Großflächiger Stromausfall auf La Palma -Tausende im Dunkeln

Von | 15. Mai 2025

Am 8. Mai um exakt 9.47 Uhr traf die kanarische Urlaubsinsel La Palma ein massiver Stromausfall. Plötzlich lag die Insel im Dunkeln. Etwa 19.000 Menschen in mehreren Gemeinden blieben rund zwei Stunden ohne Elektrizität. Besonders betroffen waren Santa Cruz de La Palma, Tijarafe, Los Llanos de Aridane, El Paso, San Andrés y Sauces, Breña Alta, Puntallana und Puntagorda. Das spanische Medium ABC berichtete, die Ursache liege vermutlich im Umspannwerk Los Guinchos nahe der Inselhauptstadt (merkur: 11.05.25).

Hinweise auf technische Probleme im Umspannwerk

Nach Angaben des Stromversorgers Endesa deutet vieles auf einen Defekt an den 66-kV-Sammelschienen im Umspannwerk Los Guinchos hin. Zwei Generatoren mit einer Gesamtleistung von 24 Megawatt hängen direkt an diesen Schienen. Solche Sammelschienen bündeln die Elektrizität und verteilen sie weiter. Materialermüdung, Überlastung oder technische Defekte können dabei schwerwiegende Störungen auslösen.

Zweiter großflächiger Stromausfall auf La Palma innerhalb von zwei Wochen: Tausende Menschen erneut ohne Strom

Schutzsysteme greifen in solchen Fällen sofort ein und trennen die Generatoren automatisch vom Netz. Alberto Hernández, Generaldirektor für Energie der kanarischen Regierung, reiste umgehend zum Kontrollzentrum von Endesa auf Gran Canaria. Dort verschaffte er sich persönlich einen Überblick über den Vorfall.

Zweiter Stromausfall innerhalb einer Woche

Bereits eine Woche zuvor kam es auf La Palma zu einem weiteren Stromausfall. Etwa 300 Menschen waren damals betroffen. Der aktuelle Vorfall stellt somit den zweiten Blackout innerhalb kürzester Zeit dar. Hernández erklärte laut dem lokalen Medium Canarias 7, der Ausfall habe ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch ausgelöst. Wörtlich betonte er: „Nichts ist kaputt.“ Dennoch dauern die Untersuchungen zur genauen Ursache weiterhin an.

Diese Häufung der Vorfälle sorgt zunehmend für Unruhe unter Anwohnern und Touristen. Besonders die Frage nach der Sicherheit der Energieinfrastruktur rückt nun in den Fokus.

Offene Fragen auch in Spanien und Portugal

Während La Palma die aktuellen Probleme untersucht, bleibt auch der massive Stromausfall vor zehn Tagen auf dem spanischen Festland und in Portugal ungeklärt. Dieser hatte als größter Blackout in der Geschichte beider Länder für internationale Schlagzeilen gesorgt.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte in einer Parlamentssitzung, die Analyse der Ursachen gestalte sich komplex. „756 Millionen Daten müssten ‚minutiös‘ ausgewertet werden“, betonte Sánchez. Einen Zusammenhang mit der Einspeisung von Wind- und Solarstrom ins Netz schloss er jedoch aus. „Es gebe bislang keinerlei Beweis für diese Vermutung“, so der Regierungschef weiter.

Tragische Folgen des Blackouts

Die Folgen des Stromausfalls in Spanien und Portugal blieben nicht auf technische Probleme beschränkt. Mindestens drei Menschen verloren ihr Leben. Konkrete Details zu den Umständen dieser Todesfälle liegen derzeit noch nicht vor.

Experten fordern nun eine umfassende Überprüfung der Stromnetze, um ähnliche Katastrophen künftig zu verhindern. Auch auf La Palma wächst der Druck, die Stabilität der Energieversorgung schnellstmöglich zu gewährleisten.

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