Die Auslastung der Chemieindustrie liegt so niedrig wie seit mehr als drei Jahrzehnten nicht. Im zweiten Quartal 2025 erreichte sie nur 71,7 Prozent, während Profitabilität erst ab rund 82 Prozent greift. Diese Schieflage verschärft die Chemiekrise vor allem im Standort Ostdeutschland. Ganze Regionen stehen unter Druck, weil Jobverluste in großem Umfang drohen.
Auslastung bringt Standorte ins Wanken
Schkopau, Leuna und Bitterfeld-Wolfen bilden das industrielle Rückgrat im Standort Ostdeutschland. Dort hängt die wirtschaftliche Stabilität an der Chemieindustrie Deutschland. Die angekündigten Werksschließungen in Schkopau und Böhlen gefährden tausende Jobs. Solche Jobverluste reißen Lücken in regionale Lieferketten und stürzen Zulieferer wie Dienstleister in Existenzangst.
Chemiekrise in Ostdeutschland – historisch niedrige Auslastung gefährdet zehntausende Jobs und bedroht ganze Regionen
Gleichzeitig bricht die Produktion ein. Im zweiten Quartal sank sie um 3,8 Prozent, während der Umsatz auf 52,2 Milliarden Euro fiel. Auch die Preise rutschten leicht ins Minus. Diese Zahlen unterstreichen, wie tief die Chemiekrise Ostdeutschland erschüttert.
Prognosen ohne Hoffnung auf Besserung
Obwohl die Auslastung auf einem historischen Tief liegt, hält der Verband VCI an seiner Jahresprognose fest. Die Chemieproduktion stagniert, der Umsatz sinkt um etwa ein Prozent auf 221 Milliarden Euro. Fachleute sehen für die Chemieindustrie Deutschland erst 2026 Chancen auf Erholung.
Wolfgang Große Entrup sprach von einem „Härtetest“ und warnte vor lähmender Unsicherheit. Er fordert entschlossenes Handeln in Berlin, um den Standort Ostdeutschland zu schützen. Ohne klare politische Maßnahmen droht die Chemiekrise dort zur Dauerbelastung zu werden.
Regionale Folgen in Ostdeutschland
Die sinkende Auslastung trifft Ostdeutschland besonders stark. Wenn Chemieparks schwächeln, bricht auch die Nachfrage nach Handwerk, Transport und Logistik ein. Ganze Landstriche geraten ins Rutschen, weil Jobverluste nicht nur die Belegschaften in den Werken betreffen. Existenzen im Umfeld der Standorte sind ebenso bedroht.
Bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 verzeichnete die Branche sinkende Umsätze und schwache Produktion. Hilfspakete aus der Politik bieten nur kurzfristige Entlastung. Ohne Strukturreformen bleibt die Chemieindustrie Deutschland ein Unsicherheitsfaktor, der den Standort Ostdeutschland dauerhaft belastet.
Zukunft für Ostdeutschland ungewiss
Die Fakten sind eindeutig: Auslastung am Boden, Investitionen auf Eis, Umsatz im Rückgang. Für Ostdeutschland bedeutet das mehr als eine Krise – es ist eine direkte Gefahr für zehntausende Jobs. Die Chemiekrise trifft nicht nur die Industriezentren, sondern ganze Regionen verlieren ihre wirtschaftliche Perspektive.
Auch wenn Exportimpulse leichte Entlastung bringen, reicht das nicht. Die kommenden Monate entscheiden, ob der Standort Ostdeutschland stabil bleibt oder ob die Jobverluste eine neue Welle von Abwanderung und Unsicherheit auslösen.
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