Die berechtigte Angst vor der Geldentwertung

Von | 12. Januar 2025

Die Deutschen sehen mit Sorge auf die Entwicklung der Preise. Nach Jahren der Inflation wird die Unsicherheit spürbar größer. Sparsamkeit in der Haushaltspolitik ist aus Sicht vieler die einzige wirksame Lösung. Ein rasanter Anstieg der Staatsausgaben auf Pump erscheint hingegen kontraproduktiv. Die Sorge um die steigenden Kosten des Alltags hat tiefe Wurzeln. Bereits zu Zeiten der stabilen D-Mark stand die Geldentwertung im Fokus der Öffentlichkeit. Diese historische Erfahrung prägt das kollektive Bewusstsein bis heute (welt: 07.01.25).

Misstrauen gegenüber Statistiken

Die Inflationsrate mag sich statistisch stabilisieren, doch das Vertrauen bleibt gering. Offizielle Zahlen belegen zwar eine Annäherung an die Zielmarke von zwei Prozent. Doch die subjektive Wahrnehmung beim Einkaufen zeichnet ein anderes Bild. Seit der Corona-Pandemie hat die Kaufkraft des Geldes erheblich gelitten. Schätzungen zufolge verlor sie in nur wenigen Jahren rund 20 Prozent ihres Wertes.

Im Dezember wurden erneut 2,6 Prozent Inflation gemeldet – die Sorge um die Geldentwertung wächst in Deutschland

Im Dezember wurden erneut 2,6 Prozent Inflation gemeldet. Dieser Anstieg signalisiert eine anhaltende Herausforderung. Eine europäische Umfrage zeigt zudem: Viele Bürger erwarten keinen schnellen Rückgang der Teuerung. Stattdessen rechnen sie mit längerfristig hohen Preisen. Diese Perspektive verstärkt die wirtschaftliche Unsicherheit.

Inflation beeinflusst Wahlen

Die Lebenshaltungskosten spielen eine zentrale Rolle bei politischen Entscheidungen. In den USA war Geldentwertung bei der letzten Präsidentschaftswahl eines der dominierenden Themen. Die angespannte Lage der Verbraucher prägte die Wahlentscheidung vieler Amerikaner. Auch in Deutschland steht die Preisentwicklung im Fokus der politischen Diskussion.

Einige Parteien scheinen jedoch die Bedeutung solider Haushaltspolitik zu unterschätzen. Wer unkontrolliert neue Schulden aufnimmt, riskiert langfristige wirtschaftliche Instabilität. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen: Exzessive Staatsverschuldung kann die Inflation erheblich anheizen.

Gefahr für den Euro

Eine Lockerung der Schuldenbremse würde fatale Folgen haben. Sollte Deutschland den stabilisierenden Einfluss seiner bisherigen Finanzpolitik aufgeben, gerät der Euro unter Druck. Länder wie Italien oder Frankreich könnten verstärkt auf eine expansive Fiskalpolitik setzen. In einem solchen Szenario würde die Europäische Zentralbank (EZB) vermutlich höhere Inflationsraten tolerieren, um den Zusammenhalt der Währungsunion zu sichern.

Die Konsequenz wäre gravierend. Deutschland verlöre den Status als Stabilitätsanker der Eurozone. Stattdessen drohte eine dauerhafte Entwertung des Euro. Der Übergang in ein „Teuroland“ wäre unausweichlich. Diese Perspektive macht deutlich, wie dringend eine konsequente und verantwortungsvolle Finanzpolitik ist.

Vertrauen durch Stabilität

Die Deutschen setzen auf bewährte Prinzipien. Sparsamkeit und wirtschaftliche Solidität bilden das Fundament für Vertrauen in die Zukunft. Politische Entscheidungsträger müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein. Kurzfristige Maßnahmen können keine langfristigen Probleme lösen. Eine Politik der Augenmaß und Stabilität bleibt der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg.

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