Dramatischer Einbruch: Die Verkaufszahlen von Wärmepumpen sinken um fast 50 Prozent

Von | 26. Januar 2025

Das Jahr 2024 markiert ein Katastrophenjahr für die Wärmepumpenbranche in Deutschland. Die Verkaufszahlen brachen um 46 Prozent ein – von 356.000 Geräten im Rekordjahr 2023 auf nur noch 193.000 Einheiten. Dieser Rückgang wirft nicht nur Fragen über die Zukunft der Heizungswende auf, sondern stellt auch die Hersteller vor massive Herausforderungen (faz: 21.01.25).

Unsicherheiten durch politische Rahmenbedingungen

Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig. Die ausufernden Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) haben viele potenzielle Käufer abgeschreckt. Unklare gesetzliche Vorgaben und widersprüchliche Informationen führten zu einem Vertrauensverlust. Verbraucher zögerten ihre Entscheidungen hinaus, aus Angst vor falschen Investitionen.

Die Verkaufszahlen von Wärmepumpen sind in Deutschland im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr um 46 Prozent eingebrochen
Photo by Denis Charlet / AFP

Gleichzeitig sorgte die Einführung der kommunalen Wärmeplanung, die festlegt, wie Städte und Gemeinden ihre Wärmeversorgung gestalten, dafür, dass viele Hausbesitzer ihre Modernisierung aufschoben, um auf Klarheit über die geplanten Maßnahmen ihrer Kommunen zu warten. Hinzu kommt, dass das herausragende Jahr 2023 von Vorzieheffekten geprägt war. Viele Verbraucher hatten ihre Kaufentscheidungen vorgezogen, um von günstigen Rahmenbedingungen zu profitieren, was 2024 zu einer Marktsättigung und einem Einbruch der Nachfrage führte.

Folgen für Hersteller und Industrie

Die drastisch gesunkenen Verkaufszahlen brachten viele Hersteller in eine prekäre Lage. Unternehmen, die in Erwartung eines anhaltenden Booms ihre Produktionskapazitäten ausgeweitet hatten, stehen nun vor dem Problem von Überkapazitäten. Einige mussten ihre Belegschaft verkleinern oder Kurzarbeit einführen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) spricht von einer der schwersten Krisen der letzten Jahre.

Forderungen an die Politik

Angesichts dieser Unsicherheiten fordert der BDH eine klare Linie von der Politik. „Die Kunden brauchen endlich verlässliche Rahmenbedingungen und klare Ansagen, damit sie wieder Vertrauen in die Heizungswende gewinnen“, erklärte ein Sprecher des Verbandes. Transparente Informationen über gesetzliche Anforderungen und Förderprogramme seien essenziell, um den Markt zu stabilisieren.

Blick in die Zukunft

Trotz der aktuellen Krise bleibt die Wärmepumpe ein Schlüsselinstrument für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Experten hoffen, dass neue Förderprogramme und Informationskampagnen die Nachfrage wiederbeleben können. Allerdings zeigt die Entwicklung, wie schwierig es ist, eine noch nicht vollständig etablierte Technologie entgegen den Marktkräften durch Subventionen durchzusetzen. Ohne eine klare Nachfrage und wirtschaftliche Attraktivität werden Förderprogramme allein nicht ausreichen, um eine nachhaltige Transformation des Heizungsmarktes zu gewährleisten. Die Politik steht vor der Herausforderung, Maßnahmen zu ergreifen, die langfristig Anreize schaffen, anstatt nur kurzfristige Markteingriffe vorzunehmen.

Die Entwicklungen des letzten Jahres unterstreichen, wie entscheidend stabile und marktorientierte Rahmenbedingungen für den Erfolg der Heizungswende sind. Ohne ein verstärktes Vertrauen der Verbraucher und eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive droht die Transformation im Energiesektor weiter ins Stocken zu geraten.

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