Schockierender Vergleich: Warum hohe Lebenshaltungskosten Deutschland im Fachkräfte-Wettbewerb zurückwerfen

Von | 24. Juni 2024

In vielen Herkunftsländern ausländischer Fachkräfte außerhalb der EU sind die Lebenshaltungskosten wesentlich niedriger als in Deutschland. Eine neue Vergleichsdatenbank des Statistischen Bundesamtes zeigt erhebliche Unterschiede im Preisniveau auf. Beispielsweise sind die Lebenshaltungskosten in Indien um 67 Prozent geringer, während die Kosten in den Westbalkanstaaten bis zu 50 Prozent niedriger liegen. In Vietnam und Tunesien lebt es sich etwa 60 Prozent preiswerter im Vergleich zu Deutschland. Im Gegensatz dazu sind die Lebenshaltungskosten in den Vereinigten Staaten um 7 Prozent höher als in Deutschland. (Frankfurter Rundschau, 23.06.2024)

Fachkräftemangel droht: Wie hohe Lebenshaltungskosten Deutschlands Attraktivität gefährden

Diese Unterschiede könnten Deutschlands Attraktivität als Einwanderungsland beeinflussen. Im Wettbewerb um Fachkräfte könnte dies langfristig zu einer Verknappung an qualifiziertem Personal führen. Infolgedessen drohen Engpässe in verschiedenen Wirtschaftssektoren, was die deutsche Wirtschaft bremsen könnte. Deutschland benötigt dringend qualifiziertes Personal, da in fast jedem siebten Beruf Fachkräfte fehlen. Besonders betroffen sind das Pflege- und Gesundheitswesen, die Gastronomie und der IT-Bereich. Auch in der Medizin ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar, da jeder achte Arzt keinen deutschen Pass besitzt.

Niedrigere Lebenshaltungskosten im Ausland: Warum Deutschland im Wettbewerb um Fachkräfte das Nachsehen haben könnte

Olaf Scholz wirbt in Indien: Fachkräfte dringend gesucht – Ausländer treiben Deutschlands Jobwachstum

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warb im vergangenen Jahr bei seinem ersten Staatsbesuch in Indien um Fachkräfte für Deutschland. Er versprach, bürokratische Hürden abzubauen, um den Zuzug zu erleichtern. Indien, mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern die bevölkerungsreichste Nation der Welt, bietet ein großes Potenzial an Fachkräften, die ins Ausland abwandern möchten.

Im Jahr 2023 trugen ausschließlich Ausländer zum Beschäftigungswachstum in Deutschland bei, wobei Drittstaatsangehörige den größten Anteil hatten. Laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit stieg die Zahl der Beschäftigten aus Indien um 116.000 im Vergleich zum Vorjahr. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung ausländischer Erwerbstätiger für den deutschen Arbeitsmarkt.

Deutschland in der Krise: Wie niedrige Lebenshaltungskosten anderswo unseren Fachkräftemarkt bedrohen

Die niedrigen Lebenshaltungskosten in den Herkunftsländern ausländischer Fachkräfte stellen eine Herausforderung für Deutschland dar. Um weiterhin attraktiv zu bleiben, muss Deutschland seine Anstrengungen zur Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte intensivieren. Die Reduzierung bürokratischer Hürden und die Schaffung attraktiver Lebens- und Arbeitsbedingungen sind dabei entscheidende Faktoren.

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