Uniper plant einen drastischen Stellenabbau. Der Düsseldorfer Energiekonzern will 400 Vollzeitstellen streichen und damit die Kostenstruktur verschlanken (rp-online: 03.07.25).
Uniper leitet Personalabbau ein
Der Vorstand rund um Michael Lewis kündigte den Abbau in einem internen Schreiben an. Es gehe um spürbare Einsparungen ab dem Jahr 2026. Das Papier, das der „Rheinischen Post“ vorliegt, spricht von einem strukturellen Umbau.
Uniper plant Stellenabbau: 400 Jobs sollen wegfallen. Der Energiekonzern reagiert auf sinkende Strompreise und will Effizienz steigern
Doch dabei bleibt es nicht. Weitere Kürzungen sind im Rahmen des sogenannten Orion-Programms möglich. „Parallel dazu prüfen wir das Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen, einschließlich möglicher weiterer Anpassungen unserer Personalstruktur“, heißt es weiter.
Gründe für die Kürzungen: Einbruch beim Strompreis
Uniper begründet den Sparkurs mit einem herausfordernden Marktumfeld. Die Entwicklung auf dem nordischen Strommarkt habe die Erwartungen deutlich unterboten. Zwar seien sinkende Preise eingeplant gewesen, doch der tatsächliche Einbruch gehe weit über das angenommene Maß hinaus.
Wörtlich steht im Schreiben: „Wir hatten zwar mit niedrigeren Strompreisen gerechnet, aber ein weiterer deutlicher Preisverfall auf dem für uns wichtigen nordischen Strommarkt hat unsere Gewinnaussichten für die nächsten drei Jahre seit der letzten Mittelfristplanung erheblich verschlechtert.“
Gespräche über freiwilligen Ausstieg starten bald
Uniper plant, frei werdende Stellen nicht nachzubesetzen. Stattdessen setzt der Konzern auf Vorruhestandsmodelle, Abfindungen und eine mögliche Beschäftigungsgesellschaft. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sollen zeitnah anlaufen.
Dabei will das Unternehmen vor allem auf Freiwilligkeit setzen. Die Maßnahmen sollen betriebsbedingte Kündigungen vermeiden helfen und sozialverträgliche Lösungen bieten.
Uniper strukturiert sich neu
Der Düsseldorfer Konzern beschäftigt weltweit 7.600 Menschen, davon rund 5.000 in Deutschland. Er gilt als größter Erdgas-Großhändler des Landes und zählt zu den führenden Betreibern von Gasspeichern in Europa.
Uniper konzentriert sich auf den Großhandel und beliefert keine privaten Stromkunden, außer im Bereich Fernwärme. Die angekündigten Schritte zeigen, wie stark sich die Energiebranche derzeit wandelt – auch bei den größten Akteuren.
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