Experte für Krisenvorsorge warnt vor den unterschätzten Risiken eines Blackouts

Von | 29. Januar 2025

Ein drohender Blackout ist eine der gravierendsten Bedrohungen für unsere Gesellschaft. Die Energiewende und die zunehmende Komplexität des Stromsystems haben das Risiko für großflächige Stromausfälle deutlich erhöht. Herbert Saurugg, Experte für Krisenvorsorge, warnt eindringlich vor den oft unterschätzten Folgen eines solchen Szenarios und hebt die Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen hervor (focus: 23.01.25).

Ursachen und Risiken eines Blackouts

Das europäische Stromsystem steht vor beispiellosen Herausforderungen. Die Energiewende hat den Wechsel von zentralen Großkraftwerken hin zu dezentralen, wetterabhängigen Energiequellen wie Wind- und Solaranlagen beschleunigt. Diese Transformation hat die Stabilität des Stromnetzes deutlich geschwächt.

Ein zentrales Problem ist dabei die Volatilität der erneuerbaren Energien. Wetterabhängige Stromerzeugung führt, sowohl zu Überproduktionen an sonnigen oder windreichen Tagen, als auch zu erheblichen Engpässen bei sogenannten Dunkelflauten. Diese unvorhersehbaren Schwankungen belasten das Netz enorm und erhöhen die Gefahr von Kaskadeneffekten, die zu einem Blackout führen können.

International anerkannter Experte für Krisenvorsorge warnt, vor den unterschätzen Risiken eines Blackouts

Zusätzlich fehlt es an ausreichend großen Energiespeichern, um diese Schwankungen auszugleichen. Pumpspeicherkraftwerke und Batteriesysteme können nur einen kleinen Teil der Anforderungen erfüllen. Währenddessen müssen Netzbetreiber immer häufiger eingreifen, um das System stabil zu halten. 2024 erreichte die Zahl dieser Eingriffe in Deutschland einen neuen Rekord, was die Fragilität des Systems verdeutlicht.

Die schwerwiegenden Folgen eines Blackouts

Ein Blackout ist mehr als ein verlängerter Stromausfall. Er führt zu einem umfassenden Infrastrukturzusammenbruch, der sich über Wochen oder sogar Monate auswirken kann. Ohne Strom fallen lebenswichtige Systeme wie Wasserversorgung, Heizung und Kommunikation aus. Produktions- und Logistikketten brechen zusammen, wodurch Lebensmittel und Medikamente knapp werden.

Besonders kritisch: Die Wiederherstellung der Versorgung würde durch zerstörte Kommunikationssysteme und eine fehlende Eigenvorsorge erheblich verzögert. Realistisch betrachtet könnte es bis zu zwei Wochen dauern, bis die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder anläuft. In dieser Zeit drohen sowohl erhebliche soziale, als auch wirtschaftliche Verwerfungen.

Dringende Vorsorgemaßnahmen

Die Bevölkerung ist auf ein solches Szenario kaum vorbereitet. Studien zeigen, dass nur etwa ein Drittel der Menschen in der Lage ist, sich länger als eine Woche selbst zu versorgen. Diese mangelnde Krisenvorsorge könnte im Ernstfall die Wiederherstellung der Grundversorgung erheblich erschweren.

Mit geringem Aufwand lassen sich jedoch wichtige Vorkehrungen treffen. Wasservorräte, haltbare Lebensmittel und Batterien sollten in jedem Haushalt vorhanden sein. Ein batteriebetriebenes Radio, Bargeld und grundlegende medizinische Vorräte sind ebenso essenziell. Notstromaggregate oder Kerzen hingegen bergen Risiken und sind für die meisten Haushalte nicht empfehlenswert.

Systemische Lösungen und Energiezellen

Neben der Eigenvorsorge braucht es systemische Ansätze, um die Widerstandsfähigkeit des Stromsystems zu erhöhen. Dezentrale Energiezellen können hier eine Schlüsselrolle spielen. Diese autonomen Funktionseinheiten erzeugen, speichern und verteilen Energie lokal. Verbunden mit benachbarten Zellen, erhöhen sie die Resilienz des Gesamtsystems und reduzieren dadurch die Abhängigkeit von zentralen Netzen.

Energiezellen bieten mehrere Vorteile. Sie fördern die regionale Wirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Zusätzlich erhöhen sie die Versorgungssicherheit und machen das System weniger anfällig für Störungen.

Fazit: Blackout als reale Gefahr

Ein drohender Blackout ist kein unrealistisches Szenario. Die wachsende Komplexität des Stromsystems, kombiniert mit den Herausforderungen der Energiewende, macht ein solches Ereignis wahrscheinlicher. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Eigenvorsorge und systemische Lösungen gleichermaßen notwendig. Dezentrale Konzepte wie Energiezellen können die Widerstandsfähigkeit des Stromsystems deutlich erhöhen und die Risiken eines Blackouts minimieren. Jetzt ist der Zeitpunkt für entschlossenes Handeln, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.

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