Neue EU-Verordnung lässt Verwendung von Mehlwurmlarven in Brot und Backwaren zu

Von | 5. Februar 2025

Die Europäische Kommission hat Mehlwurmlarven als Zusatzstoff in Lebensmitteln zugelassen. Ab dem 10. Februar 2025 gilt ein neuer Hinweis auf Verpackungen (chip: 29.01.25).

Kunden müssen genauer hinschauen

Verbraucher sollten auf die Kennzeichnung achten. Wer keine Insekten essen möchte, muss sorgfältig prüfen, ob das Produkt diese enthält. Auf Verpackungen erscheint dann die Warnung: „dass diese Zutat bei Verbrauchern mit bekannten Allergien gegen Krebstiere und ihre Erzeugnisse sowie gegen Hausstaubmilben allergische Reaktionen hervorrufen kann“. Wer sichergehen will, sollte solche Produkte meiden.

Still und heimlich hat die EU ab dem 10. Februar 2025 die Verwendung von Mehlwurmlarven in Brot und Backwaren zugelassen

Früher hieß es „fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Heute wird der Bäcker oder Konditor zur Informationsquelle. Sie sollten nachfragen, ob ihr Brot oder Gebäck Mehlwurmlarven enthält. Die EU hat die Verwendung von Larvenmehl genehmigt. Dieses Produkt zählt nun zu den „neuartigen Lebensmitteln“.

Zunächst darf nur ein Unternehmen, die französische Firma Nutri’Earth, das UV-behandelte Pulver aus ganzen Tenebrio molitor-Larven herstellen. Die Entscheidung basiert auf einer Abstimmung, die einen Einspruchversuch von Alexander Bernhuber (Europäische Volkspartei) und Laurence Trochu (Konservative und Reformisten) abgelehnt hat.

Abstimmung mit knapper Mehrheit

Die Entscheidung zur Zulassung blieb umstritten. Gegner der Regelung kamen vor allem aus konservativen Fraktionen des EU-Parlaments. Letztlich scheiterte der Einspruch mit 39 Gegenstimmen gegenüber 32 Ja-Stimmen und sechs Enthaltungen.

Der gelbe Mehlwurm, wissenschaftlich als Tenebrio molitor bekannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Heute ist er jedoch weltweit verbreitet. Während Europa ihn nun als alternative Proteinquelle entdeckt, gehört er in asiatischen Ländern schon lange zur traditionellen Küche.

Mehlwurm als nachhaltige Proteinquelle?

Das Mehl aus Mehlwurmlarven enthält zahlreiche Nährstoffe. Es liefert ungesättigte Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Zudem kann es vielseitig genutzt werden: in Smoothies, Brei, Brot oder als Ersatz für Nährhefe.

Die Befürworter betonen die ökologischen Vorteile. Im Vergleich zur Fleischproduktion benötigt die Zucht von Mehlwürmern weniger Ressourcen. Das macht sie zu einer nachhaltigen Alternative. Kritiker sehen jedoch gesundheitliche Risiken und lehnen die Einführung ab.

Auswirkungen auf den Markt

Die Einführung von Insektenmehl könnte langfristig den Lebensmittelmarkt verändern. Verbraucher müssen sich darauf einstellen, die Inhaltsstoffe noch genauer zu überprüfen. Während einige Länder den Schritt begrüßen, bleibt die Skepsis in vielen Teilen Europas groß.

Klar ist: Wer keine Insekten essen möchte, sollte künftig besonders auf die Kennzeichnung achten.

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