In Stuttgart ersetzt moderne Technik zunehmend die klassische Fußstreife. Statt Kontrollpersonal vergeben jetzt Scanautos Strafzettel. Ausgestattet mit Kameras und Kennzeichenerkennung prüfen sie in wenigen Sekunden, ob ein Fahrzeug korrekt parkt. Besonders rund um die Universität Hohenheim laufen die Tests bereits unter realen Bedingungen. Baden-Württemberg erlaubt diese digitale Überwachung – erste Pilotprojekte zeigen, wie schnell sich Verkehrsverstöße erfassen lassen (focus: 05.05.25).
Scanautos verteilen Strafzettel im Akkord
Bis zu 1000 Kennzeichen pro Stunde verarbeitet ein einziges Fahrzeug. Die Erfassung läuft automatisiert: Wer ein Parkticket löst, muss sein Kennzeichen am Automaten angeben.
In Stuttgart erfassen Scanautos bis zu 1000 Fahrzeuge pro Stunde und erstellen Strafzettel für Parksünder automatisiert
Dadurch lässt sich sofort erkennen, ob ein Parkverstoß vorliegt. Die Technik erkennt auch, ob Sondergenehmigungen gültig sind oder ob Radwege blockiert werden. Gegenüber der herkömmlichen Kontrolle bietet das System eine deutlich höhere Effizienz und spart gleichzeitig Ressourcen.
Digitalisierung als Antwort auf Personalknappheit
Nicht nur Stuttgart, auch Städte wie Mannheim und Freiburg setzen auf diese Fahrzeuge. Der Grund: Fachkräfte für die Parkraumüberwachung fehlen. Gleichzeitig steigt das Verkehrsaufkommen in den Innenstädten. Mit den Scanautos lassen sich Busspuren, Kreuzungen und Gehwege schneller freihalten. Das verbessert den Verkehrsfluss und erhöht die Sicherheit – besonders für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr.
Datenschutz im Fokus
Trotz der automatisierten Kontrolle bleibt der Schutz persönlicher Daten ein zentrales Thema. Kennzeichen werden nur bei echten Verstößen gespeichert – und auch das nur bis zum Abschluss des Verfahrens. Alle übrigen Daten verschwinden sofort. Personen auf den Aufnahmen bleiben stets unkenntlich. Laut Verkehrsministerium Baden-Württemberg erfüllt das System sämtliche datenschutzrechtlichen Anforderungen. Die Überwachung bleibt damit präzise, aber rechtskonform.
Europas Städte als Vorbilder
Frankreich und die Niederlande haben das System bereits flächendeckend eingeführt. Dort sank der Aufwand für Parkraumüberwachung um rund 50 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl korrekt erfasster Strafzettel deutlich. Genau darauf hoffen auch Stuttgarts Verantwortliche. Die Kombination aus niedrigen Kosten, hoher Effizienz und klaren Regeln macht die Technik attraktiv. Zwei weitere Vorteile: geringerer Verwaltungsaufwand und eine konsequentere Ahndung von Parkverstößen.
Insgesamt zeigt sich: Die Strafzettel der Zukunft kommen nicht mehr vom Block auf Papier, sondern aus der Cloud – schnell, effizient und datenschutzkonform.
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