Verlust von Elektroauto-Förderungen in den USA trifft VW und Stellantis hart

Von | 9. Januar 2025

Ein herber Schlag für VW und Stellantis. Die staatliche Elektroauto-Förderung in den USA gerät ins Wanken. Die Modelle der beiden Autobauer wurden von einer Liste für staatliche Zuschüsse entfernt. Hintergrund ist eine Verschärfung der Regeln zur Vergabe von Steuergutschriften für Elektroautos. Diese Änderung betrifft sowohl reine Elektrofahrzeuge, als auch Plug-in-Hybride (finanzmarktwelt: 03.01.25).

Strengere Regeln lassen Aktienkurse sinken

Die Aktienkurse von Stellantis und VW reagierten negativ. Stellantis verlor in Mailand bis zu 3,8 %, VW in Frankfurt 1,4 %. Der elektrische VW ID.4, der bisher eine volle Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar erhielt, ist nun nicht mehr förderfähig. Auch Modelle von Nissan und Stellantis, die zuvor bis zu 3.750 US-Dollar erhielten, entfallen aus der Elektroauto-Förderung.

Elektroauto-Förderung in den USA: Modelle von VW und Stellantis auf der Liste für staatliche Zuschüsse gestrichen

Grund für diese Entwicklung sind die strengeren Anforderungen des „Inflation Reduction Act“. Diese Vorschriften schreiben vor, dass Batterieteile und Rohstoffe verstärkt aus den USA oder befreundeten Staaten stammen müssen. Dadurch schrumpfte die Anzahl der förderberechtigten Modelle von 22 im Vorjahr auf aktuell 18 Fahrzeuge.

Neue Hürden für europäische Hersteller

Europäische Autobauer sehen sich zunehmend mit Herausforderungen auf dem US-Markt konfrontiert. Der designierte Präsident Donald Trump kündigte an, die

Pro-Elektroauto-Politik seines Vorgängers rückgängig machen zu wollen. Zusätzlich drohen Zölle auf im Ausland hergestellte Fahrzeuge, was die Konkurrenzfähigkeit europäischer Hersteller weiter schwächen könnte.

VW hofft, mit der neuen Scout-Reihe aus batteriebetriebenen SUVs und Pick-ups Marktanteile in den USA auszubauen. Diese Modelle sollen dabei helfen, den stagnierenden Absatz in Europa und die starke Konkurrenz aus China zu kompensieren. Um die Marktstrategie zu stärken, übernahm im November der ehemalige Porsche-Manager Kjell Gruner die Leitung der US-Abteilung.

Herausforderungen auch auf europäischen Märkten

Stellantis steht neben Problemen in den USA auch im eigenen Heimatmarkt unter Druck. In Italien brach die Pkw-Produktion im vergangenen Jahr um 46 % ein – der niedrigste Stand seit 1956. Besonders betroffen ist der elektrische Fiat 500, für den die Nachfrage schwach bleibt. Produktverzögerungen und hohe Lagerbestände erschweren die Situation zusätzlich.

Die internen Herausforderungen führten bei Stellantis bereits im Vorjahr zu personellen Konsequenzen. Der CEO des Unternehmens wurde ausgetauscht, um die Effizienz zu steigern und die Probleme in den Griff zu bekommen.

Zunehmender Wettbewerb auf globalen Märkten

Die neue Gesetzgebung in den USA verdeutlicht den harten internationalen Wettbewerb, in dem sich europäische Hersteller behaupten müssen. Außerdem zeigt sie, wie wichtig eine Anpassung an nationale Vorschriften sein kann. Insbesondere der Fokus auf lokale Produktion und Beschaffung könnte langfristig zu einer Umstrukturierung der Lieferketten führen.

Sowohl VW, als auch Stellantis müssen sich auf diese neuen Realitäten einstellen. Gleichzeitig erfordert der wachsende Druck aus den USA schnelle Anpassungen. Zusätzlich zum Druck aus den USA verschärft sich der Wettbewerb in China und anderen Wachstumsregionen. Die kommenden Jahre dürften entscheidend sein, um neue Strategien erfolgreich umzusetzen.

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