Im Windpark bei Großweitzschen im Landkreis Mittelsachsen hat eine außer Kontrolle geratene Windkraftanlage für erhebliche Besorgnis gesorgt. Die etwa 30 Jahre alte Anlage geriet bei starkem Wind in einen unkontrollierten Zustand, nachdem die Bremssysteme versagten. Trotz mehrfacher Versuche gelang es Technikern zunächst nicht, die sich ungebremst drehenden Rotorblätter zu stoppen. Erst als der Wind nachließ, kam die Anlage allmählich zum Stillstand. Die dramatischen Bilder der sich unkontrolliert drehenden Rotoren lösten bei Anwohnern und Behörden Alarmbereitschaft aus (mdr: 01.04.25).
Behörden reagieren auf unkontrollierte Drehbewegungen
Die ungebremste Rotation der Windkraftanlage stellte ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar. Lokale Sicherheitsbeauftragte sprachen von einer bisher nicht gekannten Dimension eines Störfalls. Besonders beunruhigend war die Tatsache, dass die Anlage sich nicht in den Standby-Modus versetzen ließ.
Windkraftanlage dreht bei starkem Wind völlig unkontrolliert – Bremssysteme versagen: Monteure konnten Rotorblätter nicht stoppen
Fachleute führen das Versagen auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück, darunter Materialermüdung nach jahrzehntelangem Betrieb, unzureichende Wartung der Bremssysteme und extreme Windböen zum Zeitpunkt des Vorfalls.
Kommunale Behörden fordern schnelles Handeln
Angesichts der unkontrollierten Drehbewegungen fordern lokale Entscheidungsträger um Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) umgehende Maßnahmen. Die Gemeinde drängt auf eine sofortige Stilllegung und den zeitnahen Rückbau der Anlage. Allerdings gestaltet sich die Umsetzung komplex, da der Betreiber auf laufende Untersuchungen verweist und Versicherungsfragen noch nicht geklärt sind. Das Landratsamt prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten für ein Eingreifen.
Technische Untersuchungen laufen
Spezialisten untersuchen derzeit die Bremssysteme der Anlage. Erste Erkenntnisse deuten auf ein Versagen der Notbremsen hin, die eigentlich für solche Extremfälle ausgelegt sind. Fachleute warnen, dass die unkontrollierte Drehung im schlimmsten Fall zu einem kompletten Versagen der Anlage hätte führen können. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Zustand der Rotorblätter nach dem Vorfall, der elektronischen Steuerung der Bremssysteme und den Materialeigenschaften der Bremskomponenten.
Branche zieht Konsequenzen
Der Vorfall hat weitreichende Folgen für die Windenergiebranche. Energieexperten fordern nun strengere Wartungsvorschriften für ältere Anlagen und regelmäßige Belastungstests der Bremssysteme. Klare Stilllegungskriterien bei technischen Mängeln sollen künftig ähnliche Vorfälle verhindern. Der Bundesverband Windenergie arbeitet bereits an neuen Sicherheitsstandards, die speziell auf ältere Anlagen zugeschnitten sind. Der Verband betont, dass sich unkontrollierte Drehbewegungen wie in Großweitzschen nicht wiederholen dürfen.
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