Insolvenz bei AE Group – Autozulieferer schließt Werke in Thüringen und Hessen

Von | 8. September 2025

Die AE Group steht vor dem endgültigen Aus. Der traditionsreiche Autozulieferer beendet die Produktion in Thüringen und Hessen. Rund 650 Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Die geplante Sanierung scheiterte, eine Investorenlösung blieb aus. Die bittere Konsequenz: eine komplette Fabrikschließung bis Jahresende.

Hoffnung auf Rettung für AE Group zerplatzt

Noch im Februar 2024 leitete die AE Group ein Verfahren wegen Insolvenz ein. Ziel war es, über internationale Anfragen Kapitalgeber zu gewinnen. Gespräche mit rund 160 potenziellen Investoren brachten jedoch kein Ergebnis. Ein möglicher Käufer präsentierte zwar Interesse, jedoch kein tragfähiges Finanzierungskonzept. Damit scheiterte auch die letzte Chance auf eine Fortführung des Unternehmens.

Insolvenz der AE Group: 650 Arbeitsplätze fallen weg. Autozulieferer schließt Werke in Thüringen und Hessen endgültig

In einer Mitteilung hieß es: „Die AE Group AG und ihre Produktionsgesellschaften in Gerstungen und Nentershausen müssen zum Jahresende den Geschäftsbetrieb einstellen und werden abgewickelt.“ Damit endet die Geschichte eines Autozulieferers, der über Jahrzehnte Motor- und Getriebeteile gefertigt hat.

Zahlen und Standorte im Überblick

Am Standort Gerstungen in Thüringen arbeiten derzeit 450 Menschen, hinzu kommen 94 Beschäftigte in der Holding. Das Werk in Nentershausen in Hessen zählt 134 Angestellte. Für alle betroffenen Mitarbeiter gibt es ein Angebot: Ein Wechsel in eine Transfergesellschaft. Dort erhalten sie für sechs Monate Lohn und Möglichkeiten zur Qualifizierung.

Damit verbunden ist ein Sozialplan. Insolvenzverwalterin Dr. Romy Metzger verständigte sich mit Betriebsrat, IG Metall und Management auf einen Interessenausgleich. Zwar ersetzt dieser Verlust keine festen Arbeitsplätze, doch er lindert zumindest die unmittelbaren Folgen der Fabrikschließung.

Ursachen der Insolvenz

Die Insolvenzverwalterin betonte: „Dass es keine Sanierungslösung gab, lag nicht am technischen Stand der AE Group und schon gar nicht an den wirklich hervorragenden Mitarbeitern.“ Hauptgründe lagen vielmehr in explodierenden Energie- und Rohstoffkosten, geopolitischen Unsicherheiten und einem schwierigen Investitionsumfeld in Deutschland.

Damit spiegelt die Insolvenz der AE Group die Krise vieler Zulieferer wider. Steigende Produktionskosten und sinkende Auftragsvolumen belasten die gesamte Branche. Vor allem mittelständische Unternehmen kämpfen zunehmend ums Überleben.

Folgen für Branche und Beschäftigte

Der Verlust von 650 Arbeitsplätzen trifft nicht nur die Regionen in Hessen und Thüringen. Auch die gesamte deutsche Autoindustrie leidet, da immer mehr Fachkräfte wegbrechen. Zugleich fordert der Wandel zur Elektromobilität hohe Investitionen, die viele mittelständische Autozulieferer nicht mehr stemmen können.

Die Fabrikschließung der AE Group zeigt, wie angespannt die Lage ist. Ob andere Unternehmen noch Investoren finden, bleibt unsicher. Für die AE Group hingegen ist das Kapitel abgeschlossen: Am Jahresende schließt der Autozulieferer endgültig seine Werke.

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