Haustürgeschäft beim Glasfaseranschluss – Verbraucherschutz rät zu Vorsicht

Von | 6. September 2025

Im Zuge des Glasfaserausbaus nutzen Anbieter oft das Haustürgeschäft, um Kunden zum schnellen Abschluss zu bewegen. Viele Interessenten fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt. Der Verbraucherschutz warnt, dass beim Glasfaseranschluss nicht jedes Internetvertrag-Angebot sinnvoll ist und sorgfältige Prüfung entscheidend bleibt, um langfristig von schnellem Internet zu profitieren.

Haustürgeschäft genau prüfen

Ein Glasfaseranschluss erfolgt in der Regel kostenfrei. Erst mit der Nutzung entstehen monatliche Kosten. Ein seriöser Anbieter weist klar auf diesen Unterschied hin. Wer unsicher ist, kann den Anschlussvertrag unabhängig vom Internetvertrag unterzeichnen. „Verbraucher sollten sich nicht unter Druck setzen lassen, sofort beide Verträge zu unterschreiben“, erklärt Olesja Jäger von der Verbraucherzentrale Hessen. So bleibt die Wahlfreiheit gewahrt, auch wenn schnelles Internet erst später genutzt wird.

Haustürgeschäft beim Glasfaseranschluss – Verbraucherschutz rät, Vertrag genau zu prüfen, um unnötige Kosten zu vermeiden

Die Netze vieler Betreiber sind offen gestaltet. Kunden können zwischen verschiedenen Providern wählen. Dabei richtet sich der Preis überwiegend nach der Bandbreite. „Die Glasfasertarife sind relativ konstant. Der Preis richtet sich nach der Bandbreite“, so Jäger. Dadurch lässt sich der Internetvertrag flexibel anpassen.

Überteuerte Haustürgeschäft-Tarife vermeiden

Der Verbraucherschutz empfiehlt, mit einer kleineren Bandbreite beim Glasfaseranschluss zu starten. „Erhöhen kann ich während der zweijährigen Laufzeit immer.“ Wer sofort die höchste Geschwindigkeit bucht, zahlt oft unnötig viel. Für normale Internetnutzung genügt ein Tarif mit 300 MBit/s. Haushalte ohne intensive Streaminggewohnheiten profitieren bereits davon und haben schnelles Internet ohne überflüssige Mehrkosten.

Viele Haustürgeschäft-Offerten locken mit Rabatten, die später stark ansteigen. Vor allem bei 1000 MBit/s kann der Preis nach wenigen Monaten bis zu 100 Euro erreichen. Hinzu kommen Zusatzpakete wie TV-Angebote, die viele Nutzer gar nicht benötigen. Deshalb lohnt es sich, den Internetvertrag genau zu prüfen und unnötige Extras abzulehnen.

Verbraucherschutz rät: Verträge in Ruhe prüfen

Die Verbraucherzentrale rät, stets eine schriftliche Vertragszusammenfassung zu verlangen. So bleibt genug Zeit für Vergleiche. „Wenn es Rabattaktionen von Anbietern gibt, gelten diese nicht nur an der Haustür. Kunden können diese genauso online, am Telefon oder im Geschäft erhalten. Es gibt also keinen Druck, direkt eine Entscheidung zu treffen.“ Damit schützt man sich vor übereilten Haustürgeschäft-Verträgen und erhält Klarheit über den passenden Glasfaseranschluss.

Auch beim Router gilt Wahlfreiheit. Die Bundesnetzagentur hat bereits 2016 festgelegt, dass Kunden ihr Gerät selbst auswählen dürfen. Viele Anbieter versuchen, eine Miete aufzudrängen. Doch Verbraucher können ein eigenes Gerät kaufen oder vorhandene Hardware nutzen. Diese Freiheit reduziert langfristig die Kosten und erleichtert die Entscheidung für schnelles Internet.

Fazit: Chancen nutzen, Fallen meiden

Ein Glasfaseranschluss schafft die Grundlage für stabiles und schnelles Internet. Gleichzeitig bergen viele Haustürgeschäft-Angebote Risiken. Wer den Internetvertrag sorgfältig prüft, Zusatzoptionen kritisch bewertet und den Verbraucherschutz-Hinweisen folgt, sichert sich die Vorteile der Technik ohne unnötige Kosten. Entscheidend bleibt: Nicht unter Druck unterschreiben, sondern mit Bedacht wählen.

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