Besitzer älterer Elektro-Smart 451 stehen vor einer schwierigen Situation. Der Akkutausch ist kaum noch möglich, da offenbar keine Austauschbatterien mehr verfügbar sind. Mercedes-Benz hat die Nachfrage nach Ersatzakkus für den Elektro-Smart unterschätzt. Nutzer berichten, dass Bestellungen scheitern. Laut Spiegel existieren keine Lagerbestände mehr (golem: 10.08.25).
Reparaturlösungen statt neuer Akkus für den Elektro-Smart
Mercedes-Benz hat nach Medienberichten indirekt eingeräumt, dass Akkus für den Elektro-Smart 451 kaum noch erhältlich sind. Statt eines kompletten Austauschs bietet der Konzern Reparaturen in Kooperation mit externen Partnern an. Bosch-Werkstätten sollen diese übernehmen, doch der Zulieferer hat dies bislang nicht offiziell bestätigt.
Die Modellreihe 451 gilt als anfällig für plötzliche Kapazitätseinbußen. Defekte 12-Volt-Batterien führen häufig zu einer Tiefentladung des Hauptakkus. Fahrer nennen diesen Totalausfall „Schrottplatzmodus“. Von ursprünglich 16.000 produzierten Fahrzeugen dieser Baureihe sind noch etwa 3.400 in Deutschland zugelassen.
Hohe Reparaturkosten und wirtschaftliche Totalschäden
Ein neuer Akku kostet zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Bei älteren Fahrzeugen ohne Garantie bedeutet das oft einen wirtschaftlichen Totalschaden. Für viele Halter ist ein anderer Gebrauchtwagen günstiger als eine Reparatur. Dennoch zeigen Studien, dass Elektroautoakkus oft langlebiger sind. Die Unternehmensberatung P3 analysierte über 7.000 gebrauchte Stromer. Selbst nach 200.000 Kilometern verfügen die meisten noch über 80 Prozent ihrer Kapazität.
Für Besitzer eines Elektro-Smart ist das jedoch nur wenig tröstlich. Fällt der Akku aus, fehlen bezahlbare Alternativen. Ohne spezialisierte Werkstätten droht das Ende der Nutzung.
Wenig Spezialisten für komplexe Reparaturen
Das Servicenetz für Elektrofahrzeuge bleibt dünn. Während Benzin- und Dieselfahrzeuge nahezu überall repariert werden können, mangelt es an qualifizierten Betrieben für E-Antriebe. Zwar sind rund 15.000 Hochvoltmechaniker ausgebildet, doch viele Werkstätten erhalten von Herstellern keine vollständigen Reparaturinformationen.
Kfz-Meister Michael Dittmar aus Bochum hat sich auf E-Auto-Reparaturen spezialisiert. Er berichtet von Engpässen nicht nur bei Akkus, sondern auch bei Platinen und Hochvoltkabeln. „Ich glaube, ich bekomme keine Handvoll Werkstätten zusammen“, betont er, „die solche Reparaturen durchführen könnten.“ Ersatzteile seien zudem schwer erhältlich, was Reparaturen oft verzögert.
Ausblick für Elektro-Smart-Besitzer
Die Lage für Besitzer eines Elektro-Smart 451 ist ernst. Fehlende Ersatzakkus, hohe Kosten und ein begrenztes Werkstattangebot bedrohen den Weiterbetrieb. Branchenexperten fordern, dass Hersteller die Ersatzteilversorgung langfristig sicherstellen. Andernfalls droht ein schleichendes Aus für viele dieser Fahrzeuge.
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