Kupferdiebstahl – immer mehr Ladekabel an öffentlichen Ladesäulen abgeschnitten

Von | 29. Juli 2025

In den letzten zwölf Monaten kam es in Deutschland zu über 150 Fällen von Kupferdiebstahl an öffentlichen Ladesäulen. Täter schneiden gezielt Kabel ab, um das darin enthaltene Metall zu verkaufen. Besonders betroffen sind Regionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen. Die Schäden übersteigen den Materialwert um ein Vielfaches – Ladepunkte bleiben oft tagelang oder sogar wochenlang außer Betrieb (waz: 24.07.25).

Kupferdiebstahl in Serie: Immer mehr Städte betroffen

In Hagen durchtrennten Unbekannte alle acht Kabel einer neuen Ladestation in der Alexanderstraße. Die Täter agierten in einer Nacht, spurlos. In Stadthagen verschwanden neun Kabel an nur zwei Standorten. Auch hier war schnelles, gezieltes Vorgehen erkennbar. Betreiber sprechen von organisiertem Vorgehen und fordern strengere Schutzvorkehrungen.

Kupferdiebstahl an Ladesäulen nimmt rasant zu: Kabelklau legt bundesweit Ladeinfrastruktur lahm und behindert die Elektromobilität
Bild: KI-generiert

Die Region Hannover meldete kürzlich mehrere Fälle – betroffen waren Stationen in Großburgwedel, Lehrte, Ahlten und Hämelerwald. Teilweise waren auch private Wallboxen Ziel der Täter. Die Stationen mussten zeitweise gesperrt bleiben, Ersatzteile fehlten, die Kalibrierung verzögerte die Wiederinbetriebnahme zusätzlich.

Leipzig als Hotspot des Kupferdiebstahls

Leipzig gilt mittlerweile als Zentrum der bundesweiten Diebstahlwelle. Über 40 Kabel verschwanden dort innerhalb weniger Wochen. Die Täter handeln schnell, meist nachts. Einige Standorte verzeichneten zwei Diebstähle pro Woche. Die daraus resultierenden Ausfälle treffen nicht nur Betreiber, sondern auch Nutzer, die plötzlich ohne Lademöglichkeit dastehen.

In Bochum traf es zwei Ladesäulen an der A40 in Wattenscheid. Dort schnitten Diebe die Kabel direkt an einem stark frequentierten Einkaufsstandort ab. Auch hier blieb die Versorgung für mehrere Tage unterbrochen.

Reaktion der Betreiber auf die Diebstahlwelle

Angesichts der Vorfälle verstärken Betreiber ihre Sicherheitsmaßnahmen. EnBW testet derzeit automatische Kabelverriegelungen und setzt auf GPS-Tracker. Andere nutzen künstliche DNA zur Markierung der Kabel. Erste Anlagen werden mit Kameras und Bewegungsmeldern ausgerüstet. Techniker berichten von enormen Folgekosten: Ein Kabel kostet 300 Euro, doch der Gesamtschaden durch Kalibrierung und Ausfall übersteigt oft 3.000 Euro pro Vorfall.

Manche Anbieter beschränken den Zugang zu den Ladepunkten auf registrierte Kunden, um gezielte Sabotage zu verhindern. Parallel dazu laufen in mehreren Bundesländern Ermittlungen – jedoch mit geringer Aufklärungsquote.

Kupferdiebstahl gefährdet Mobilitätswende

Kupferdiebstahl trifft die Elektromobilität ins Mark. Die flächendeckende Ladeinfrastruktur gerät unter Druck. Immer mehr Autofahrer stoßen auf defekte Säulen, während Betreiber unter hohem Kosten- und Zeitdruck leiden. Ohne konsequente Gegenmaßnahmen drohen weitere Ausfälle – und ein wachsender Vertrauensverlust in die Ladeinfrastruktur.

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