Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer äußert sich kritisch zu den politischen Aussagen im Wahlkampf zur Rettung der Elektromobilität. Seiner Meinung nach drohen die geplanten Maßnahmen aller Parteien völlig ins Leere zu laufen. Besondere Schärfe richtete er allerdings gegen Robert Habeck und dessen Ansätze. Laut Dudenhöffer stehe der Name Robert Habeck für die „Bauchlandung“ der Elektromobilität in Deutschland (welt: 19.01.25).
Sozialleasing und Ladestrom-Guthaben als „Schildbürgerstreich“
Habecks Vorschlag, mit einem Ladestrom-Guthaben von 1000 Euro und komplizierten Verwaltungsabläufen den Markt zu beleben, sei nicht durchdacht. Besonders die Idee des Sozialleasings hält er für fragwürdig. „Wie soll das Einkommen nachgewiesen werden?“ fragte der Experte und bezeichnete die Ansätze als unausgereift.
Autoexperte Dudenhöffer äußert scharfe Kritik an Aussagen im Wahlkampf zur Rettung der Elektromobilität – Grüne besonders im Visier
Steuergutschriften und Prämien unter der Lupe
Die von der SPD vorgeschlagenen Steuergutschriften beim Kauf von E-Autos schätzt Dudenhöffer als besser ein, sieht jedoch keine umfassende Lösung darin. Der Preis beim Autohändler sei entscheidend, nicht die Fahrzeugsteuern, die sowieso kaum jemand verstehe. Auch der „Made-in-Germany-Bonus“, den Bundeskanzler Olaf Scholz ins Spiel bringt, stößt bei Dudenhöffer auf Ablehnung. Eine langfristige Strategie fehle, und kurzfristige Maßnahmen würden nur geringe Wirkung zeigen.
Die von Scholz vorgeschlagene EU-weite Prämie bewertet der Fachmann als unrealistisch. Konsens unter 27 Mitgliedsstaaten sei unmöglich. Eine gezielte Kaufprämie wie von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil vorgeschlagen, könne hingegen Erfolg haben, wenn sie Teil einer umfassenden Strategie sei. Auch hier kritisierte Dudenhöffer die Wahlkampf als unausgegoren.
CSU-Ideen und Kritik an Friedrich Merz
Die von der CSU geplante Prämie von 4000 Euro, allerdings nur für deutsche Produkte, nannte Dudenhöffer grundsätzlich sinnvoll – jedoch nur ohne nationale Beschränkungen. Elektromobilität könne nicht durch das Ausklammern ausländischer Autos gefördert werden. Eine offene Kaufprämie sei zielführend, insbesondere wenn sie den Menschen die langfristigen Vorteile der Elektromobilität verdeutliche.
Für scharfe Kritik sorgte auch Friedrich Merz’ Plan, das EU-Verbrennerverbot zu kippen. Dudenhöffer warnte, ein solches Signal würde potenzielle Käufer von Elektroautos abschrecken.
Perspektiven der E-Mobilität in Deutschland
Beatrix Keim, Direktorin des Center Automotive Research (CAR), sieht ebenfalls Handlungsbedarf, setzt jedoch auf Prämien, die nach Haushaltseinkommen und Fahrzeugpreis gestaffelt sind. Modelle ähnlich wie in Frankreich oder Norwegen könnten helfen, insbesondere im privaten Bereich. Gleichzeitig plädiert sie gegen Abwrackprämien, da diese potenzielle Zweitwagen-Käufe behindern könnten.
Neben finanziellen Anreizen sieht Keim die Verbesserung der Ladeinfrastruktur als entscheidend an. Kostengünstiges und leicht zugängliches Laden könnte Deutschland wieder an die Spitze der Elektromobilität bringen. Ihrer Meinung nach wäre ein langfristiges Konzept der Schlüssel, um Vertrauen und Innovationsfreude bei den Käufern zu stärken.
Die Diskussion um die Zukunft der E-Mobilität zeigt, dass alle Beteiligten mehr als kurzfristige Wahlkampfmaßnahmen benötigen. Nur mit einer klaren Strategie und einem internationalen Fokus können die Herausforderungen gemeistert werden.
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