In Deutschland erlebt der Markt für Elektroautos seit Monaten einen deutlichen Rückgang. Trotz Bemühungen der Hersteller, die Preise durch Rabatte zu senken, bleiben Elektrofahrzeuge deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Eine umfassende Analyse des Center Automotive Research (CAR) beleuchtet nun die tatsächlichen Verkaufspreise nach Abzug von Rabatten und Förderungen und zeigt signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Fahrzeugsegmenten auf (welt: 25.08.24).
Schockierender Preisvergleich: E-Autos fast 80 % teurer als Verbrenner
Die Analyse offenbart, dass insbesondere im Segment der günstigeren Massenmodelle große Preisunterschiede zwischen Elektro- und Verbrennermodellen bestehen. Der Listenpreis der untersuchten Elektrofahrzeuge lag im August durchschnittlich bei 45.040 Euro, während der tatsächliche Verkaufspreis nach Abzug der Rabatte auf 39.236 Euro sank. Im Vergleich dazu boten die Hersteller bei Verbrennern noch höhere Rabatte an, wodurch der durchschnittliche Preis von 38.228 Euro auf 32.355 Euro sank. Dies bedeutet einen Preisvorteil von fast 6.900 Euro zugunsten der Verbrenner, was einem Unterschied von etwa 21 Prozent entspricht.
Umfassende Analyse enthüllt extrem große Preisunterschiede zwischen Elektroautos und Verbrennern in Deutschland
Besonders auffällig ist der Preisunterschied beim Opel Corsa. Während der E-Corsa nach Abzug der Rabatte 30.937 Euro kostet, liegt der Preis des Corsa 1.2 mit Verbrennungsmotor bei lediglich 17.303 Euro. Dies macht das Elektro-Modell fast 80 Prozent teurer. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Peugeot e-208, dessen Preis ebenfalls 79 Prozent über dem des vergleichbaren Peugeot 208 Active liegt.
Überraschend geringe Preisunterschiede im Luxus-Segment
Im Bereich der Premiummarken fallen die Preisunterschiede zwischen Elektro- und Verbrennermodellen deutlich geringer aus. So kostet der BMW iX1 eDrive20 nur sechs Prozent mehr als der X1 18i sDrive, wenn die Rabatte berücksichtigt werden. Auch bei Mercedes ist die Differenz gering: Der EQA 250 SUV kostet lediglich sieben Prozent mehr als der GLA 180. Der VW ID4 (Pure) kostet nach Abzug der Rabatte sogar nur drei Prozent mehr als der Passat 1.5 TSI.
Bei Tesla zeigt sich eine Ausnahme: Hier liegt der Preis des Model Y mit 38.990 Euro sogar drei Prozent unter dem des BMW X2 20i sDrive, wenn die verfügbaren Rabatte einbezogen werden. Dies zeigt, dass es durchaus Segmente gibt, in denen Elektrofahrzeuge preislich mit Verbrennern konkurrieren können.
Autoexperte enthüllt: So finanzieren Premiumhersteller E-Autos durch Verbrenner-Verkäufe
Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR, sieht in den sinkenden Marktanteilen der Elektroautos einen ökonomischen Hintergrund. Er argumentiert, dass die Oberklassehersteller ihre E-Autos möglicherweise mit Gewinnen aus dem Verkauf von Verbrennern quersubventionieren. Diese Strategie könnte erklären, warum die Preisunterschiede bei Premiumfahrzeugen relativ gering ausfallen, obwohl die Herstellungskosten für Elektroautos deutlich höher liegen.
Dudenhöffer betont zudem, dass die deutschen Autobauer stark in Elektromodelle investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies geschieht offenbar trotz der Tatsache, dass die Politik weiterhin Verbrenner bevorzugt. In seinen Worten: „Die Politiker beten die Verbrenner gesund, während die Autobauer mit hohen Investitionen versuchen, den Autostandort Deutschland in die Zukunft zu führen.“
Abschließend zeigt die Analyse, dass der Preisdruck auf Elektroautos weiterhin hoch bleibt, insbesondere bei günstigeren Modellen. Während Premiumhersteller versuchen, die Differenz zwischen Elektro- und Verbrennermodellen zu minimieren, bleiben die Kosten für viele Verbraucher ein Hindernis. Dennoch wird die Elektromobilität in Deutschland durch strategische Entscheidungen der Autobauer gefördert, auch wenn dies mit Verlusten einhergehen könnte.
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