgung umweltfreundlicher zu gestalten und die Region in eine Vorreiterrolle im Bereich Wasserstofftechnologie zu bringen. Doch anstatt durch die Straßen zu fahren, stehen die Fahrzeuge derzeit nutzlos auf dem Betriebshof. Der Grund dafür: Es fehlt die notwendige Infrastruktur, um die Fahrzeuge zu betanken. Ohne Wasserstofftankstellen in der Region können die Müllfahrzeuge nicht eingesetzt werden​ (lr-online: 12.10.24).​

Ein ambitioniertes Projekt, das an der Realität scheitert

Der Landkreis Spree-Neiße wollte mit der Anschaffung der Wasserstofffahrzeuge ein klares Zeichen für den Klimaschutz setzen. Diese Technologie, die als emissionsfrei und zukunftsweisend gilt, stieß jedoch auf ein zentrales Hindernis – die fehlende Tankinfrastruktur.

Während in Städten wie Mannheim und Wuppertal bereits entsprechende Tankstellen existieren oder im Aufbau sind, wurde in Spree-Neiße bisher keine Tankstelle für Wasserstoff errichtet. Ohne diese Möglichkeit können die Fahrzeuge den Betriebshof nicht verlassen und erfüllen ihre Funktion als umweltfreundliche Müllfahrzeuge nicht.​

Kostenintensive Fahrzeuge ohne Nutzen

Die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch teuer. Ihre Anschaffungskosten belaufen sich auf ein Vielfaches eines herkömmlichen Dieselfahrzeugs. In vielen Fällen werden diese Kosten teilweise durch staatliche Förderungen gedeckt, doch selbst dann bleibt die Investition hoch. Die Fahrzeuge in Spree-Neiße kosten rund eine Million Euro, ohne dass sie bisher einen einzigen Kilometer zurückgelegt haben. Dies führt zu der ernüchternden Erkenntnis, dass ohne eine funktionierende Infrastruktur selbst die innovativste Technologie nutzlos ist​​.

Ein teurer Fehlschlag

Die gestrandeten Müllfahrzeuge in Spree-Neiße sind ein warnendes Beispiel dafür, wie eine fehlende Infrastruktur ambitionierte Klimaschutzprojekte ausbremsen kann. Der Aufbau einer Wasserstoffregion erfordert mehr als nur die Anschaffung von Fahrzeugen – es braucht eine gut durchdachte Infrastruktur und die Unterstützung von Bund und Ländern, um solche Projekte zum Erfolg zu führen. Solange diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, bleiben die Fahrzeuge ein teurer.

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