Gesamtmetall-Chef prophezeit Verlust von 50.000 Arbeitsplätzen

Von | 27. Mai 2024

Der Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, sieht in Deutschland eine beginnende De-Industrialisierung. Diese Entwicklung bedroht bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Industrie. „Ich sehe bereits eine beginnende De-Industrialisierung. Es finden viele Verlagerungen statt – überallhin“, äußerte Wolf in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vor allem Unternehmen aus der Automobil- und Zulieferindustrie seien stark betroffen (ntv: 21.04.24).

300 Milliarden Euro Verlust: Warum Deutschlands Unternehmen ins Ausland fliehen

Viele Firmen sind derzeit sehr zurückhaltend, was Investitionen in Deutschland betrifft. Stattdessen fließen erhebliche Geldmengen ins Ausland. „Wegen der schlechten Rahmenbedingungen hier in Deutschland fließt stattdessen derzeit sehr viel Geld ins Ausland. Uns sind damit über 300 Milliarden Euro an Investitionen verloren gegangen.“ Diese Zahl bezeichnete Wolf als „dramatisch“. Die fehlenden Investitionen führen langfristig zu einem Rückgang der Produktivität und verringern somit die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Gesamtmetall-Chef schlägt Alarm – Massive Entlassungen drohen: 50.000 Arbeitsplätze in Gefahr – scharfe Kritik an der Ampelregierung

Massive Entlassungen drohen: 50.000 Arbeitsplätze in Gefahr – Gesamtmetall-Chef schlägt Alarm

Stefan Wolf berichtete auch von ersten Anzeichen größerer Entlassungen. „Größere Automobilzulieferer haben doch bereits Entlassungen angekündigt. Und ich befürchte, dass das eine richtige Dynamik entwickelt.“ Ohne rasche Änderungen seien massive Arbeitsplatzverluste, insbesondere bei einfachen Tätigkeiten wie in der Produktion, zu erwarten.

Der Gesamtmetall-Präsident schätzt, dass in den nächsten drei bis vier Jahren bis zu 50.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Dies erfordere dringend strukturelle Veränderungen. „Was nicht hilft, ist zu beschwichtigen und die Lage als konjunkturelle Delle abzutun.“ Seine Kritik richtete er zwar nicht direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz, doch die Botschaft war deutlich.

BDI-Chef warnt: Zwei verlorene Jahre unter der Ampel – Deutschlands Industrie in Gefahr

Wolf ist nicht der einzige Kritiker der aktuellen Regierungspolitik. BDI-Präsident Siegfried Russwurm äußerte ebenfalls heftige Kritik und sprach von „zwei verlorenen Jahren“ durch die Ampel-Koalition. „Deutschland steht in allen volkswirtschaftlichen Daten am Ende der Tabelle. Unsere Industrieproduktion sinkt, ist auch im letzten Jahr wieder gesunken, wird wohl auch in 24 sinken“, so Russwurm Ende April.

Die Wirtschaftszahlen sind alarmierend. Deutschland muss sich dringend den Herausforderungen stellen und Maßnahmen ergreifen, um die De-Industrialisierung zu stoppen. Investitionen in die Industrie müssen gefördert und die Rahmenbedingungen verbessert werden. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wieder gestärkt und der Verlust von Arbeitsplätzen verhindert werden.

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