Die Deutsche Bahn kämpft mit massiven Verspätungen. 2024 erhielten Fahrgäste insgesamt 197 Millionen Euro Entschädigung. Ein historischer Höchstwert, der die Notwendigkeit umfassender Sanierungen unterstreicht (bild:08.03.25).
Verspätungen kosten die Bahn Millionen
Laut „Bild“ gingen 6,9 Millionen Anträge auf Entschädigung bei der Bahn ein. Daraus resultierten Auszahlungen von 196,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2023 lagen die Erstattungen bei 132,8 Millionen Euro, 2022 nur bei 92,7 Millionen Euro.
Verspätungen bei der Deutschen Bahn haben zu Rekordentschädigungen geführt. Reisende erhielten 2024 fast 197 Millionen Euro zurück
Die Entschädigungsregelung bleibt unverändert: Eine Verspätung von mindestens 60 Minuten berechtigt zur Rückerstattung von 25 Prozent des Ticketpreises. Wer zwei Stunden oder länger wartet, erhält sogar 50 Prozent zurück.
Hauptursache: marode Schienen und zahlreiche Verspätungen
„Wenn der Zug Verspätung hat und unseren Fahrgästen Entschädigungen zustehen, dann zahlen wir diese ohne Wenn und Aber“, erklärte ein Bahnsprecher der Zeitung. Er betonte, dass 80 Prozent der Verzögerungen auf überlastete und veraltete Infrastruktur zurückzuführen seien. Dies verdeutlicht, wie dringend das Schienennetz modernisiert werden muss.
Großbaustellen sollen Abhilfe schaffen
Die Bahn steckt in einer tiefen Krise. 2024 kam mehr als ein Drittel aller Züge verspätet an. Um die Pünktlichkeit zu verbessern, plant das Unternehmen bis 2030 die Sanierung von über 40 wichtigen Bahnkorridoren.
Ein erster Abschnitt wurde bereits erneuert: Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim war fünf Monate gesperrt. In dieser Zeit ersetzte die Bahn Gleise, Weichen und Signale. Während solcher Arbeiten müssen Fahrgäste jedoch mit Umwegen und zusätzlichen Umstiegen rechnen. Langfristig sollen die Modernisierungen das Netz jedoch stabilisieren.
Weniger Verspätungen bis 2027
Die Bahn verfolgt ein ehrgeiziges Ziel. Bis Ende 2027 soll die Pünktlichkeit von ICE- und IC-Zügen auf 75 bis 80 Prozent steigen. Sollte dies gelingen, käme der Konzern fast an das Niveau von 2004 heran. Damals fuhren 84,3 Prozent der Züge planmäßig.
Ob die geplanten Maßnahmen reichen, um das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten. Die steigenden Entschädigungskosten zeigen jedenfalls, wie dringend Handlungsbedarf besteht.
Lesen Sie auch:
Massive Verspätungen: Schweiz verweigert deutschen Zügen den Grenzübertritt
Kein Wasserstoff verfügbar: Dieselloks ersetzen Wasserstoffzüge in Brandenburg
Nach Milliardenverlust – Deutsche Bahn plant den Abbau von 30.000 Stellen
Regierung rechnet mit 88 Milliarden Euro Investitionsbedarf der Bahn bis 2027
Der Beitrag Millionenverluste durch Verspätungen: Bahn musste Reisende mit 197 Millionen entschädigen erschien zuerst auf .