Ford sieht sich im Bereich der Elektrofahrzeuge weiterhin mit hohen finanziellen Einbußen konfrontiert. Im letzten Quartal meldete der Konzern einen operativen Verlust von über 1,2 Milliarden Dollar, im E-Auto-Geschäft. Trotz dieser Rückschläge blieb der Gesamtkonzern profitabel. Das Geschäft mit Verbrennungsmotoren erwirtschaftete 1,6 Milliarden Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern. Zudem brachte das Segment für Nutzfahrzeuge einen Überschuss von 1,8 Milliarden Dollar ein, was den finanziellen Gesamterfolg des Unternehmens absicherte (chip: 29.10.24).
Einsparungen und Effizienzsteigerung bei Elektrofahrzeugen
Um die Verluste im E-Auto-Geschäft einzudämmen, plant Ford umfangreiche Kostensenkungen. Finanzchef John Lawler gab an, die Aufwendungen in diesem Bereich um eine Milliarde Dollar reduzieren zu wollen.
Ford meldet Verluste von über 1,2 Milliarden Dollar im E-Auto-Geschäft – umfangreiche Kostensenkungen geplant, um konkurrenzfähig zu bleiben
Der Fokus liege darauf, dass die Entwicklungskosten neuer E-Modelle auf das Niveau der günstigsten Wettbewerber gesenkt werden. Laut Lawler herrscht ein starker Wettbewerbsdruck, der Kostenkontrolle unerlässlich macht. Diese Strategie erläuterte er in einem Interview mit CNBC, wobei er die Herausforderungen der kostspieligen Elektromobilität betonte.
Ford-Aktie verliert an Wert
Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen verzeichnete die Ford-Aktie im nachbörslichen Handel einen Verlust von mehr als fünf Prozent. Der derzeitige Marktwert des Unternehmens liegt bei 45,20 Milliarden Dollar. Ford hat für das laufende Jahr einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von rund zehn Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, was unter den ursprünglichen Erwartungen von zehn bis zwölf Milliarden Dollar liegt. Anhaltend hohe Garantieausgaben und die steigenden Produktionskosten, auch infolge der Inflation in der Türkei, belasten das Ergebnis zusätzlich. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn jedoch um etwa 25 Prozent auf 892 Millionen Dollar sank.
Herausforderungen für die Automobilindustrie
Die schwächelnde Nachfrage im E-Automarkt trifft nicht nur Ford, sondern auch andere Automobilhersteller. Volkswagen beispielsweise kämpft ebenfalls mit Überkapazitäten, was Spekulationen über Werksschließungen ausgelöst hat. Zudem steht dort eine Reduzierung der Gehälter für Teile der Belegschaft im Raum, was bereits zu Protesten geführt hat. Die gesamte Branche steht vor der Herausforderung, Produktionskapazitäten und Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Einklang zu bringen. Der zunehmende Kostendruck erschwert den Herstellern die Bewältigung dieser Situation.
Fords Stellung als globaler Autohersteller
Im Jahr 2023 erzielte Ford einen weltweiten Umsatz von 176,2 Milliarden Dollar und positionierte sich damit als viertgrößter Autohersteller hinter Volkswagen, Toyota und Stellantis. Der Verkauf von rund 4,4 Millionen Fahrzeugen weltweit sicherte Ford diese Rangfolge. Toyota führt die Liste an, mit 11,2 Millionen verkauften Einheiten. Ford hält sich damit weiterhin auf einem hohen globalen Niveau, doch die Investitionen im Bereich der E-Mobilität belasten das Unternehmen stark.
Der Balanceakt zwischen etablierten Geschäftsfeldern und den Investitionen in neue Technologien bleibt für Ford eine Herausforderung. Die geplanten Einsparungen im E-Auto-Geschäft sollen die Wettbewerbsfähigkeit stärken und langfristig die Rentabilität in diesem Segment sichern.
Lesen Sie auch:
Stellantis in der Krise – Herausforderungen und technische Probleme im Elektroauto-Segment
Elektroautos – Nachfrage bricht um 47 % ein
Rückkehr zum Verbrenner: Wachsende Unzufriedenheit bei E-Auto-Fahrern
Dramatischer Wertverlust: Gebrauchte E-Autos am Rande des wirtschaftlichen Totalschadens
Der Beitrag Milliardenschwere Verluste für Ford im E-Auto-Geschäft erschien zuerst auf .