Schweden hat angefangen, radioaktiven Abfall für eine immense Zeitspanne zu lagern. 12.000 Tonnen sollen in 500 Metern Tiefe untergebracht werden. Das Land sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, was mit dem radioaktiven Müll geschehen soll, und hat nun eine Antwort darauf gefunden: die Verbringung in den Untergrund. Die Arbeiten an einem solchen Endlager haben jetzt offiziell begonnen, und das Ziel ist klar – den Müll sicher und dauerhaft zu lagern (futurezone: 17.01.25).
Unterirdisches Endlager in Fonsmark
Das Projekt für ein unterirdisches Endlager startet in Fonsmark, etwa 130 Kilometer nördlich von Stockholm. Hier befindet sich auch eines der drei schwedischen Atomkraftwerke, was die Logistik für die Lagerung erleichtert.
Schweden hat offiziell mit dem Bau eines unterirdischen Endlagers für 12.000 Tonnen radioaktiven Abfall in 500 Metern Tiefe begonnen
Bild: YouTube
Das Tunnelsystem, das hier entsteht, ist darauf ausgelegt, eine sichere Barriere gegen die Austrittsgefahr von Radioaktivität zu bieten. Die Konstruktion bietet nicht nur Platz für die Abfälle der aktuellen Reaktoren, sondern auch für zukünftige Mengen an Atommüll.
Lagerung von Brennstäben
Jeweils 2 Tonnen abgebrannter Brennstäbe kommen in einen 25 Tonnen schweren Kanister aus Kupfer. Diese Kanister finden ihren Platz in den tiefen Tunneln, die speziell für diesen Zweck gegraben wurden. Das Verfahren stellt sicher, dass die radioaktiven Substanzen lange Zeit isoliert bleiben. Die Kanister sind so konzipiert, dass sie selbst unter extremen Bedingungen wie Erdbeben oder Wassereinfluss die Strahlung in sich halten.
Sicherheitsmaßnahmen und Genehmigungen
Um den Austritt von Radioaktivität zu verhindern, wird das Tunnelsystem mit Bentonit-Gestein gefüllt. Dieses Material schwillt bei Wasseraufnahme an und schließt so alle potenziellen Durchgänge. Ein schwedisches Umweltgericht hat im Oktober den Bau genehmigt, was ein bedeutender Schritt in der Umsetzung dieses ambitionierten Projekts ist.
Atomkraft und Zukunftspläne
Das Lager hat eine Genehmigung für 70 Jahre erhalten. Eine Verlängerungen ist aber bei einer Verlängerung der Laufzeit der bestehenden Reaktoren möglich. Schweden plant, mehr Nuklearstrom zu erzeugen, was eine erhöhte Produktion von Atommüll zur Folge haben könnte. Deshalb ist auch ein weiteres Lager für die mittelfristige Entsorgung in Oskarshamn geplant. Derzeit laufen sechs Reaktoren in drei Atomkraftwerken, und die Mitte-Rechts-Regierung zeigt Ambitionen, den Nuklearstromausstoß zu erhöhen, um die Energieversorgung zu sichern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Lesen Sie auch:
Schweden erteilt Genehmigung für Atommüll-Endlager in der Region Fonsmark
Finnland erwägt Atommüll zu importieren
Historische Entscheidung: Kanada legt Standort für Atommüll-Endlager fest
Historischer Schritt: Europäische Union erklärt Atomkraft zur klimaneutralen Technologie
Der Beitrag Schweden startet den Bau eines unterirdischen Endlagers für radioaktiven Abfall erschien zuerst auf .